




Kapitel 4 Eine Erklärung für sie
Natalie klammerte sich fest an das Tablett mit dem Kaffee und versuchte, ihre zitternden Hände zu verbergen. Sie hielt den Kopf gesenkt, in der Hoffnung, dass ihre Nervosität nicht auffallen würde.
Adrians Augen verfinsterten sich vor Unmut. "Warum hast du solche Angst? Du zitterst ja beim Einschenken des Wassers."
Natalie drehte den Kopf, ballte die Fäuste und sagte leise: "Es ist das erste Mal, dass ich einen so angesehenen Gast wie Sie bediene. Bitte verzeihen Sie meine Nervosität."
Als er sah, dass sie immer noch zitterte, wandte Adrian den Blick ab. Vielleicht übertrieb er; diese Dienerin konnte unmöglich "Alice" sein.
Er winkte ab, und Natalie atmete erleichtert auf. Sie verließ schnell den Raum und ging durch die Hintertür zurück zu ihrem kleinen Haus. Drinnen lehnte sie sich gegen die Tür und entspannte sich endlich.
Im Wohnzimmer beobachtete Adrian ihren hastigen Rückzug, seine Augen verengten sich. "Hat die Familie Cullen Kirschblütenbäume?"
"Ja, im Hinterhof," antwortete Renee vorsichtig.
Tatsächlich stand neben Natalies kleinem Haus ein Kirschblütenbaum. Kein Wunder, dass die Dienerin den zarten Duft von Kirschblüten trug.
In diesem Moment kam Alice die Treppe herunter, gekleidet in ein hellrosa Spitzenkleid, ihr Make-up makellos. Arm in Arm mit Herrn und Frau Cullen begrüßte sie sanft: "Herr Howard."
Curtis Cullen eilte herbei und sagte: "Herr Howard, entschuldigen Sie die Wartezeit! Was führt Sie heute zu uns?"
Adrians Blick wanderte zu Alice, als er sagte: "Ich bin hier, um meine Verlobung mit Fräulein Cullen zu besprechen."
Verlobung?
Alle waren verblüfft, aber Alice war insgeheim erfreut. Adrian hielt sein Versprechen an sie!
Nachdem sie über die Ereignisse der letzten Nacht informiert worden waren, tauschten Curtis und Avery einen aufgeregten Blick. Innerhalb von zwei Tagen verbreitete sich die Nachricht von Adrians Verlobung mit Alice in ganz Vachilit. Jede Zeitung berichtete darüber.
Alice sonnte sich im Rampenlicht.
Unterdessen machte Renee in der Küche der Familie Cullen Natalie absichtlich das Leben schwer. Renee knallte eine Liste mit Zutaten vor Natalie und befahl ihr, alles vor dem Schlafengehen vorzubereiten. Die Familie Howard würde morgen zu einem Treffen der Ältesten kommen, und die Familie Cullen hatte den ganzen Nachmittag Vorbereitungen getroffen. Aber wegen der Krankheit ihrer Mutter war Natalie ins Krankenhaus gegangen und kam spät zurück.
Es war Mitternacht, als Natalie die Zutaten fertig vorbereitet hatte. Sie streckte ihre schmerzenden Schultern, schloss die Küchentür und wollte gerade zu ihrem kleinen Haus gehen, als sie Alice traf, die gerade von draußen zurückkam.
Bevor Natalie ein Wort sagen konnte, schlug Alice ihr hart ins Gesicht.
Natalies Augen weiteten sich vor Schock, und ihr Herz pochte wieder heftig. Warum war Alice so wütend? Hatte Adrian sie tagsüber erkannt?
"Warum trägst du keine Maske?" schrie Alice. Wie konnte eine einfache Dienerin ihr so ähnlich sehen? Jedes Mal, wenn sie Natalie sah, wollte sie ihr Gesicht zerreißen!
Natalie biss sich auf die Lippe und ließ ihre zitternde Faust los. Zum Glück war sie nicht entdeckt worden. Wäre sie es, wären sowohl sie als auch ihre Mutter verloren, und die Krankheit ihrer Mutter würde unbehandelt bleiben.
"Das nächste Mal, wenn ich dich ohne Maske sehe, werde ich dein Gesicht verunstalten!" fauchte Alice, ihre Augen waren voller giftigem Hass. Wie konnte das Gesicht einer Dienerin zarter sein als ihres? Und die Frau, die in jener Nacht bei Adrian war, war auch Natalie! Sie in der Nähe zu behalten, war ein Risiko!
In diesem Moment klingelte Alices Telefon. Als sie die Anrufer-ID sah, wurde ihr Ausdruck sofort weicher. Sie drehte sich um und ging die Treppe hinauf, sprach süß: "Adrian, ich bin noch wach."
Natalie drehte sich um und floh fast panisch zurück in ihr Haus. Sie glaubte, dass Alice sie verletzt hätte, wenn nicht Adrians Anruf dazwischengekommen wäre.