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Ketten der Täuschung

Er ließ langsam seinen Griff los.

"Du musst nach einem harten Arbeitstag ausgehungert sein."

"Ja, Meister."

Die Worte schmeckten bitter auf meiner Zunge; jede Silbe war mit Groll durchzogen. Ich folgte Hauptmann Blackthorn zu dem kleinen Tisch in der Ecke des schwach beleuchteten Raumes und versuchte instinktiv, meinen Körper zu bedecken, als der Koch Teller mit Essen hereinbrachte. Der Duft von gebratenem Fleisch und frischem Brot erfüllte die Luft, aber ich nahm ihn kaum wahr.

Hauptmann Blackthorn setzte sich und deutete mir an, ihm gegenüber Platz zu nehmen. Zögernd, mit einem Magen, der vor Hunger und Angst schmerzte, gehorchte ich.

"Setz dich," befahl er, seine Stimme duldete keinen Widerspruch.

Widerwillig gehorchte ich und ließ mich auf den harten Holzstuhl sinken. Mein Blick fiel auf den Teller vor mir, obwohl ich keinen Appetit hatte. Das Gewicht seines Blickes war erdrückend.

"Ess," befahl er, seine Augen auf mich gerichtet, jede Bewegung beobachtend.

Mit zitternden Händen nahm ich die Gabel und zwang mich, einen Bissen des saftigen Fleisches zu nehmen. Sein Geschmack war reich und würzig, aber es hätte genauso gut Asche sein können. Langsam kaute ich, versuchte die Übelkeit in meinem Hals zu unterdrücken. Er beobachtete mich einen Moment schweigend, bevor er wieder sprach.

"Du hast heute gute Arbeit geleistet," sagte er, sein Ton fast beiläufig.

"Deine Arbeit wird nicht unbelohnt bleiben."

Ich nickte steif, aus Angst, dass meine Stimme den Ekel verraten könnte, der in mir brodelte. Als ich kurz aufblickte, trafen sich unsere Blicke. Sein Blick beunruhigte mich, scharf, kalt und abschätzend, wie ein Raubtier, das seine Beute mustert.

"Du hast Potenzial," sinnierte er, lehnte sich in seinem Stuhl zurück, als wäre er mit seiner Einschätzung zufrieden.

"Ich sehe Stärke in dir, ein Feuer.”

“Richtig genutzt, könnte es mir gut dienen."

Ich hielt den Kopf gesenkt, starrte auf das Essen, das ich nicht hinunterbekam. Seine Worte, die schmeicheln sollten, fühlten sich wie eine Falle an.

"Danke, Meister," antwortete ich, zwang die Worte heraus, obwohl sie wie Gift schmeckten.

Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, raubtierhaft und zufrieden.

"Beende dein Mahl.”

“Du hast es dir verdient."

Ich schluckte schwer, kämpfte darum, das Essen unten zu behalten, während die bedrückende Stille zwischen uns wuchs. Seine Augen wanderten über mich; eine verdrehte Zufriedenheit war in seinem Blick zu erkennen. Plötzlich stand er auf, das Kratzen des Stuhls auf dem Boden riss mich aus meiner Benommenheit.

Bevor ich reagieren konnte, war er bei mir, drückte mich mit brutaler Kraft gegen die kalte Steinwand. Ein Keuchen entwich mir, aber er erstickte es, indem er an meinen Haaren zog und seine Lippen auf meine presste. Seine Zunge drang aggressiv und besitzergreifend in meinen Mund ein. Mein Körper erstarrte, Schock ließ mich wie gelähmt zurück.

Seine Hände wanderten über meinen Körper, jede Berührung eine Verletzung. Schmerz durchzuckte mich, als er rücksichtslos meine Brustwarze verdrehte, ein Stöhnen des Schmerzes entrang sich meiner Kehle. Seine Hand legte sich über meinen Mund, erstickte meine Schreie, während er hart in meinen Hals biss. Mein Blick verschwamm vor scharfem, brennendem Schmerz.

Ohne ein Wort löste er seinen Gürtel, das metallische Klirren jagte mir eine Welle des Schreckens durch den Körper. Er warf mich aufs Bett, die dunklen, seidigen Laken kalt auf meiner Haut. Mit einer schnellen Bewegung fesselte er meine Hände über meinem Kopf, zog den Gürtel so fest, dass das Leder sich in mein Fleisch schnitt.

Ich wimmerte, kämpfte gegen die Fesseln, aber er lachte nur. Seine Küsse wanderten meinen Körper hinab, jeder ein grausamer Reminder meiner Hilflosigkeit. Mein Körper verriet mich, zitterte unter seiner Berührung, als er mit seinem Daumen meine Klitoris rieb. Ich hasste mich für das unfreiwillige Stöhnen, das mir entwich.

"Gib es zu, Liebling," zischte er, seine Stimme triefend vor Bosheit.

"Du sehnst dich nach meiner Berührung.”

“Du bettelst darum, dass ich dich ficke."

Ich schüttelte den Kopf, die Augen fest geschlossen, aber er hörte nicht zu. Er schob seine Finger in mich, der Eindringling scharf und schmerzhaft. Ich wand mich, versuchte zu entkommen, aber mein Körper, verräterisch und widerwillig, reagierte, bog sich seiner Berührung entgegen.

"Du bist schon klatschnass," höhnte er.

Ich wollte schreien, ihm sagen, er solle aufhören, aber die Worte blieben mir im Hals stecken. Er zog seine Finger zurück, zog schnell seine Kleidung aus. Bevor ich verarbeiten konnte, was geschah, war er in mir, stieß mit brutaler Kraft zu. Ich schrie, der Schmerz unerträglich, seine Größe riss durch mich wie eine Klinge.

"Runter von mir!"

Ich würgte die Worte heraus, Tränen verschwommen meinen Blick. Er grinste, ein hässiger, verdrehter Ausdruck.

"Dein Körper kann nicht lügen, Liebling.”

“Ich nehme dich, wann und wie ich will."

Er schlug mir hart ins Gesicht, der Ring an seinem Finger schnitt in meine Wange. Blut tropfte herunter, heiß und metallisch auf meinen Lippen. In trotzigem Zorn spuckte ich ihm ins Gesicht, aber er lachte nur, wischte es mit einer lässigen Handbewegung weg.

Seine Stöße wurden härter, gewalttätiger, jeder schickte Wellen des Schmerzes durch meinen Körper. Ich kämpfte gegen die Fesseln, Handgelenke roh und blutend, aber es gab kein Entkommen. Er stopfte ein Taschentuch in meinen Mund, erstickte meine Schreie, während seine Nägel über meine Hüften kratzten, wütende rote Striemen hinterlassend.

Endlich, mit einem Zittern, erreichte er seinen Höhepunkt, sein Körper brach über meinem zusammen. Ich keuchte, kaum in der Lage zu atmen, die Welt drehte sich um mich. Ich spürte die kalte Klinge eines Messers an meiner Kehle, die mich erstarren ließ.

"Hör zu, du kleine Göre," zischte er, seine Stimme tief und bedrohlich.

"Ich habe ein Vermögen für dich ausgegeben.”

“Du gehörst mir.”

“Mein Eigentum.”

“Du tust, was ich sage, oder ich werde dich bereuen lassen."

Die Dunkelheit kroch heran, drohte mich zu verschlingen. Meine Handgelenke schmerzten, und mein Körper war gebrochen, aber ich kämpfte darum, bei Bewusstsein zu bleiben. Seine Worte verblassten im Hintergrund. Mein Geist war von Angst und Erschöpfung umnebelt.

Als ich aufwachte, war ich allein, eingesperrt in einem Käfig. Die kalten Metallstangen drückten gegen meine geprellte Haut, und die Luft roch nach Salz und Rost. Jeder Teil von mir schmerzte, als wäre ich auseinandergerissen und zum Verrotten zurückgelassen worden. Ich versuchte, mich aufzusetzen, aber ein scharfer Schmerz durchzuckte mich, ließ mich vor Qual stöhnen.

Ich blinzelte gegen das plötzliche Licht, das in den engen Raum strömte, meine Augen passten sich langsam an. Erleichterung durchflutete mich, als ich sah, dass es nicht Blackthorn war. Es war James.

Die Schlüssel klirrten im Schloss, das kratzende Geräusch schnitt durch die angespannte Stille. Ich kauerte mich zusammen, klammerte mich an die raue Decke, die zu meinen Füßen lag, und wickelte sie um meinen zitternden Körper. Mein Nachthemd war dünn, nutzlos gegen die Kälte, die in den Raum kroch. Ich wollte niemanden in meiner Nähe, nicht jetzt.

James trat langsam ein, seine Bewegungen vorsichtig. Er näherte sich dem Bett, setzte sich mit bedachter Anmut auf die Kante, die Matratze senkte sich unter seinem Gewicht. Ich zog mich zurück, rutschte zurück, bis mein Rücken gegen die kalten Stangen des Käfigs drückte.

"Ich weiß, dass du Angst hast," sagte er sanft.

"Ich bin hier, um dir zu helfen.”

“Ich verspreche, ich werde dir nicht wehtun."

Ich suchte in seinem Gesicht nach einem Hinweis auf Täuschung. Sein Blick war fest, aufrichtig.

"Mein Bruder ist weg."

"Er trinkt in der Taverne."

"Wir haben in einem Hafen angelegt, also sind wir hier allein."

Er zögerte, dann fügte er hinzu: "Du bist bei mir sicher."

Ich verstärkte meinen Griff um die Decke, immer noch misstrauisch. James streckte langsam die Hand aus, seine Hand schwebte im Raum zwischen uns, achtete darauf, mich nicht zu berühren.

"Ich will dir helfen."

"Warum?"

"Warum tust du das?"

"Du verdienst das nicht," sagte er, seine Worte fest, fast wütend.

"Niemand tut das.”

“Ich kann nicht einfach zusehen, wie mein Bruder so wird."

Seine Augen verdunkelten sich, und ich zuckte zusammen, als er sanft die rohe Haut meiner Handgelenke mit einem Tuch berührte. Der Schmerz ließ mich zusammenzucken, aber seine Berührung war vorsichtig, fast zärtlich.

"Es tut mir leid, wenn ich dir wehgetan habe."

"Ich werde so sanft wie möglich sein."

Ich nickte; mein Hals war zu trocken, um zu antworten. Stille hing im Raum, unterbrochen nur vom leisen Rascheln der Verbände und dem entfernten Knarren des Schiffes. James arbeitete mit geübten Händen, wickelte meine Handgelenke mit einer Geschicklichkeit, die mich überraschte. Seine Finger berührten meine Haut, nicht hart, sondern mit einer seltsamen, tröstlichen Zartheit.

Als er mit meinen Handgelenken fertig war, rückte er näher, um die Schnitte an meiner Wange und Lippe zu versorgen. Sein Gesicht schwebte nur wenige Zentimeter von meinem entfernt, und zum ersten Mal sah ich die Spuren der Härte in seinen Zügen. Die feinen Linien um seine Augen und den Mund sprachen von Entbehrungen.

"Wo hast du das gelernt?"

krächzte ich, meine Stimme schwach.

"Mein Vater war Arzt," sagte James leise, sein Ton wurde weicher bei der Erinnerung.

"Bevor unser Schiff von Piraten gekapert wurde."

Er hielt inne, seine Hand still, als er in die Ferne starrte, in Gedanken verloren.

"Er wurde direkt vor unseren Augen getötet."

"Der Kapitän zeigte Gnade, wenn man das so nennen kann, und nahm uns auf."

Sein Blick richtete sich wieder auf mich.

"Ich habe viel von meinem Vater gelernt, bevor er starb."

"Er sagte immer, dass es genauso wichtig sei, zu wissen, wie man heilt, wie zu wissen, wie man kämpft."

James setzte die Versorgung meiner Wunden fort, tupfte die Schnitte in meinem Gesicht ab. Der Schmerz war scharf, aber kurz, die Erleichterung war den Unannehmlichkeiten wert. Seine Hände waren ruhig, fast tröstlich, als er die Verbände sorgfältig anlegte.

"Ich wollte dieses Leben nie."

"Manchmal hat man keine Wahl."

"Danke," flüsterte ich.

"Dass du mir hilfst."

Er schenkte mir ein kleines, trauriges Lächeln.

"Du musst mir nicht danken."

"Es ist das Richtige."

Der Raum fühlte sich dann ruhiger an, fast friedlich nach seinen Worten. James brach als Erster die Stille, stand auf.

"Ich hole dir etwas Wasser," sagte er, seine Stimme kehrte zu einem praktischen Ton zurück.

"Du musst hydriert bleiben."

Er ging für einen Moment und kam mit einem hölzernen Becher zurück, gefüllt mit kühlem, klarem Wasser. Ich trank gierig, die Flüssigkeit beruhigte meinen ausgetrockneten Hals und brachte etwas Kraft zurück in meine Glieder. James beobachtete still, sein Ausdruck wurde weicher, als ich den Becher leerte. Die Ruhe hielt nicht lange. Die Tür flog mit plötzlicher, gewaltsamer Kraft auf, und Hauptmann Blackthorn taumelte in den Raum, der Gestank von Alkohol hing schwer an ihm.

"Was zum Teufel geht hier vor?" lallte er, seine Augen verengten sich, als sie sich auf James richteten.

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