




Kapitel 7 Eine öffentliche Demütigung
Renee hörte Rachels Worte und nutzte die Gelegenheit, sich einzuschmeicheln. "Rachel, diese Dienstmagd ist immer faul und macht alles kaputt! Letztes Mal hätte sie fast Herrn Howard verbrannt!"
"Was?" Alice schnappte nach Luft. War Natalie schon einmal in Adrians Nähe gewesen?
Sie stürmte auf Natalie zu und schlug ihr ins Gesicht, schreiend: "Natalie, das hast du absichtlich gemacht, oder? Wenn du Adrian oder Rachel verletzt, wirst du rausgeworfen! Denk nicht, dass wir dich aus Mitleid behalten."
Der Raum fiel wieder in Stille. Niemand hatte erwartet, dass Alice Natalie schlagen würde.
Natalie ließ den Kopf hängen und weinte leise. Ihre Wange brannte, und ihr Handgelenk fühlte sich an, als stünde es in Flammen, doch sie konnte sich nicht wehren.
Im nächsten Moment trat eine Gestalt vor sie. Daniel funkelte Alice an und sagte: "Genug. Es war ein Unfall. Kein Grund, so hart zu sein, Frau Cullen."
"Herr Murphy, Alice war nur zu besorgt um Rachel, deshalb hat sie die Beherrschung verloren," warf Avery ein.
Als Alice Averys Worte hörte, nickte sie schnell zustimmend und fand ihre Fassung wieder. "Ja, ich war nur besorgt um sie... Zum Glück geht es Rachel gut."
Rachel zog eine Augenbraue hoch. Alice benutzte sie als Schutzschild, um ihre eigenen gefühllosen Handlungen zu rechtfertigen.
Avery wandte sich dann an Natalie und tadelte: "Rachel wird es dir diesmal vielleicht nicht übel nehmen, aber wenn du einfache Aufgaben nicht bewältigen kannst, ist dies nicht der richtige Ort für dich. Geh zu Renee und hol dir drei Monatsgehälter ab."
Natalie erstarrte. Wenn sie die Familie Cullen verließ, wie sollte sie mit der Krankheit ihrer Mutter zurechtkommen?
Verzweifelt ignorierte sie den Schmerz in ihrer Hand und flehte: "Frau Cullen, ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe. Bitte feuern Sie mich nicht."
Daniel begann zu sprechen: "Frau Cullen, Natalie—"
"Herr Murphy, wollen Sie damit sagen, dass die Familie Cullen nicht das Recht hat, eine Dienstmagd zu entlassen?" unterbrach ihn Avery.
Jedes Mal, wenn sie Natalies Gesicht sah, überkam sie eine Welle des Ekels. Sie vermutete sogar, dass Natalie Curtis' uneheliche Tochter sein könnte. Jetzt, da sie die Chance hatte, dieses Mutter-Tochter-Duo vor Curtis loszuwerden, würde sie sie nicht ungenutzt lassen.
In diesem Moment stand Adrian, der bisher geschwiegen hatte, auf. "Rachel hat gesagt, dass es ihr gut geht. Lassen wir es dabei."
Er warf Natalie einen Blick zu, sein Blick war distanziert, aber höflich. "Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten heute. Ich werde Rachel jetzt nach Hause bringen."
Als er sich zum Gehen wandte, griff Alice ängstlich nach seinem Arm. "Adrian, bleib zum Mittagessen."
Adrian sah auf ihre Hand, und Alice spürte einen seltsamen Druck, der sie instinktiv loslassen ließ. Adrian sagte mit ruhiger Stimme: "Ich werde jemanden schicken, um die Verlobungsdetails mit Ihnen zu besprechen."
Seine Worte beruhigten Alice.
Da sie wusste, dass sie es nicht weiter treiben sollte, lächelte sie warm. "Pass auf dich auf. Rachel, es tut mir wirklich leid, dass das bei deinem ersten Besuch bei meiner Familie passiert ist."
Rachel drehte sich um und ging, ohne Alice eines Blickes zu würdigen. Alice war einfach zu falsch.
Im Auto konnte Rachel nicht anders, als zu sprechen: "Adrian, du wirst Alice doch nicht wirklich heiraten, oder?"
Adrian sagte kühl: "Sie ist deine zukünftige Schwägerin. Zeig etwas Respekt."
Wie konnte Adrian eine so falsche Frau mögen?
Rachel wollte Adrian davon überzeugen, dass Alice nicht die Richtige für ihn war, aber dann bemerkte sie, dass sein Blick auf Daniel draußen gerichtet war, der die junge Dienstmagd mit einem zärtlichen Ausdruck ansah.
Konnte es sein, dass Daniel tatsächlich diese Dienstmagd mochte?