




Kapitel 3
Nachdem Anna Claires Haus verlassen hatte, nahm sie einen Bus in den Vorort von Haicheng. Der Bus hielt vor einer Villa. Anna stieg aus und ging auf den Eingang der Villa zu. Während ihrer Sommerferien arbeitete sie in dieser Villa. Der Besitzer der Villa war ein gehbehinderter Mann. Anna war hier fast zwei Monate als Dienstmädchen tätig und hatte ihn nur zwei- oder dreimal getroffen.
Sie betrat die Villa und wollte gerade den Boden fegen und den Tisch reinigen, als sie ein lautes Geräusch aus der Ecke der Treppe hörte.
Anna erschrak. Sie schaute nach oben und sah einen Mann auf dem Boden liegen, hinter ihm lag ein umgestürzter Rollstuhl.
Anna eilte hin, um ihm zu helfen. Obwohl sie ihn nur ein paar Mal getroffen hatte, dachte sie, als sie den Rollstuhl sah, dass dieser Mann der Besitzer der Villa sein musste.
Doch als Anna näher an den Mann herankam, sagte er kalt: "Kommen Sie nicht näher." Er mochte es nicht, berührt zu werden.
Anna war verblüfft, und ihre Hand verharrte in der Luft. "Herr, geht es Ihnen gut?"
Der Mann stützte sich vorsichtig mit der Hand auf den Boden und versuchte, wieder in den Rollstuhl zu gelangen. Doch seine schwachen Beine ließen ihn zurück auf den Boden fallen. Er schlug wütend auf sein Bein; seine Augen waren voller Abscheu.
Anna konnte nicht einfach zusehen und ignorierte den Befehl des Mannes. Sie griff nach ihm, um ihm zurück in den Rollstuhl zu helfen.
Daniel Taylor nahm nur einen schwachen Duft wahr, der ihm in die Nase stieg. Die weiche Hand des Mädchens berührte seine Schultern und half ihm, wieder im Rollstuhl Platz zu nehmen. Er wollte wütend werden, aber als er das unschuldige Lächeln auf dem Gesicht des Mädchens sah, verschwand seine Wut plötzlich.
"Herr, wie sind Sie gefallen?"
Daniel Taylor hörte die Frage, schüttelte den Kopf und sagte nichts.
Anna hatte das Gefühl, dass er sehr einsam war, und ihr Herz wurde unerklärlich schwer, als sie das sah. Sie sprach weiter mit ihm und erzählte ihm mehrere Witze, um ihn aufzuheitern. Daniel Taylor lachte nicht, aber seine Augen waren voller Zärtlichkeit.
Als Jack Smith kam, sah er eine erstaunliche Szene. Er war verblüfft. Nach Mr. Daniel Taylors Unfall hatte er ihn nie so gesehen.
"Mr. Jack Smith." Anna sah Jack Smith. Sie kannte Jack Smith. Er brachte ihr immer ihren Lohn. Anna hatte Angst, dass Jack Smith denken könnte, sie sei faul, also setzte sie sofort ihre Arbeit fort.
Jack Smith ging zu Daniel Taylor und flüsterte: "Mr. Taylor, Miss Brown ist bereits ins Ausland gegangen…"
Miss Brown, Isabella Brown, war Daniel Taylors Verlobte. Nach Daniels Unfall kam sie nie wieder, um ihn zu besuchen. Sie wollten heiraten, aber dann kam die Nachricht, dass Isabella Brown ins Ausland gegangen sei, um zu studieren. Jack Smith hatte nicht erwartet, dass Isabella Brown so gemein sein könnte. Jack Smith fürchtete, dass Daniel Taylor sehr traurig werden würde, nachdem er diese Neuigkeit hörte. Er beobachtete Daniels Gesichtsausdruck aufmerksam.
Daniel Taylor lächelte und fragte: "Jack Smith, bin ich jetzt schrecklich?"
Daniel Taylor hatte ein Paar Beine verloren und konnte sich nur noch im Rollstuhl bewegen. Der Chef von Taylor’s Enterprise, der einst Haicheng dominierte, war nun behindert. Er musste für den Rest seines Lebens von der Fürsorge und Gnade anderer leben. Jack Smiths Herz war noch nie so schwer gewesen.
"Herr Daniel Taylor, Ihre Beine werden wieder besser," sagte er mit schwerem Herzen.
…
Nachdem Jack Smith gegangen war, waren nur noch Anna und Daniel Taylor in der Villa. Während sie die Villa reinigte, dachte Anna daran, dass sie sich etwas Geld von Mr. Taylor leihen könnte. Nach einigem Überlegen schaute sie zu dem Mann, der immer noch im Rollstuhl saß. Es war schon eine Weile her. Der Mann saß immer noch in der Nähe des Fensters und schaute still auf die Landschaft draußen. Sein Gesicht wirkte ausdruckslos und still.
Anna konnte nicht anders, als nach vorne zu gehen. Sie wollte Mr. Daniel Taylor um Geld bitten, wusste aber nicht, wie sie es sagen sollte.
Nach einem Moment schien der Mann Annas Annäherung zu spüren. Er fragte sie leise: "Gibt es ein Problem?"
Anna war nervös, aber sie musste fragen, sie hatte keine andere Wahl. Sie griff fest nach ihrem Kleid. Ihre Stimme zitterte, "Herr… Kann ich mir etwas Geld von Ihnen leihen?"