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Kapitel 3 Ich fühle mich angewidert

Sharon vermutete, dass Seb sie auf Facebook blockiert hatte und wahrscheinlich das Thema nicht noch einmal aufbringen wollte. Bei diesem Gedanken fühlte Sharon endlich eine gewisse Erleichterung.

Als Sharon nach Hause kam, war es bereits nach sechs Uhr morgens. Kaum war sie eingetreten, sah sie Alex auf der Couch sitzen. Alex wusste nicht, wie lange er dort schon gesessen hatte. Als er die Tür hörte, drehte er schnell den Kopf. Seine Augen waren blutunterlaufen, offensichtlich hatte er die ganze Nacht nicht geschlafen.

"Liebling, wo warst du letzte Nacht? Ich habe dich über zehnmal angerufen. Warum hast du nicht geantwortet?" Alex stand auf und ging schnell auf sie zu, streckte die Hand aus, um ihre zu halten, aber Sharon wich ihm aus. Er war für einen Moment fassungslos.

Sharons Gesichtsausdruck war kalt. Sie spottete: "Hast du nicht auch die ganze Nacht draußen verbracht?"

Alex bemerkte, dass Sharons Stimmung nicht gut war und dass ihre Augen auch ein wenig geschwollen waren. Es war das erste Mal, dass sie in einem so kalten Ton mit ihm sprach.

Alex' Augen flackerten, und die Hand, die an seiner Seite hing, ballte sich langsam zur Faust.

"Du hast es herausgefunden, nicht wahr?" Seine Stimme war sehr ruhig, ohne Schwankungen oder Panik, als ob er längst erwartet hätte, dass Sharon es früher oder später herausfinden würde, ohne jegliche Schuld oder Besorgnis zu zeigen.

Sharon konnte ihre Emotionen nicht länger unterdrücken. Sie hob plötzlich ihre Tasche und warf sie nach ihm, ihre Augen vor Wut funkelnd. Die glücklichen Momente zwischen ihnen waren in dem Moment zerbrochen, als Sharon ihn beim Sex mit Ava erwischt hatte, und würden nie wieder repariert werden.

Sharon fragte: "Alex, du ekelst mich an. Wenn du mich nicht mehr liebst, hättest du dich scheiden lassen können. Warum musstest du mich betrügen?"

Als er ihre roten Augen sah, fühlte Alex einen Stich im Herzen. Er ergriff ihre Hand und zog sie in seine Arme. "Sharon, es tut mir leid."

Sharon stieß ihn weg, ihre Augen voller Enttäuschung und Wut. "Fass mich nicht an! Nach unserer Hochzeit habe ich auch viele ausgezeichnete Männer kennengelernt, und einige Männer haben auch Interesse an mir gezeigt, aber ich habe mein Versprechen gehalten und dich nie betrogen. Und du?"

Alex erklärte: "Sharon, du bist die Einzige, die ich liebe. Was mit Ava passiert ist, war nur ein Unfall."

Sharon wollte lachen. Diese Erklärung machte sie nur noch abstoßender. "Also, lass mich das klarstellen. Ich kann mir irgendeinen Typen suchen, mit ihm schlafen und dir dann sagen, es war ein 'Fehler', während ich behaupte, dass du der Einzige bist, den ich liebe, richtig?"

Ein kalter, heftiger Blick blitzte in Alex' Augen auf, und er sagte Wort für Wort: "Wenn du es wagst, bringe ich dich und diesen Mann zusammen im Bett um."

Angesichts seines kalten, emotionslosen Blicks fühlte Sharon nur eine Kälte in ihrem Herzen. Sie dachte: 'Du konntest es selbst nicht ertragen, und du weißt, dass Verrat unverzeihlich ist, also warum hast du mich betrogen?'

Sie holte tief Luft und sagte langsam: "Erinnerst du dich, was ich dir gesagt habe, als du mir einen Heiratsantrag gemacht hast?" Sie hatte gesagt, dass sie ihm niemals verzeihen und ihn verlassen würde, wenn er sie jemals betrügen würde.

Alex' Gesicht veränderte sich. "Ich werde nicht zulassen, dass du gehst!"

Sharon wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln, ihr Ausdruck spöttisch, gemischt mit ein wenig Hass, als sie ihn ansah. "Ob du es willst oder nicht, ich habe bereits entschieden. Ich will die Scheidung. Du verdienst meine Vergebung nicht."

Als Alex hörte, dass sie die Scheidung wollte, war seine letzte Geduld erschöpft. Er sah Sharon an, als wäre sie eine fremde Person. "Scheidung? Seit unserer Heirat hast du keinen einzigen Tag gearbeitet. Wie willst du nach der Scheidung zurechtkommen? Wer würde dich einstellen? Und was ist mit den teuren Krankenhausrechnungen deines Vaters? Ich bin der Präsident der Smith Group. Es ist normal, dass man draußen auf verschiedene Versuchungen trifft, und manchmal ist es schwer, ihnen zu widerstehen. Aber diese Frauen werden niemals deinen Status als meine Frau beeinflussen. Was willst du noch mehr?"

'Warum kann sie nicht verstehen, dass ich sie immer noch liebe, aber niemals nur eine Frau in meinem Leben haben werde?' dachte er.

Als Sharon Alex' aggressive Haltung sah, konnte sie diesen Mann nicht mit dem schüchternen Alex aus dem College in Einklang bringen, der rot wurde, als er ihr seine Liebe gestand und versprach, sie niemals traurig zu machen. Vielleicht war dies seine wahre Natur, egoistisch, arrogant und überheblich.

Sharon wollte nichts mehr sagen und ging an ihm vorbei nach oben. Alex starrte ihr hinterher, seine Augen dunkel und grüblerisch.

Sharon ging ins Schlafzimmer. Als sie den Alkoholgeruch an sich roch, ging sie direkt ins Badezimmer, um zu duschen. Als sie nach unten schaute und die roten Flecken auf ihrer Brust sah, blitzten Bilder von Sebs schlanken Händen, die ihren Körper streichelten, in ihrem Kopf auf.

Sie konnte nicht anders, als die Stirn zu runzeln und griff nach einem Handtuch, um sich kräftig zu schrubben, bis die Haut um ihre Brust rot wurde. Es schien, als könnte sie nur so die Spuren, die Seb auf ihrem Körper hinterlassen hatte, auslöschen.

Nach der Dusche trat sie aus dem Badezimmer und sah Alex auf dem Bett sitzen, den Kopf gesenkt, in Gedanken versunken. Sharon runzelte die Stirn und schaute weg, als hätte sie ihn nicht gesehen.

In diesem Moment sah Alex auf und bemerkte Sharon, die nur in ein Handtuch gewickelt aus dem Badezimmer kam. Ihr halb nasses Haar tropfte Wasser auf ihren Rücken, und ihre frisch gewaschenen Wangen ähnelten einer blühenden Rose, die einen betörenden Duft verströmte. Das Handtuch bedeckte kaum ihre Hüften und enthüllte ihre langen Beine, was wilde Gedanken in ihm auslöste.

Alex' Atmung wurde sofort schwer, und sein Blick schien an Sharon festgeklebt zu sein, unfähig, wegzusehen.

Sharon, mit dem Rücken zu ihm, wollte gerade ihre Pyjamas aus dem Kleiderschrank holen, als Alex' Hände sie plötzlich von hinten umschlangen.

"Sharon." Seine Stimme war heiser, voller unverhohlener Begierde.

Gerade eben, nachdem Sharon nach unten gegangen war, hatte Alex darüber nachgedacht, wie er sie zurückgewinnen könnte. Am Ende war der einzige Weg, den er sich vorstellen konnte, um Sharon an seiner Seite zu halten, ein Baby mit ihr zu haben.

Er hatte vorgehabt, nach oben zu kommen und allmählich mit ihr zu sprechen, aber als er Sharon gerade aus der Dusche sah, konnte er sich nicht beherrschen.

Früher hätte ein solcher Alex sie bewegt, aber jetzt fühlte Sharon nur noch Ekel. Als sie Alex' Erregung sah, fühlte sie sich abgestoßen und drehte sich um, um ihn wegzustoßen. "Hände weg. Du ekelst mich an."

Alex sah gekränkt aus und hielt ihre Hand fest. "Wolltest du nicht immer ein Baby? Lass uns jetzt ein Baby planen, okay?"

Sharon schüttelte ihn heftig ab und sagte: "Das war früher. Vielleicht werde ich in Zukunft ein Baby haben, aber es wird nicht deins sein."

Diese Worte brachten Alex zur Weißglut. Er packte ihre Hand und warf sie aufs Bett, drückte seinen ganzen Körper auf sie. "Sag das noch einmal!"

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