




Die schwarze Schlange
Die Kutsche kam ruckartig zum Stehen, ihre Räder knirschten auf dem Kies. Captain Blackthorns behandschuhte Hand zog scharf an der Leine, die er fest umklammert hielt. Ich stolperte auf die Füße, der plötzliche Ruck ließ mein Kleid leicht über meine Brust rutschen. Captain Blackthorns Augen funkelten vor böser Belustigung, seine Lippen verzogen sich zu einem sadistischen Lächeln.
"Mach dir nicht die Mühe, es zu richten, mein Haustier," schnurrte er, seine Stimme triefend vor Spott.
"Genau so mag ich es sehen."
"Meine Mannschaft könnte eine gute Show gebrauchen."
"Sie werden lernen, dass du mir gehörst."
Mit einem Stoß riss er die Kutschentür auf. Die kalte Morgenluft strömte herein, als er erneut, diesmal noch härter, an der Leine zog. Mein Herz pochte, als ich gezwungen wurde, ihm nach draußen zu folgen. Seine Stiefel donnerten entschlossen über den Steg, jeder Schritt hallte auf den Holzplanken wider. Die Leine blieb straff, zog mich wie ein angebundenes Tier hinter ihm her. In der Ferne erhob sich sein Schiff. Eine dunkle Silhouette gegen den Horizont. Die Schwarze Schlange. Ihre Segel blähten sich wie Geister im Wind, die Totenkopfflagge flatterte auf dem Mast.
Wir näherten uns der Landungsbrücke. Die Mannschaft stand stramm, ihre Gesichter verhärtet von Jahren auf rauer See und noch härterer Disziplin. Keiner wagte es, Captain Blackthorns Blick zu begegnen. Er schritt die Landungsbrücke hinauf, und ich folgte, meine Schritte wackelig auf dem unruhigen Holz. Die Leine lockerte sich nie. An Deck stand die Mannschaft steif und still, während Blackthorn sie musterte, seine Augen schnitten durch die Stille wie ein Messer.
"Bootsmann!" bellte er, seine Stimme verlangte absolute Gehorsamkeit.
Ein stämmiger Mann trat vor und salutierte.
"Ja, Captain?"
"Bereite das Schiff vor."
"Wir stechen in einer Stunde in See."
"Alles muss in Ordnung sein, sonst gibt es Konsequenzen."
Der Bootsmann nickte, kurz blitzte Angst in seinen Augen auf.
"Ja, Captain," wiederholte er, bevor er begann, Befehle an die Mannschaft zu brüllen.
Das Deck erwachte zum Leben, Männer eilten zu ihren Aufgaben. Taue wurden gestrafft, Segel angepasst, und das Schiff ächzte als Antwort. Die Luft füllte sich mit Rufen, dem Geschrei der Möwen und dem Stöhnen des hölzernen Rumpfes. Captain Blackthorn richtete seinen Blick wieder auf mich, sein Griff an der Leine blieb fest. Etwas Dunkles lag in seinen Augen, etwas Besitzergreifendes.
"Willkommen in deinem neuen Zuhause, mein Haustier," sagte er, seine Stimme tief und gefährlich.
"Die Schwarze Schlange besitzt dich jetzt."
"Gehorche, und du könntest überleben."
Mit einem schnellen Ruck zog er mich in Richtung der Kapitänskajüte. Die Mannschaft warf mir kurz neugierige, aber gleichgültige Blicke zu, bevor sie sich wieder ihren Aufgaben widmete. Die Tür zur Kabine schloss sich hinter uns und dämpfte die Geräusche des Decks. Schatten hüllten den kleinen Raum ein, nur das schwache Leuchten einiger Laternen flackerte mit gedämpftem Licht. Der Geruch von Salz und altem Holz lag schwer und bedrückend in der Luft. An der gegenüberliegenden Wand deutete ein Schreibtisch, überladen mit Karten und einem angelaufenen Globus, auf die vielen Reisen hin, die Blackthorn unternommen hatte.
Eine nahegelegene Kommode quoll über vor Kleidung, reiche Stoffe quollen in unordentlicher Unordnung heraus, geplünderte Schätze vermischt mit Vernachlässigung. Meine Augen wurden von dem Schrank angezogen. Seine Tür stand leicht offen und enthüllte eine Reihe von Frauenkleidern, die unheimlich meinen ähnelten. Spitze und Stickereien, die nicht in die Kajüte eines Piraten gehörten. Ich wusste, dass sie für mich bestimmt waren.
In der Mitte des Raumes stand ein prunkvolles Bett, drapiert mit schwarzen Satintüchern. Kissen waren hoch gestapelt, und eine Pelzdecke lag achtlos über den Rand. Sein Luxus war erdrückend, ein scharfer Kontrast zu dem kleinen eisernen Käfig in der Ecke, dessen kalte Metallstäbe bedrohlich im Laternenlicht glitzerten. Das Bett versprach Komfort, während der Käfig Gefangenschaft drohte. Captain Blackthorn folgte meinem Blick zum Käfig und lachte.
"Ich sehe, du hast deine neuen Quartiere gefunden," sagte er mit dunkler Zufriedenheit.
Er ließ die Leine locker, trat aber näher, seine Präsenz überwältigend.
"Dieser Raum birgt viele Geheimnisse, mein Haustier," murmelte er, seine Stimme triefend vor Bedrohung.
"Du wirst sie mit der Zeit lernen."
"Für jetzt, gewöhne dich an deine Umgebung."
"Du wirst lange hier sein."
Ohne Vorwarnung zog er mich in seine Umarmung. Sein Griff war unerbittlich, besitzergreifend. Mein Atem stockte, als ich gegen seine Brust gedrückt wurde, seine Wärme ein scharfer Kontrast zur Kälte des Raumes. Seine Hand verweilte an meinem Hals, die Rauheit seiner Finger strich über meine Haut – eine stumme Warnung seiner Kontrolle. Sein Atem streifte mein Ohr und jagte mir Schauer über den Rücken.
"Widerstand wird die Dinge nur schlimmer für dich machen," knurrte er, seine Stimme tief und bedrohlich.
Seine Hand bewegte sich zu meinem Halsband und löste es mit bedächtiger Sorgfalt. Das Leder glitt weg, aber sein Griff an mir blieb fest. Seine Augen verdunkelten sich vor Zufriedenheit, genießend die Macht, die er über mich hatte.
"Du gehörst jetzt mir," sagte er, seine Stimme schwer von Autorität und Amüsement.
Das Gewicht seiner Worte drang tief ein, als er mich losließ und mit einem selbstgefälligen Lächeln zurücktrat. Das Halsband fiel mit einem leisen Klirren zu Boden, ein Symbol meiner Unterwerfung.
"Geh in den Käfig," befahl er, seine Stimme kalt und absolut.
"Ich werde nicht," sagte ich, meine Stimme zitternd, aber entschlossen.
Ich hob mein Kinn, trotzig, weigerte mich nachzugeben. Seine Augen verengten sich gefährlich.
"Du wagst es, mir zu trotzen?" knurrte er, trat näher und überragte mich.
"Ich bin kein Tier," antwortete ich, meine Stimme zitternd, aber fest.
"Ich werde nicht wie eine Trophäe eingesperrt."
Wut flackerte in seinen Augen, als er nach vorne stürzte und meinen Arm mit schmerzender Kraft packte. Bevor ich reagieren konnte, stieß er mich zur offenen Käfigtür. Ich stolperte, mein Herz raste, bis ich den kalten Eisenstangen gegenüberstand.
"Du wirst deinen Platz lernen," zischte er, seine Stimme vor Bosheit triefend.
Er schlug die Käfigtür zu, der Klang endgültig und unerbittlich. Die Zeit verschwamm. Das schwache Licht flackerte, als Captain Blackthorn zu seinem Schreibtisch zurückkehrte. Augenblicke später öffnete sich die Tür und flutete den Raum mit Licht.
"Was ist?"
Captain Blackthorn schnappte, sein Ton scharf. James, der erste Maat des Schiffes, stand stramm, seine Züge streng, aber ruhig. Groß und schlank, war er ein Mann, der unzählige Schlachten auf See erlebt hatte. Seine scharfen blauen Augen strahlten eine stille Autorität aus, die im Kontrast zu Blackthorns Grausamkeit stand.
"Captain, wir sind bereit, in See zu stechen," sagte James respektvoll, seine Stimme fest.
Captain Blackthorns Haltung verspannte sich.
"Gut."
Er warf einen Blick auf den Käfig und dann zurück zu James, sein Ausdruck verdüsterte sich.
"Triff deine neue Schwägerin," höhnte Blackthorn, deutete auf mich, seine Stimme voller Spott.
James' Augen wurden weicher, als er mich ansah, ein Hauch von Mitleid huschte über sein Gesicht.
"Elias, das ist nicht richtig.”
“Sie verdient das nicht," sagte er leise.
Blackthorns Augen blitzten vor Zorn.
"Verdient?”
“Was verdient irgendjemand?" spuckte er, trat näher zu James.
"Sie gehört mir.”
“Sie wird lernen."
James hielt dem Blick seines Bruders stand, unerschrocken.
"Es gibt andere Wege, deine Stärke zu beweisen.”
“Diese Grausamkeit wird euch beide brechen."
Für einen Moment war der Raum still, die Spannung lag schwer in der Luft. Schließlich wandte Captain Blackthorn seinen Blick ab, seine Stimme gewann ihre stählerne Schärfe zurück.
"Bereite das Schiff vor," bellte er.
"Wir legen jetzt ab."
James nickte und ging. Captain Blackthorn wandte sich zu mir, ein grausames Lächeln umspielte seine Lippen.
"Sehr gut, mein Haustier," murmelte er, seine Augen funkelten.
"Du lernst, gesehen und nicht gehört zu werden.”
"Du gehörst mir."
Er hielt inne, ein grausames Lächeln spielte auf seinen Lippen.
"Du solltest belohnt werden."
Mit einer schnellen, fast gewaltsamen Bewegung stieß er die Käfigtür auf, das Metall knarrte bedrohlich. Bevor ich reagieren konnte, umklammerte seine Hand mein Handgelenk und zog mich mit einer Kraft heraus, die keinen Widerstand zuließ. Das kalte Eisen seines Griffs stand im scharfen Kontrast zur Hitze, die von seinem Körper ausging, eine erschütternde Erinnerung an seine Kontrolle.
Er zerrte mich durch den Raum, meine Füße stolperten, um mit seinen langen, entschlossenen Schritten Schritt zu halten. Das flackernde Licht der Laternen warf unregelmäßige Schatten an die Wände, ließ den Raum wie eine Bühne für ein dunkles und verdrehtes Schauspiel erscheinen.
Captain Blackthorn schleifte mich bis zum Rand des Bettes, dessen schwarze Satintücher im schwachen Licht leicht schimmerten. Die plüschigen Kissen und die luxuriöse Pelzdecke schienen im Gegensatz zu der rauen Behandlung, die ich erfuhr, ein scharfer Gegensatz von Komfort und Grausamkeit. Er hielt einen Moment inne, sein Griff an meinem Handgelenk verstärkte sich, als er auf mich herabblickte, sein Blick durchdringend und unerbittlich.
"Das wird eine Lektion für dich sein, mein Haustier," sagte er, seine Stimme ein gefährliches Flüstern.
"Erinnere dich an deinen Platz, und vielleicht wird es einfacher für dich."
Damit zog er mich grob auf das Bett, die Satintücher kühl gegen meine Haut. Seine Hände, fest und unerbittlich, führten mich in Position, jede Bewegung eine Erinnerung an seine Dominanz. Captain Blackthorns Präsenz erhob sich über mir, sein Schatten verschmolz mit der Dunkelheit des Raumes. Seine Augen, nun dunkle Pools aus Kontrolle und Verlangen, fixierten sich auf meine, als er sich näher beugte.