




Kapitel 4 Nach Hause gehen
Gabriel hob das Foto auf, betrachtete es genau und seine Augen weiteten sich.
Auf dem Bild hatte er die Augen geschlossen, und Alyssa war direkt neben ihm, ebenfalls mit geschlossenen Augen, und sah ganz gemütlich aus.
Der Winkel ließ es so aussehen, als hätten sie seit Ewigkeiten ein Bett geteilt. Aber er hatte nie etwas Unangemessenes mit Alyssa gemacht. An diesem Tag war sie einfach nur erschöpft von der Arbeit und hatte beschlossen, sich ein wenig neben ihm auszuruhen.
Ungläubig griff er nach den anderen Fotos. Jedes einzelne zeigte ihn und Alyssa in scheinbar intimen Momenten. Das Einzige, was sie gemeinsam hatten, war, dass er entweder schlief oder arbeitete und nie in die Kamera schaute.
Trotzdem reichten die Fotos aus, um wilde Fantasien zu entfachen. Natalie wollte sich wegen dieser Bilder scheiden lassen!
Gabriel knirschte mit den Zähnen und rief: "Alyssa!"
Alyssa hatte kaum einen Moment Zeit, die Nachricht von ihrer Scheidung zu feiern, bevor ihr die Fotos vor die Nase gehalten wurden, was sie in einen Schockzustand versetzte.
Ohne nachzudenken, schüttelte Alyssa heftig den Kopf. "Das war nicht ich, Gabriel! Ich habe keine Ahnung, was es mit diesen Fotos auf sich hat! Es muss Natalie gewesen sein, sie muss sie heimlich gemacht haben, um mich reinzulegen!"
Sie versuchte weiter zu erklären, aber Gabriel unterbrach sie kalt: "Genug! Ich falle nicht darauf rein."
Er warf ein Foto vor Alyssa, das beinahe ihr Gesicht traf. Sie bedeckte ihr Gesicht in Panik und schaute auf das Foto hinunter. Es war ein Selfie von ihr mit Gabriel, der ernsthaft neben ihr arbeitete. Alyssa dachte: 'Ernsthaft? Natalie hat dieses Foto ausgedruckt? Diese Schlampe!'
Alyssa verfluchte Natalie in Gedanken und wollte erklären, aber Gabriel ließ es nicht zu. Er zog sein Handy heraus, um Natalie anzurufen und die Sache zu klären.
Er hatte keine Gefühle für Natalie, aber er würde niemals während seiner Ehe fremdgehen.
Er hatte nichts dagegen, die Ehe aufrechtzuerhalten, selbst ohne dass Alyssa eine Blutspende benötigte.
Er wählte die Nummer, aber niemand antwortete. Er rief erneut an, und die Leitung war besetzt.
Natalie hatte ihn blockiert!
Gabriels Gesicht verdunkelte sich, und er rief nach den Leibwächtern.
"Bringt Natalie sofort zurück!"
"Ja, Sir!"
Die Leibwächter verließen schnell den Raum und kehrten zehn Minuten später mit seltsamen Ausdrücken zurück.
"Herr Kensington, Frau Kensington ist verschwunden."
Gabriel runzelte die Stirn. "Was meint ihr mit verschwunden?"
Die Leibwächter sahen sich gegenseitig an, und einer trat vor. "Frau Kensington hat die Station verlassen, und nachdem sie aus dem Aufzug ausgestiegen ist, war sie verschwunden!"
"Was?" Gabriels Stirn legte sich in Falten, und ein ungutes Gefühl beschlich ihn. "Schickt sofort Leute los, um sie zu finden, überprüft die Überwachungskameras des Krankenhauses und seht nach, wer sie mitgenommen hat!"
Gabriel sah angespannt aus, und die Leibwächter handelten sofort, organisierten Leute, um nach Natalie zu suchen.
Bevor er ging, warf Gabriel Alyssa einen kalten Blick zu. "Du solltest beten, dass es Natalie gut geht."
Damit verließ er den Raum, ohne sich umzudrehen, und ignorierte Alyssas Rufe.
Als Natalie aufwachte, fand sie sich in einer luxuriösen Villa im italienischen Stil wieder, die einfache, aber opulente Einrichtung war ihr seltsam vertraut und tröstlich.
Sie konnte es nicht verhindern, und plötzlich fielen ihr Tränen.
Eine Hand streckte sich neben ihr aus und wischte sanft ihre Tränen weg, während eine tiefe Männerstimme die Stille durchbrach.
"Warum weinst du? Du bist zu Hause."
Natalie drehte sich um und sah den Mann an. Er war groß und edel, aber sein Blick auf sie war sehr sanft.