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Kapitel 2 Scheidung

Als Gabriel im Gerichtsgebäude auftauchte, hatte Natalie schon eine Weile gewartet.

In dem Moment, als Gabriel hereinkam, zog er alle Blicke auf sich. Er schien es nicht zu bemerken und warf Natalie einen Blick voller Ärger zu. "Alyssa steckt gerade in ernsthaften Schwierigkeiten! Das hier sollte wirklich wichtig sein!"

Natalie ließ sich von Gabriels Haltung nicht beeindrucken. Sie reichte ihm das vorbereitete Dokument, ihr Gesichtsausdruck blieb neutral.

"Gabriel, lass uns scheiden," sagte sie ruhig und stellte fest, dass es nicht so schwer war, das Wort "Scheidung" auszusprechen, wie sie gedacht hatte.

Gabriel war verblüfft und starrte auf die Scheidungspapiere. Er runzelte die Stirn und versuchte herauszufinden, ob sie es ernst meinte.

"Ich weiß, dass du diesen Monat oft Blut für sie gespendet hast. Sei nicht wütend. Ich werde es wieder gutmachen," er pausierte und fügte hinzu, "Ich gebe dir zehn Millionen Dollar."

Natalie brach in Lachen aus, als er das Geld erwähnte.

Wie absurd. Die Ehe, die sie so sehr hatte aufrechterhalten wollen, war nur ein Blutspende-Deal.

"Scheidung," wiederholte Natalie und sah Gabriel an, "Sobald wir fertig sind, werde ich dir helfen, sie zu retten."

Ihr Gesichtsausdruck war gleichgültig, als ob ihr die Ehe völlig egal wäre. Gabriel fühlte einen Anflug von Wut und packte ihre Hand. "Natalie, meine Geduld ist am Ende. Nimm es zurück, und ich tue so, als hättest du nichts gesagt!"

Sein Griff war stark, und Natalie spürte etwas Schmerz, unfähig, sich zu befreien. Sie sah Gabriel an und sprach erneut, "Ich sagte, lass uns scheiden."

Als er ihre Entschlossenheit sah, hob sich Gabriels Brust, und das seltsame Gefühl in seinem Herzen wurde stärker. Er ließ ihre Hand los und höhnte, "Gut, wie du willst."

Damit unterschrieb er die Scheidungspapiere ohne zu zögern, und sie schlossen den Scheidungsprozess ab.

Mit dem Scheidungsdekret in der Hand zitterte Natalies ohnehin schon kaltes und steifes Herz ein wenig.

Gabriel, ausdruckslos, zog Natalie direkt ins Krankenhaus.

In einem speziellen Krankenzimmer lehnte die blasse Alyssa auf dem Krankenhausbett. Als sie Gabriel sah, leuchteten ihre Augen auf. Dann bemerkte sie Natalie hinter ihm, und ihre Augen flackerten.

"Natalie, es tut mir leid, dass ich dir wieder Unannehmlichkeiten bereite."

Alyssas Stimme war sanft und voller Entschuldigung. Natalie verschränkte die Arme und sah sie kalt an.

"Letztes Mal war es Anämie, dann Blut spucken, und davor übermäßige Menstruationsblutungen. Was ist diesmal die Geschichte, Alyssa?"

Ihre Worte tropften vor Spott, und Gabriel, unzufrieden, schimpfte sie. "Natalie!"

Alyssas Augen füllten sich mit Tränen, und sie biss sich auf die Lippe, schüttelte den Kopf. "Es tut mir leid, Frau Clark. Wenn du nicht willst, ist es in Ordnung."

Sie senkte den Kopf und sah erbärmlich aus.

Gabriel runzelte die Stirn und wollte gerade sprechen, als Natalie vortrat und Alyssas Gesicht mit einem sanften Lächeln betrachtete.

Natalie sagte, "Wo sind Sie diesmal verletzt, Frau Davis?"

Der behandelnde Arzt trat schnell vor. "Frau Davis hat sich am Bein verletzt und blutet stark. Sie braucht sofort eine Bluttransfusion."

Natalie warf einen Blick auf Alyssas Beine, die fest von der Decke bedeckt waren, dann wandte sie sich an Gabriel und verzog die Lippen.

"Gabriel, das ist das letzte Mal."

Natalie krempelte ihren Ärmel hoch, und als alle dachten, sie würde gleich Blut spenden, zog sie plötzlich Alyssas Decke weg und riss sie vom Bett.

Alyssa hatte nicht erwartet, dass Natalie das tun würde, und fiel vom Bett, wobei der blutgetränkte Verband an ihrem Bein sichtbar wurde.

"Natalie!"

Gabriel schrie, sein Gesicht wurde blass, als er versuchte, Natalie wegzuziehen. Bevor er sie berühren konnte, hatte Natalie bereits die Hand ausgestreckt und den Verband an Alyssas Bein abgerissen.

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