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Kapitel 9

„Dieser verdammte Instinkt“, fluchte Fiona innerlich.

Sie hätte den Anruf einfach ignorieren können.

Fiona runzelte die Stirn. „Mr. Solomon, was brauchen Sie?“

„Ich habe Kopfschmerzen“, sagte Darwin.

Er hatte chronische Kopfschmerzen, die angeblich eine Folge eines Autounfalls waren.

Fiona fragte: „Ist Miss Robbins da? Geben Sie ihr das Telefon...“

Darwin befahl: „Kommen Sie und bringen Sie es ihr bei.“

Fiona seufzte und dachte, dass dies tatsächlich Teil des Übergabeprozesses war.

Da Bella dort war, machte sie sich keine Sorgen, dass Darwin etwas tun würde.

Im Zimmer 1899 hatte Darwin seine Krawatte gelockert und zwei Knöpfe seines Hemdes geöffnet.

Er lag halb auf dem Sofa, seine langen Beine angewinkelt, sein Gesicht so blass wie Papier.

Als er Bellas unaufhörliches Schlechtreden über Fiona hörte, verschlimmerten sich seine Kopfschmerzen.

„Bella, hör auf, vor mir clever zu sein.“ Er öffnete die Augen, seine Pupillen kalt und voller Warnung. „Andernfalls werde ich dich bald ersetzen.“

Bella zitterte und wagte es nicht, weiter zu argumentieren.

In diesem Moment klingelte es an der Tür.

Bella ging zur Tür, aber ihr Gesicht verzog sich, als sie Fiona sah. Aber sie wagte es nicht, vor Darwin etwas zu provozieren.

Fiona ignorierte sie und ging direkt hinein.

Als sie Darwins blasses Gesicht sah, seine Lippen ohne Farbe, runzelte sie instinktiv die Stirn. „Mr. Solomon, haben Sie Ihre Medikamente nicht mitgebracht?“

„Nein, geben Sie mir eine Massage.“ Darwins Stimme war schwächer als gewöhnlich, ohne die übliche Kälte und den Druck.

Er klang sogar ein bisschen erbärmlich und gekränkt.

Fiona setzte sich hilflos neben Darwin.

Darwin hob gewohnheitsmäßig seinen Kopf und legte ihn auf ihren Schoß.

Seine Handlungen waren natürlich und intim, was Bella sehr wütend machte.

„Miss Robbins, Mr. Solomon hat ein Kopfschmerzproblem. Wenn Sie ihn in Zukunft auf Reisen begleiten, stellen Sie sicher, dass Sie seine Medikamente mitbringen“, sagte Fiona, während ihre Fingerspitzen sanft Darwins Schläfen massierten. „Wenn die Medikamente nicht wirken, müssen Sie massieren...“

„Halt den Mund, du bist so laut!“ Darwin sprach gereizt.

Fiona sagte geduldig: „Mr. Solomon, Sie haben mich gebeten, Miss Robbins zu unterrichten.“

Darwin öffnete langsam die Augen.

Fiona senkte ihren Blick, sah ihn nicht an und massierte weiter sanft.

Aber im nächsten Moment packte Darwin ihr Handgelenk und warf sie auf das Sofa. „Bist du so in Eile, deine Arbeit zu übergeben? Hast du einen neuen Arbeitgeber gefunden? Dieser schmierige Boss? Oder Harold Klein? Oder vielleicht William?“

Fiona war für einen Moment fassungslos, dann kämpfte sie heftig.

„Darwin! Lass mich los!“ rief sie wütend.

Darwin drückte ihre Hände über ihrem Kopf fest, sein Knie presste auf ihre Beine.

Fiona hielt ihre Tränen zurück und sah ihn an. „Ich habe mich damals an dich verkauft, um meine Großmutter zu retten. Ich bin nicht billig!“

Dieser Satz traf Darwin hart.

„Ich habe gesehen, wie du die Visitenkarte dieses Bosses genommen hast, und ich habe dich mit Harold gesehen...“ Darwins Augen röteten sich vor Wut, und er senkte seinen Kopf und küsste Fiona strafend.

Fiona war kurz davor, die Beherrschung zu verlieren.

Sie dachte: Darwin, weißt du überhaupt, was du tust? Bella ist immer noch hier!

Er küsste sie mit einem Mund, der jemand anderen geküsst hatte.

Fiona fühlte sich zutiefst angewidert. Sie drehte den Kopf weg, widerstand und wich ihm aus.

Darwin erstarrte für einen Moment. Er packte ihr Kinn und zwang ihren Kopf zurück. „Wagst du es, mir zu widerstehen?“

„Warum sollte ich nicht? Ich bin nicht mehr dein Spielzeug!“ Fiona sah zu Bella. „Wenn du spielen willst, wartet jemand!“

Bella war ebenfalls völlig erstarrt.

Sie hätte nie erwartet, dass Darwin, der gerade noch blass vor Kopfschmerzen war, jetzt Fiona festhielt und küsste.

Darwin knirschte mit den Zähnen. „Du bist hier, um Bella zu unterrichten, oder? Dann unterrichte sie gründlich!“

Er schien völlig außer Kontrolle zu sein. Er riss sich die Krawatte ab und fesselte zu Fionas Erstaunen ihre Handgelenke, was ihr vertraut war.

Fiona schüttelte ungläubig den Kopf, unfähig zu begreifen, dass Darwin sie derart demütigen würde.

Darwin packte ihr Kinn und lächelte kalt. „Du bist darin sehr gut, nicht wahr?“

Fiona wusste, dass sie ihn nicht weiter provozieren konnte. Sie erklärte schnell: „Darwin, dieser Mann war zu aufdringlich, also nahm ich seine Visitenkarte, um schnell Mr. Newton zu finden und den Plan erneut überprüfen zu lassen. Ich habe die Karte sofort weggeworfen, nachdem ich sie bekommen hatte!“

Darwin sah sie an.

Fiona fuhr fort: „Zwischen Harold und mir ist wirklich nichts.“

Ihre Augen waren voller Tränen, und ihr Körper zitterte.

Darwin sah sie an, als würde ein stumpfes Messer sein Herz schneiden.

Außer am Anfang war sie nie so widerwillig und ängstlich gewesen, ihm nahe zu sein.

Darwin sah tief in Fionas Augen und fühlte den Herzschmerz.

Es war, als wären die letzten fünf Jahre der Intimität und Nähe nur seine Einbildung gewesen.

Je mehr Darwin darüber nachdachte, desto wütender wurde er. Er packte Fionas Kinn und höhnte: „Fiona, glaubst du, dass es jetzt funktioniert, schwach zu tun und mir deine Verletzlichkeit zu zeigen?“

Fionas Kleid wurde zerrissen.

Ihre langen Beine waren der Luft ausgesetzt.

„Darwin!“ Fiona schrie, zog ihre Beine an, versuchte, Darwin mit ihren Knien wegzudrücken.

Aber sie war zu schwach, und ihre Beine wurden wieder festgehalten.

Darwin umfasste eine Seite ihres Gesichts und küsste sie erneut.

Fiona biss ihn wütend, der Geschmack von Blut breitete sich aus.

Aber Darwin hörte trotzdem nicht auf.

Bella stand steif da, ihre Augen voller Unglauben und Groll.

Die immense Demütigung überwältigte Fiona.

In diesem Moment wurde ihr klar, dass sie nichts über Darwins Grausamkeit wusste.

Ihre Tränen konnten nicht aufhören, aus den Augenwinkeln zu fließen.

Gerade als Fiona in völliger Verzweiflung war, hielt Darwin plötzlich inne.

Er ließ Fionas Lippen los.

Er hob leicht den Kopf, seine Handfläche gegen Fionas Wange, die nass war.

Er starrte sie an, deren Lippen mit seinem Blut befleckt waren.

Darwins Seele schien von etwas Hartem getroffen zu werden.

Nach einer langen Weile stand er vom Sofa auf. „Raus!“

Fiona stand hastig auf und stolperte aus Zimmer 1899.

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