




Kapitel 7 Dem Gigolo über den Weg laufen
„Hey!“ Charlotte knirschte wütend mit den Zähnen. „Ich habe nur noch dreitausend auf meinem Konto. Wie um alles in der Welt soll ich die Rechnung bezahlen?“
„Sag bloß, du kannst die Rechnung nicht bezahlen?“ Wesley kam absichtlich näher zu ihr. „Du kannst mich um Hilfe bitten. Solange du zustimmst, eine Nacht mit mir zu verbringen, übernehme ich die Rechnung. Mit meiner Hilfe wird dich niemand bei der Arbeit schikanieren und—“
Klatsch! Bevor Wesley seinen Satz beenden konnte, verpasste Charlotte ihm eine schallende Ohrfeige und schrie: „Schwein!“
Wesley berührte seine Wange. Anstatt wütend zu werden, kicherte er wie ein Perverser. „Das ist das erste Mal, dass du mich berührt hast. Deine Hand ist so weich!“
„Du bist ein widerliches Stück Dreck!“ Charlotte stapfte wütend davon.
„Wenn du die Rechnung heute nicht bezahlst, könnten deine Kollegen sich weigern, noch mit dir befreundet zu sein. Stell dir vor, wie angewidert sie von dir sein werden, dass sie anfangen, dich zu meiden!“ rief Wesley ihr hinterher. „Willst du wirklich riskieren, diesen Job zu verlieren?“
Charlotte ging niedergeschlagen den Flur entlang. Ich kann diesen Job nicht verlieren. Aber woher soll ich ein paar hunderttausend Euro nehmen, um die Rechnung zu bezahlen?
Sie war tief in Gedanken versunken, als eine vertraute Gestalt in einem privaten Raum vor ihr auftauchte.
Ein Mann saß auf dem Sofa, mit geradem Rücken zu ihr. Sein weißes Hemd war um seine Taille gebunden, was ein bösartiges Wolfskopf-Tattoo und eine lange Narbe auf seinem Rücken enthüllte.
Er ist es!
Charlotte erstarrte vor Schock. Ihr Herz schlug schneller als je zuvor.
Das letzte Mal, als sie den Mann in seinem Auto gesehen hatte, war sie so nervös gewesen und hatte benommen den Atem angehalten. Aber er war gegangen, bevor sie ein Wort sagen konnte. Doch jetzt war der Mann, der ihr Leben zerstört hatte, direkt vor ihren Augen!
Als sie seinen Rücken anstarrte, tauchten plötzlich Erinnerungen in ihrem Kopf auf.
Als sie damals im Krankenhaus aufwachte, konnte sie ihren Vater nicht mehr ein letztes Mal sehen. Sie konnte nur den steifen Leichnam ihres Vaters im Krematorium betrachten.
Bei der Beerdigung zeigten ihre Verwandten und Freunde mit dem Finger auf sie, verfluchten sie heftig und jagten sie davon.
Da sie vor der Ehe schwanger geworden war, sahen die Leute auf sie herab, wenn sie ihre monatlichen Vorsorgeuntersuchungen in der unauffälligen Klinik auf dem Land machte.
Als sie im Krankenhaus ihre Babys zur Welt brachte, wäre sie fast an übermäßigem Blutverlust gestorben, weil sie mit Drillingen schwanger war.
Es war alles die Schuld dieses Mannes!
Wut überwältigte ihr Herz. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und stürmte in den Raum.
„Hey! Raus hier. Das ist ein privater Bereich.“ Ein Mann in Schwarz, der in der Ecke stand, sprach streng.
Der geheimnisvolle Mann auf dem Sofa hob seine Hand. Auf sein stummes Kommando hin verließ der Mann in Schwarz den Raum schweigend.
Charlotte war verblüfft. Oh? Also können sich Gigolos jetzt Bodyguards leisten?
Sieht so aus, als hätte er die letzten Jahre genossen!
Charlotte unterdrückte ihre Aufregung und näherte sich vorsichtig. „Bist du es?“
Der Mann knöpfte sein Hemd zu und drehte sich langsam um. Auf seinem Gesicht trug er eine schwarze Maske, die die Hälfte seines Gesichts bedeckte.
Die Maske ließ seine dünnen Lippen frei. Sein stählerner und rätselhafter Blick funkelte im Dunkeln.
Auf der oberen rechten Seite der Maske war ein goldenes Feuersymbol, das auf sie bedrohlich und wild wirkte.
Charlotte trat instinktiv einen Schritt zurück. Warum ist er so imposant? Ist er nicht nur ein Gigolo? Habe ich den Mann verwechselt?
Nein, ich liege richtig. Da ist dieses unverwechselbare Tattoo.
„Erinnerst du dich nicht an mich?“ drängte Charlotte. „Vor vier Jahren war ich in Raum K13 und meine Freundin bestellte einen männlichen Begleiter für mich, der sich als du herausstellte. Wir gingen zusammen ins Storm Hotel—“
„Du hast einen roten Leberfleck auf deiner Brust.“ Der Mann verengte seine Augen auf sie. „Wir haben es sieben Mal in dieser Nacht getan—“
„Ich werde dich umbringen!“ Charlotte stürmte vor und hob ihren Arm, um ihm eine Ohrfeige zu verpassen.
Der Mann packte ihren Arm schnell und drückte sie auf das Sofa. „Wie kannst du es wagen!“
„Schwein!“ Charlotte sprang wie eine Wildkatze auf ihn und fuchtelte mit den Armen, um ihn zu kratzen. „Es ist alles deine Schuld! Du hast mein Leben ruiniert!“ schrie sie.