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Prolog

Es war einmal, eingebettet zwischen der wilden Küste und den dunklen, zerklüfteten Bergen, ein Rudel, das als das Silbermond-Rudel bekannt war. Diese raue und unbarmherzige Landschaft war seit Jahrhunderten ihr Zuhause, bot ihnen Schutz, Nahrung und einen Ort, an dem sie frei umherstreifen konnten, fernab von den neugierigen Augen der Menschen. Sie arbeiteten mit dem Land, dankten der Mondgöttin für alles, was sie hatten, und bemühten sich, ihren Verbündeten Freundlichkeit und Respekt zu zeigen.

Im Gegensatz zu allen anderen Rudeln im Land wurde dem Silbermond-Rudel eine weibliche Alpha gegeben, um sie zu regieren. Hunderte von Jahren wurde das Amt der Anführerin von Mutter zu Tochter weitergegeben, und mit jeder neuen Anführerin blühte das Rudel auf und wuchs.

Alles war gut, bis zu jener schicksalhaften Nacht vor vierzig Jahren, als der Gefährte der Alpha dem Wahnsinn verfiel und eine Machtgier entwickelte, wie sie niemand je gesehen hatte. In einem einzigen grausamen Schlag tötete das verrückte Biest die Alpha und ihre Tochter, bevor er sich selbst zum neuen Anführer des Rudels erklärte.

Jeder, der sich ihm widersetzte, wurde auf jede erdenkliche qualvolle Weise getötet, bis nur noch Angst und Unterwerfung übrig blieben.

Jahrelang regierte der wahnsinnige Alpha mit eiserner Faust. Sein Rudel wurde zu seinen Sklaven, und er nutzte seine Macht aus, indem er sich an alle jungen Wölfinnen heranmachte, die nun nichts weiter als Spielzeuge für sein krankes Vergnügen waren.

Das Land, das einst unter ihrer Pflege gedieh, war nun öde. Es gab keine Liebe, kein Licht und es schien, keine Hoffnung.

Dann, eines Tages, überquerte ein seltsamer Besucher die Grenze. Eine Frau aus einem fernen Land mit Augen so schwarz wie die Nacht und Kleidung in reichen Farben. Ihre Stimme war süß wie Honig und reich wie Espresso, mit einem mystischen Akzent.

Sie behauptete, eine neugierige Reisende zu sein, die dem wahnsinnigen Alpha Geschichten zu erzählen hatte. Sie verführte ihn mit Botschaften der Mondgöttin und schlich sich an seine Mauern vorbei, bis er ihr bedingungslos vertraute.

Doch nicht alles war, wie es schien, mit diesem neugierigen Eindringling. Ihre Stimme hallte wie Flüstern in der toten Nacht und lockte die versklavten Rudelmitglieder zu ihr. Ihre Worte erfüllten die einst gebrochenen Herzen mit Hoffnung und Mut. Sie versprach eine Revolution und das Ende der Herrschaft des wahnsinnigen Alphas.

"Wer bist du?" fragten sie ehrfürchtig.

"Mein Name ist Eshe," antwortete sie mit einem schelmischen Glitzern in ihren schimmernden Augen. "Und die Mondgöttin hat mich geschickt, um euch zu befreien."

Allein konnten sie es jedoch nicht schaffen, der wahnsinnige Alpha hatte inzwischen zu viele Soldaten, die ihm loyal waren. Aber Eshe wusste, wo sie Hilfe bekommen konnten. Sie kannte das raue, aber edle Rudel, das an Silbermond grenzte. Sie wusste, dass sie helfen würden, sobald sie von den schrecklichen Ereignissen hier erfuhren.

"Die Höllenhunde werden helfen," versprach Eshe.

Geheime Botschaften wurden nach Süden zu den Wölfen geschickt, die einst Verbündete von Silbermond waren. Innerhalb weniger Tage erhielten sie eine Nachricht von Alpha Slade.

Wir stehen zu euren Diensten.

So kam die Revolution. Sie war blutig, gewalttätig und lang, aber am vierten Tag endete die Herrschaft des wahnsinnigen Alphas. Nicht alles war perfekt. Viele waren gestorben und der wahnsinnige Alpha selbst hatte es geschafft zu entkommen, aber endlich war Silbermond wieder frei. Mit frischen Wunden und geschundenen Körpern krönte Silbermond ihre Retterin zur neuen Alpha.

Um zu heilen, schloss Silbermond seine Grenzen. Sie hatten so viel ertragen und die Narben würden mehr als eine neue Alpha brauchen, um zu verblassen. Das Rudel schloss sich von seinen Verbündeten ab und stellte fast alle Kommunikation mit seinesgleichen ein. Niemand wusste genau, warum und was geschah, während Silbermond sich isolierte, aber als sie schließlich wieder Kontakt aufnahmen, war der wahnsinnige Alpha fast vergessen.

Doch während das Licht das Silbermond-Rudel wiedergefunden hatte, lauerte eine Dunkelheit an den Rändern. Eine bösartige Seele schlich in den Schatten, wartete nur auf den Moment, um zuzuschlagen und zurückzuholen, was sie für sich beanspruchte.

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