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Kapitel 8 Das Geschenk

Gabriel hatte immer gedacht, dass Wendy und Natalie ein Herz und eine Seele waren.

Es stellte sich heraus, dass er sich gewaltig geirrt hatte.

War Natalies Scheidung teilweise wegen Wendy?

Verärgert schnappte Gabriel: "Sie hat nichts mitgenommen. Dieses Haus wurde für sie gekauft, als wir geheiratet haben, und alles hier gehört ihr."

Sie hatte nichts außer der Scheidung verlangt. Wenn sie wirklich diese Halskette genommen hatte, könnte man das als eine Art Entschädigung betrachten. Zehn Millionen Euro bedeuteten ihm nichts.

Als Wendy sah, dass Gabriel Natalie nicht verfolgen würde, wurde sie nervös. "Wie kannst du dieser Schlampe erlauben, Sachen unserer Familie mitzunehmen..."

"Genug!" Gabriel warf ihr einen wütenden Blick zu. "Sie war meine Frau. Warum nennst du sie eine Schlampe?"

Wendy verstummte vor Angst. Sie wusste, dass Gabriel niemanden seine Frau schlechtmachen lassen würde, selbst wenn er sie nicht liebte.

Wendy schwieg, und Gabriel verlor die Geduld. Er ging ins Zimmer, um nachzusehen, und Natalie hatte keine ihrer Sachen zurückgelassen.

Hatte sie wirklich keinerlei Bindung?

Gabriel wurde plötzlich klar, dass er ihr in ihren drei Ehejahren nie etwas geschenkt hatte.

Noch gereizter drehte sich Gabriel um und ging.

Als Gabriel von der Villa wegfuhr, knirschte Wendy mit den Zähnen. Sogar ihr eigener Sohn stand nicht für sie ein. Das war alles Natalies Schuld!

Wendy schwor, dass Natalie für diese Ohrfeige bezahlen würde, und sie war sich sicher, dass sie genug Tricks auf Lager hatte, um Natalie alles abzunehmen, was den Kensingtons gehörte.

Erst als sie zurück in der Clark Villa war, entspannte sich Natalie endlich.

Kelly schimpfte weiter über Wendys unverschämtes Verhalten. Natalie streckte die Hand aus und zog sie zu sich, und Kelly, verwirrt, drehte den Kopf, um einen Mann im Wohnzimmer sitzen zu sehen. Sie verstummte schnell.

Victor schaute zu den beiden hinauf und runzelte die Stirn. "Wart ihr nicht einkaufen?"

Natalie und Kelly tauschten einen Blick, und Natalie trat schnell vor und lachte. "Victor, warum bist du noch zu Hause? Solltest du nicht in einer Besprechung sein?"

"Online-Besprechung, sie ist schon vorbei." Victor legte die Dokumente beiseite und schaute zu Kelly. "Worüber habt ihr gerade gesprochen?"

Kelly warf Natalie einen Blick zu und sagte verlegen: "Wir haben einen Roman gelesen! Die Charaktere waren so unverschämt, wir haben uns nur über sie beschwert!"

Natalie nickte. "Ja, du hast keine Ahnung, wie verrückt dieser Charakter war. Hat mich richtig wütend gemacht."

Sie machte eine Geste, als würde sie ihre Hand ballen. Die Ohrfeige, die sie Wendy gegeben hatte, fühlte sich umso befriedigender an, je mehr sie darüber nachdachte, und sie wünschte, sie hätte sie noch ein paar Mal mehr schlagen können.

Victor tippte ihr hilflos auf die Stirn. "Du bist erwachsen und liest immer noch so etwas!"

Er drehte sich um, nahm eine Geschenkbox von der Seite und reichte sie Natalie. "Hier, ich habe dir gestern ein Geschenk mitgebracht."

Victor hatte die Angewohnheit, Natalie ein Geschenk mitzubringen, wann immer er auf Geschäftsreise war. In den letzten drei Jahren hatte sich in Natalies Zimmer eine beachtliche Sammlung von Geschenken angesammelt.

Natalie hatte endlich die Verbindung zur Familie Kensington gekappt, was ein Grund zum Feiern war. Natürlich verdiente sie ein Geschenk, um ihre Stimmung zu heben.

Natalie packte das Geschenk glücklich aus. Es war eine limitierte Sonderanfertigung einer Tasche, genau die Marke, die sie mochte. Sie umarmte die Tasche und schaute Victor glücklich an. "Danke, Victor! Du bist der Beste!"

Ihr Glück machte auch Victor glücklich. Er nahm eine weitere Geschenkbox heraus und reichte sie Kelly. "Das ist für dich."

Kelly hatte nicht erwartet, auch ein Geschenk zu bekommen. Sie warf Victor einen Blick zu, ihr Gesicht leicht gerötet, und nahm es mit leiser Stimme entgegen: "Danke."

Victor bemerkte ihre Reaktion nicht, aber Natalie sah es deutlich. Sie hob die Augenbrauen und ein wissendes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

Spät in der Nacht, gerade als Natalie schlafen gehen wollte, kam ein Anruf von Kelly.

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