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Kapitel 5 Eigentlich wusste ich es die ganze Zeit

"Hat er dich betrogen?" fragte Ethan und justierte das Lenkrad, während ich meine Geschichte erzählte.

"Ich bin mir nicht sicher." Nach diesem Vorfall habe ich sein Arbeitszimmer verwanzt. Ich hörte ihn mit einer Frau, aber die Überwachungsaufnahmen zeigten niemanden, der ein- oder ausging.

"Und dann? Was hast du gemacht?"

Ich grinste, vielleicht amüsiert oder mich selbst verspottend. "Ich bin 26. Ich habe alles getan, um meine Rechte zu schützen. Ich habe die Aufnahmen als Beweis für seinen Betrug gespeichert. Aber..."

"Du hast immer noch eine gewisse Bindung," beendete Ethan den Satz für mich.

Ich musste zugeben, dass ich immer noch eine gewisse Bindung hatte. Nicht so sehr emotional; meine bettlägerige Mutter war schwer krank. Arthur und ich teilten uns ihre medizinischen Kosten. Mein Gehalt allein würde nicht ausreichen.

Ich hatte eine würdige Ausrede, in dieser gescheiterten Ehe zu bleiben. Kein Grund, meine Kämpfe mit jemandem zu teilen, den ich gerade erst kennengelernt hatte.

"Setz mich am Eingang der Nachbarschaft rechts ab. Ich werde dir die Autowäsche und die Reinigung zurückzahlen. Danke für heute."

Ethan nickte nur, die Lippen zu einer Linie gepresst, die Augen neugierig und verwirrt. "Nachdem du dich gereinigt hast, geh ins Krankenhaus. Selbst ich weiß, dass es Probleme geben kann, wenn man sich nach einer Fehlgeburt nicht richtig kümmert."

Seinem Blick folgend, sah ich getrocknete Blutflecken an meinem Oberschenkel. Verlegen lächelte ich nur, um zu zeigen, dass ich verstand.

Nachdem ich mich von Ethan verabschiedet hatte, ging ich zurück in das Zuhause, das ich mit Arthur teilte. Die Fotos am Eingang wirkten besonders grell und ironisch.

Ich schnappte mir Putzmittel, räumte auf, packte meine Dokumente und meine üblichen Kleider in einen kleinen Koffer und warf einen letzten Blick auf dieses sogenannte Zuhause, bevor ich ging.

Am Eingang der Nachbarschaft erinnerte ich mich an etwas.

Es war Scruffy, eine streunende Katze, die ich auf dem Heimweg von der Arbeit gefunden hatte. Sie war mir mit ihrem verletzten Bein humpelnd bis zu meiner Wohnung gefolgt.

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