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Kapitel 2

Draußen vor dem Privatzimmer war die Musik zu laut, als dass Mary Matthews Gespräch mit diesem Mädchen hätte klar hören können. In diesem Moment kam Matthews tiefe und magnetische Stimme von oben herab, so klar, dass sie ihr Herz traf und sie vor Schmerz den Atem anhalten ließ.

Matthew konnte jetzt sprechen. Aber er sagte es Mary nicht sofort.

Tatsächlich wollte er sich sogar von Mary scheiden lassen.

Das Gespräch, das Mary draußen vor dem Privatzimmer belauschte, war echt. Aber warum? Warum wollte Matthew sich scheiden lassen? Mary wollte Matthew fragen, hielt sich aber zurück. Warum dachte Matthew, er könne sich so leicht von ihr scheiden lassen?

Mary hatte Matthew im letzten Jahr nichts Unrechtes getan. Selbst wenn er sich scheiden lassen wollte, sollte er ihr einen Grund geben!

Marys Herz war kalt, aber sie sehnte sich immer noch nach der Wärme von Matthews Körper und hielt ihn fester.

„Ja, ich habe gehört, dass du mit jemandem gesprochen hast, aber ich habe nicht gehört, was du gesagt hast. Matt, deine Stimme ist wirklich schön.“

Mary küsste Matthews Rücken. Sie erzählte ihm nicht alles, was sie wusste. Vielleicht hielt sie immer noch an einem Funken Hoffnung fest, dass sie wie früher glücklich leben könnten. „Matt“ war ihr Spitzname für ihn, und sie benutzte ihn nur, wenn sie sich besonders nahe waren. Und jedes Mal, wenn er ihn hörte, reagierte er mit noch verrückteren Spielereien.

Aber heute Abend stieß Matthew sie weg. „Ich bin müde.“

Marys Gesicht wurde ernst. Sie sah Matthews geraden Rücken an und wurde plötzlich wütend.

„Aber ich will es, Matthew. Du bist mein Ehemann. Du solltest tun, was ein Ehemann tun muss!“

Warum war Matthew müde? Hatte er schon mit diesem Mädchen geschlafen?

Matthew schien überrascht über Marys plötzliche Entschlossenheit. Er zögerte einen Moment. Marys weiche Hände wanderten bereits über seinen Körper, und bald wurde sein Atem schwerer.

Matthews Körper war ehrlich; er hatte Marys Reizen nie widerstehen können.

Ein dunkles Glitzern blitzte in Matthews Augen auf. Er drehte sich um, packte ihr Kinn und küsste sie.

Mary schloss instinktiv die Augen, ihre Wimpern zitterten leicht.

Ihr angespannter Körper entspannte sich, und die Temperatur im Badezimmer stieg schnell an.

„Mary, wir...“

„Ich bin müde und gehe schlafen!“ unterbrach Mary Matthew und ging direkt aus dem Badezimmer.

Was wollte Matthew sagen? Wollte er ihr sagen, dass er sich scheiden lassen wollte?

Mary würde nicht zustimmen! Sie waren seit einem Jahr zusammen, und sie hatte sich längst in Matthew verliebt. Warum konnte er jetzt sprechen und sich einfach so von ihr scheiden lassen?

Matthew konnte ihr das nicht antun!

Matthew beobachtete Marys starrköpfigen Rücken, ein Hauch von Hilflosigkeit flackerte in seinen Augen.

Am nächsten Tag, als Mary aufwachte, war Matthew schon weg. Sie geriet in Panik und eilte aus dem Bett, um nach ihm zu suchen.

Sie lebten in einer Zweizimmerwohnung, die Mary sich durch jahrelange harte Arbeit gekauft hatte. Nachdem sie Matthew geheiratet hatte, wurde der Ort warm und gemütlich.

Mary hatte sich ausgemalt, dass ihre Zukunft immer besser werden würde. Matthew war sehr fähig, sodass sie alles schnell lernen konnten. Mary hatte Matthew einmal gesagt, dass er in der Zukunft sicher viel Geld verdienen und sich ein größeres Haus leisten könnte. Matthew hatte damals ernsthaft genickt und zugestimmt.

Sie hatten noch so viele Träume zu erfüllen. Matthew konnte nicht gehen!

Mary durchsuchte das Zimmer hektisch wie ein kopfloses Huhn, ihr Gesicht wurde immer blasser. In diesem Moment öffnete sich die Tür, und Matthew kam mit dem Frühstück herein.

Als sie ihn sah, rannte Mary sofort zu ihm und umarmte ihn fest, als ob sie Angst hätte, er würde weglaufen.

Matthew war erschrocken und fragte: „Was ist los?“

Mary schaute auf und blickte in seine tiefen Augen. „Wir werden immer zusammen sein, oder?“

Matthew schwieg.

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