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Kapitel 5 Entscheidung

"Victor..." Natalies Stimme war heiser, und sie wollte etwas sagen, aber die Worte blieben ihr im Hals stecken. Victor Clark, Natalies Bruder, seufzte und tätschelte ihr sanft den Kopf.

"Hast du Hunger? Ich hole dir etwas zu essen," bot Victor an.

Natalie nickte. Gerade als sie sich vom Bett erhob, stürmte jemand herein.

"Natalie, du bist endlich zurück!"

Kelly Edwards stürzte sich praktisch auf Natalie und umarmte sie so fest, dass sie kaum atmen konnte.

Zum Glück ließ Kelly schnell wieder los und musterte Natalie von Kopf bis Fuß. Als sie die Nadelstiche an Natalies Arm sah, fluchte sie: "Dieser verdammte Gabriel, wie konnte er dir das antun!"

Kelly war bereit, loszustürmen und Gabriel zur Rede zu stellen, aber Natalie hielt sie zurück. "Kelly, mir geht's gut."

Kelly war seit ihrer Kindheit ihre beste Freundin. Als Natalie beschloss, Gabriel zu heiraten und ihre Identität geheim zu halten, war Kelly so wütend, dass sie fast den Kontakt abbrach. Aber Natalie war stur und dachte, sie könnte Gabriel für sich gewinnen, also heiratete sie in die Familie Kensington und entfremdete sich von Kelly.

Jetzt, als sie Kelly so besorgt um sich sah, brach all die aufgestaute Bitterkeit in Natalies Herz hervor, und sie begann unkontrolliert zu weinen.

Kelly wollte sie gerade trösten, als eine strenge, ältere Stimme aus der Tür kam.

"Warum weinst du? Es ist nur eine Scheidung!"

Natalie erstarrte und blickte auf. Ein Mann stand dort mit einer Aura der Autorität. Sobald er näher kam, stürzte Natalie auf ihn zu und rief: "Papa!"

Ulysses Clark wollte gerade wütend werden, aber als er Natalie so elend weinen sah, wurde sein Ausdruck weicher, voller Mitleid und Schmerz.

Ulysses, das Oberhaupt der Clark-Gruppe, flößte in ganz Wallege Furcht ein. Seine Tochter hatte drei Jahre lang unter Gabriel gelitten, und er war wütend.

Wenn er Natalie nicht versprochen hätte, ihre Identität geheim zu halten, hätte er die Familie Kensington längst zur Rechenschaft gezogen, um sie zu rächen.

Als er die gebrochene Natalie ansah, seufzte er: "Drei Jahre an Gabriel verschwendet. Es ist Zeit, loszulassen."

Ulysses wischte Natalies Tränen weg. Nachdem sie eine Weile geweint hatte, schaffte sie es endlich, durch ihre Schluchzer zu sprechen.

"Mach dir keine Sorgen, Papa. Ich habe es verstanden. Er ist es nicht wert."

Ihr größtes Bedauern war, dass sie alles aufgegeben hatte, einschließlich ihrer Familie, für Gabriel, der sich nicht um sie kümmerte.

Ulysses sagte: "Das ist gut. Ruh dich aus. Ich werde eine Feier veranstalten, um allen zu zeigen, dass du zurück bist!"

In den letzten drei Jahren, um Natalies Identität geheim zu halten, hatten sie allen erzählt, sie studiere im Ausland. Sie hatten sie heimlich im Auge behalten, und jedes Mal, wenn sie sahen, wie sie in der Familie Kensington litt, brach es ihnen das Herz, aber sie konnten nichts tun.

Natalie nickte. Kelly hielt ihre Hand, beide hatten rote Augen.

Nachdem Ulysses und Victor gegangen waren, sprachen Natalie und Kelly lange miteinander. Als Kelly das Scheidungsurteil sah, atmete sie endlich erleichtert auf.

"Du hättest dich schon vor Ewigkeiten von ihm scheiden lassen sollen. Sieh dich an, du hast so viel abgenommen." Kelly sagte besorgt und hielt ihre Hand.

Natalie tätschelte ihre Hand. "Das ist alles Vergangenheit. Übrigens, ich muss morgen zurück zur Familie Kensington."

"Du bist immer noch nicht über ihn hinweg?" Kelly wurde nervös.

Natalie zog sie hilflos an sich. "Ich bin in Eile gegangen, meine Dokumente sind noch dort!"

Nachdem sie das Krankenzimmer verlassen hatte, rief sie Victor an, der jemanden schickte, um sie abzuholen. In ihrer Eile hatte sie nur das Scheidungsurteil mitgenommen und ihren Führerschein in der Villa Kensington gelassen.

Obwohl sie einen Ersatz bekommen könnte, wollte sie nicht, dass irgendwelche ihrer Sachen bei der Familie Kensington blieben.

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