




Kapitel 2 Wiedersehen
Im Floating Life Nachtclub.
Magnus hatte gerade Feierabend gemacht und wurde in ein privates Zimmer eingeladen. In dem Moment, als er die Tür öffnete, explodierte ein Partyknaller direkt vor seinem Gesicht.
Alle im Raum riefen: "Alles Gute zum Geburtstag!"
Magnus runzelte die Stirn; es war eine Ewigkeit her, seit er seinen Geburtstag das letzte Mal gefeiert hatte.
Robert Brown schlenderte herüber und legte einen Arm um Magnus' Hals. "Na, was sagst du? Gefällt es dir?"
Magnus murmelte: "Langweilig."
Robert lachte, "Ach komm schon. Das kaufe ich dir nicht ab. Tief im Inneren genießt du das doch, oder? Aber du musst natürlich cool bleiben."
Die Gruppe ließ sich auf dem Sofa nieder, bereit, mit dem Trinken zu beginnen, als die Tür sich erneut öffnete.
Alle außer Michael Johnson waren schockiert, als Juniper hereinkam.
Juniper hatte nicht erwartet, Magnus hier zu treffen, und zögerte an der Tür.
In letzter Zeit war sie abrupt vom Fernsehsender gefeuert worden, und mehrere Vorstellungsgespräche hatten zu nichts geführt, als wäre sie in der gesamten Branche auf eine schwarze Liste gesetzt worden.
Aber ihre Familie brauchte dringend Geld. Nach viel Mühe hatte sie schließlich durch die Hilfe von Ophelia Perez einen Teilzeitjob gefunden.
Ursprünglich wollte Juniper den Job nicht annehmen, aber als sie an ihre Tochter dachte, die eine Operation brauchte, und an ihre kranke Mutter, konnte sie es sich nicht leisten, wählerisch zu sein.
Juniper stand an der Tür und wagte es nicht, sich zu bewegen.
Michael durchbrach die peinliche Stille als Erster: "Komm rein."
Robert stieß Michael schnell an. "Was machst du da?"
Michael sagte: "Ich... habe Juniper eingeladen."
Als er das hörte, weiteten sich Roberts Augen, und er zeigte Michael einen Daumen nach oben. "Du bist echt was Besonderes. Du traust dich sogar, sie vor Magnus zu bringen. Hast du keine Angst, dass sie sich streiten?"
Als sie das hörte, sah Juniper zu Magnus hinüber. Er saß einfach nur still da und trank, ohne etwas zu sagen.
Juniper fasste sich ein Herz und ging zur Bühne, bereit zu singen.
Gerade als alle dachten, die Situation würde sich beruhigen, stand Magnus auf und ging zu Juniper. "Die Tochter des Bürgermeisters von X-Stadt, hier um in einem Club Geld zu verdienen?"
Juniper zwang sich zu einem Lächeln und dachte: 'Verstehst du wirklich nicht, warum ich hier bin, um Geld zu verdienen?'
Juniper antwortete: "Selbst die Tochter des Präsidenten muss Geld verdienen, wenn sie pleite ist. Ich finde keinen anständigen Job, also muss ich an solche Orte kommen."
Magnus lachte plötzlich. "Gut, da du hier bist, um Geld zu verdienen, warum spielen wir nicht ein Spiel?"
Juniper hatte plötzlich ein ungutes Gefühl. Wenn Magnus so lächelte, war das nie ein gutes Zeichen.
Magnus zog eine Bankkarte aus seiner Tasche. "Hier sind vierzigtausend Dollar drauf, kein Passwort. Wenn du dieses Glas Wein trinkst, gehört es dir."
Er warf die Karte lässig auf den Tisch, nahm das Glas Wein und lehnte sich entspannt auf dem Sofa zurück.
Juniper fragte: "Herr Blackwood, können wir etwas anderes spielen? Ich bin allergisch gegen Alkohol."
Magnus schwenkte den Wein in seinem Glas. "Du bist allergisch gegen Alkohol? Wie kommt es, dass ich das nicht wusste?"
Als sie das hörte, verstand Juniper seine Absicht. Magnus wusste, dass sie allergisch gegen Alkohol war, und er tat es absichtlich.
Juniper fühlte eine tiefe Hilflosigkeit. Sie konnte diesem Glas Wein nicht ausweichen.
Juniper legte ihre Geige beiseite und näherte sich Magnus, der mit seinen langen Beinen auf dem Sofa und dem Tisch lag und ihr den Weg zum Wein versperrte.
Als Magnus nicht reagierte, sprach Juniper vorsichtig: "Herr Blackwood?"
"Ja?" Magnus' träge Stimme drang in Junipers Ohren, wie eine Feder, die ihr Herz kitzelte und sie auf verschiedene Weise unruhig machte.
Juniper fragte: "Könnten Sie mir bitte das Glas reichen?"
Magnus rührte sich nicht. "Hol es dir selbst."
Juniper blickte auf seine langen Beine und fühlte sich festgefahren. Sie drehte sich um, um nach Michael und Robert zu suchen, aber sie waren irgendwann verschwunden.
Nun waren nur noch sie und Magnus im Raum.
Nach einem Moment des Zögerns entschied sich Juniper, darüber zu steigen.
Gerade als sie ihr Bein hob, hob Magnus seines, wodurch sie in seinen Armen landete. Ihr Herz raste, als sie in sein Gesicht sah. "Herr Blackwood..."
Sie versuchte aufzustehen, aber die unbequeme Position machte es schwierig, also musste sie sich mit Hilfe des Sofas hochdrücken.
Doch plötzlich packte er ihre Hände und hielt sie hinter ihrem Rücken fest.
"Magnus!" Mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit konnte Juniper nicht anders, als wütend zu werden.
"Trink den Wein, und du bekommst das Geld." Magnus drückte das Glas an Junipers Lippen, seine Augen verweilten auf ihren Lippen.
Juniper zögerte einen Moment, dann hob sie langsam den Kopf und trank mit Magnus' Kraft den Wein.
Die kalte Flüssigkeit glitt ihre Kehle hinunter und fühlte sich wie ein scharfer, eisiger Brand an.
Juniper konnte den intensiven Wein nicht vertragen und begann unkontrolliert zu husten, wodurch die restliche Flüssigkeit verschüttet wurde und ihre Kleidung durchnässte.
Junipers Kleidung war heute dünn, was einen Hauch von Schwarz darunter enthüllte.
Magnus warf einen Blick auf ihre nasse Kleidung und runzelte die Stirn.
Als Juniper seinen Blick bemerkte, fluchte sie innerlich und wollte ihm entkommen. Aber er hielt ihre Hände fest und weigerte sich, sie loszulassen.
Juniper erinnerte ihn: "Der Wein ist leer, Herr Blackwood. Können Sie mich jetzt loslassen?"
Magnus stand auf und verringerte den Abstand zwischen ihnen, so nah, dass Juniper seinen Atem spüren konnte.
Magnus nahm ein weiteres Glas Wein. "Du hast etwas verschüttet, also zählt das nicht. Trink noch einmal."
Juniper war fassungslos. "Was?"
Magnus hob eine Augenbraue. "Willst du das Geld nicht?"
Juniper biss sich fest auf die Unterlippe und presste ihre Lippen erneut an das Glas.
Mit der Erfahrung vom ersten Mal konnte Juniper das brennende Gefühl des starken Weins diesmal kaum ertragen.
Nachdem sie das Glas geleert hatte, erschienen rote Ausschläge auf Junipers Körper, und ihr Gesicht nahm eine unnatürliche rote Farbe an.
Juniper sagte: "Ich bin fertig, Herr Blackwood. Können Sie mir jetzt das Geld geben?"
Magnus starrte Juniper eine Weile an, dann warf er sie gewaltsam auf das Sofa, warf seinen befleckten Anzug auf den Boden und wischte sich verächtlich die Hände ab. "Lass dich nie wieder bei mir blicken. Und diesen Ring? Weg damit."
Juniper bedeckte instinktiv den Ring an ihrer Hand, nicht erwartend, dass Magnus ihn erkennen würde.
Der Ring war nicht wertvoll, aber es war das einzige Geschenk von Magnus, das sie noch hatte.
Juniper spottete: "Herr Blackwood, haben Sie jetzt die Macht, anderen vorzuschreiben, welchen Schmuck sie tragen?"
Magnus antwortete nicht, aber sein Gesicht verdunkelte sich noch mehr. Er stand auf und verließ den Raum, ließ Juniper allein zurück.
Als sie die Tür schließen hörte, fielen Juniper endlich die Tränen.
Überwältigt von Kummer und Traurigkeit erkannte Juniper, dass sie und Magnus nie wieder so sein könnten wie früher.