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ADRIAN

Der Duft von Rosen hat sich in den Gestank des Todes verwandelt.

Ich starre auf das Blut, das aus ihren Wunden strömt, auf das Leben, das hartnäckig ihren Körper verlässt, ohne Pause oder Zweifel.

Das Rot verunstaltet ihre helle Haut, malt Rinnsale über ihre Arme und Beine und konturiert ihr weiches Gesicht.

Ihre Augen sind offen, aber sie sieht mich nicht an. Ihr Blau ist leer, verschwunden, existiert bereits an einem anderen Ort, wo ich nicht hingehöre.

Ich wiege ihren Kopf in meinen Armen, streichle sanft ihr dunkelbraunes Haar. Ich hebe eine nasse Strähne und atme tief ein, auf der Suche nach dem, was möglicherweise mein letzter Hauch von Rosen ist. Es spielt keine Rolle, ob sie dornig sind und mich dabei stechen würden. Die Methode ist mir egal, solange ich mein Ziel erreiche.

Was mich begrüßt, ist das Gegenteil von Rosen. Es ist nicht einmal der Tod. Es ist schlimmer.

Nichts.

Taubheit.

Ein Ort, an dem sie mich nicht fühlen kann und nicht fühlen wird. Wo sie alles beendet hat, nur um ihr Herz und ihre Seele zu verschließen.

Nur um zu…verschwinden.

Ich streiche ihr Haar aus dem Gesicht und küsse sanft ihre Stirn. „Ich werde dich wiederfinden.“

Die Leute sagen, der Tod sei das Ende. Für mich ist es erst der Anfang.

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