




Kapitel 2 Hallo, Mrs. Robinson!
Die Erwähnung von Quentin brachte Laurens Gedanken völlig durcheinander. Sie hatte erst letzte Nacht gegen ihn intrigiert, und nun musste sie ihm am Esstisch gegenübertreten.
"Oma, mir geht es plötzlich nicht so gut. Ich möchte mich ein wenig ausruhen," sagte Lauren schnell, als sie aufstand und zur Tür ging.
"Lauren..."
Die Stimme der Großmutter hallte hinter ihr, aber Lauren wagte es nicht, länger zu verweilen, und beschleunigte ihren Schritt.
"Ah!"
Plötzlich wurde ihr Weg von einer kräftigen Gestalt versperrt, und ihre Nase stieß gegen etwas Festes, was ihr einen schmerzhaften Stich versetzte.
Als Lauren aufsah, trafen ihre Augen auf diese tiefen Augen.
Die einschüchternde Präsenz, der fesselnde Blick – sein Gesicht war auffallend schön, ohne eine Spur überflüssiger Emotionen.
Lauren holte tief Luft und fasste sich ein Herz, um zur Seite auszuweichen.
Als sie ihren Fuß hob, packte eine feste Hand mit Autorität ihren Arm. Quentins Stärke war beeindruckend, sie hielt sie fest an Ort und Stelle, sodass sie sich nicht bewegen konnte.
"Frau Robinson, hallo."
Laurens Rücken versteifte sich, ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, und sie zitterte unwillkürlich.
Quentins gebieterische Präsenz und der durchdringende Hauch seiner Kälte raubten ihr den Atem, ihre Zähne gruben sich in ihre Unterlippe. Sie hielt den Kopf gesenkt, wagte es nicht, ihm in die Augen zu sehen.
Die Szenen der letzten Nacht spielten sich wie ein endloser Film in ihrem Kopf ab.
Lauren fühlte sich völlig ausgelaugt und wünschte sich ein Loch, in das sie kriechen konnte, um ihm zu entkommen.
Die Realität bot jedoch keinen solchen Ausweg, und sie waren in einem angespannten Stillstand gefangen, umgeben von einer peinlichen Stille.
"Die Katze hat dir die Zunge verschlagen?" Quentin bewegte leicht seine dünnen Lippen, ein Hauch von Unzufriedenheit in seiner Stimme.
Laurens Blick senkte sich, ihre Lippen zitterten, als sie sagte: "Mir ging es nicht gut. Ich habe Oma gesagt, dass ich mich hinlegen muss."
Ihre Stimme zitterte merklich, als sie die Worte sprach.
Quentin beobachtete sie interessiert, und nach einem kurzen Schweigen lachte er leise, "Schau mich an!"
Sein Ton war befehlend und duldete keinen Widerspruch.
Lauren hob widerwillig den Kopf, vermied jedoch absichtlich seinen Blick.
"Schau mich an," Quentins Stimme wurde tiefer.
Diese sogenannte Ehefrau hatte nie seine Aufmerksamkeit erregt; hätte er nicht letzte Nacht ihre Anziehungskraft gekostet, hätte er ihre Reize nicht erkannt.
Doch der Gedanke an die Taktiken, die sie gegen ihn angewendet hatte, entfachte Wut in ihm.
Er hatte sie für eine Ja-Sagerin gehalten, aber sie war genauso schlimm wie die anderen, nicht anders als die Frauen, die sich in sein Bett geschlichen hatten.
Als er ihre ausweichenden Augen sah, die sich weigerten, ihm in die Augen zu sehen, wurde Quentin wütend. Seine große Hand packte Laurens Kinn und zwang sie, ihn anzusehen.
Sein durchdringender Blick lag offen auf ihr, als er jedes Wort mit Bedacht sprach: "Was ist aus all der feurigen Leidenschaft von letzter Nacht geworden?"
Bei seinen Worten wurde Laurens Gesicht so rot wie eine reife Tomate, so beschämt, dass diese private Angelegenheit so beiläufig angesprochen wurde.
Kein Wunder, dass seine Skandale und Affären zahlreich waren; er zeigte nie Zurückhaltung.
Für Lauren fühlten sich seine flapsigen Bemerkungen wie die offensichtlichste Form der Beleidigung an.
Wenn er ihr keinen Respekt entgegenbrachte, warum sollte sie dann seine Würde wahren?
Lauren schnaubte mit einem listigen Glanz in ihren einst panischen Augen und warf Quentin einen Seitenblick zu, "Herr Robinson, scheint, als hätten Sie den Service letzte Nacht genossen, oder?"
Alle Männer waren gleich, sie schwelgten in ihren Affären, konnten aber den Ungehorsam ihrer Frau nicht ertragen.
Als Quentin ihre Erwiderung hörte, sah Lauren die blanke Wut in seinem Gesicht, was in ihr ein Gefühl des Sieges auslöste.
Sie fuhr fort: "Herr Robinson, können Sie mich loslassen?"
Quentins Augen verengten sich, sein Blick war tief und gefährlich, eine Warnung in sich tragend.
Die Großmutter, die ihre Interaktion beobachtete, hellte sich auf, überrascht, wie gut sie miteinander harmonierten. Besonders wie Quentin Lauren ansah, ließ sie hoffen, dass es doch noch Urenkel geben könnte.
"Quentin, bring Lauren zum Abendessen mit!" rief die Großmutter und räusperte sich.
"Natürlich, Oma," antwortete Quentin, immer pflichtbewusst und bereit, den Worten der Großmutter zu folgen.
Lauren hatte keine andere Wahl, als mitzukommen.
"Lauren, warum setzt du dich nicht neben Quentin?" schlug die Großmutter vor.
"Okay, Oma," stimmte Lauren gehorsam zu, warf einen Blick auf den gleichgültigen Mann neben ihr und nahm mit einem Hauch von Resignation Platz.
"Lasst uns anfangen! Keine Förmlichkeiten," verkündete die Großmutter.
Quentin schöpfte etwas Suppe und stellte sie liebevoll auf Laurens Teller. "Iss, Lauren," sagte er mit nachsichtiger Zuneigung.
Als sie seine harmlose Fassade sah, lief Lauren ein Schauer über den Rücken. Seine Freundlichkeit war beängstigender als seine Wut!
Sie zwang sich zu einem Lächeln, "Danke, Herr Robinson."
Während des gesamten Essens fühlte sich Lauren, als säße sie auf glühenden Kohlen, jede Minute war eine Qual.
Als es endlich Zeit war zu gehen, bestand Quentin unerwartet darauf, sie nach Hause zu begleiten, ein beispielloser Schritt.
Im beengten Raum des Autos sah Lauren, voller Angst, zu Quentin auf dem Fahrersitz hinüber. "Ist es nicht ungewöhnlich, dass Sie nach Hause kommen, Herr Robinson?"
"Willst du das nicht?" hob er eine Augenbraue.
Lauren war sprachlos.
"Hast du nicht gefragt, ob ich dich wiedersehen möchte?" Quentins Lippen bewegten sich leicht, während er seine langen Finger auf dem Lenkrad ruhen ließ, seine Haltung strahlte eine lässige Anziehungskraft aus.
Sein Zeigefinger klopfte leicht, jedes Klopfen hallte in Laurens Brust wider und machte sie so nervös, dass sie ihren eigenen Atem hören konnte.
"Meine Antwort ist 'ja'," Quentin drehte sich zu Lauren um, ein teuflisches Lächeln kräuselte sich an den Ecken seines Mundes.
Die ganze Fahrt über fühlte sich Lauren angespannt, ihr Herz war in Aufruhr.
Die Nacht zuvor waren sie intim gewesen, heute schienen sie Welten voneinander entfernt.
Zweifellos konnte sie den Mann vor ihr nicht durchschauen.
Sie war seine engste Vertraute im Bett und doch die unbedeutende Ehefrau, die er kaum beachtete.
Einmal im Schlafzimmer, war seine Kraft überraschend stark, dass ein sanfter Stoß sie fast zu Boden schickte.
Glücklicherweise stützte sie sich am Bett ab und schaffte es, stehen zu bleiben.
"Ich wusste nicht, dass du so eifrig bist!"
Seine kühle, tiefe Stimme kam von hinten, was Lauren einen kalten Schauer über den Rücken jagte.
Instinktiv drehte sie sich um, um zu erklären, nur um festzustellen, dass er schnell den Abstand zwischen ihnen geschlossen hatte.
Seine durchdringende Präsenz, gemischt mit seinem einzigartigen Duft, überwältigte Lauren, ihr Herz raste, als ob es aus ihrer Brust springen wollte.
Diese Nähe schien nur die Intimität der vorherigen Nacht zu wiederholen.
Vielleicht waren es die Nachwirkungen des Alkohols, aber die sinnliche Atmosphäre der letzten Nacht ließ sie nicht so nervös zurück. Jetzt, als sich ihre Blicke trafen, fühlte sie sich so nervös, dass sie kaum atmen konnte.
Ihre glänzenden Augen waren wie die eines erschrockenen Rehs, das Quentin ängstlich ansah, als wäre sie ein Kind, das bei einem Fehltritt ertappt wurde.
Die Luft um sie herum verstummte augenblicklich, die Zeit schien in dem Moment einzufrieren, als sich ihre Blicke trafen.
Lauren konnte nicht anders, als auf ihre Unterlippe zu beißen, ihre hängenden Finger so fest zu ballen, dass ihre Nägel sich in ihr Fleisch gruben, doch sie spürte keinen Schmerz.
"Ich... ich wollte nicht..." Trotz ihres Versuchs zu widersprechen, kam Laurens Stimme ungewollt enthüllend heraus, ohne jegliche Überzeugung.
Mit einem unerschütterlichen Blick fixierten Quentins tiefe Augen ihre, als er seine Hand hob, seine langen Finger Laurens Kinn umfassten und sie zwang, ihm in die Augen zu sehen.
"Jeder, der es wagt, mich zu täuschen," murmelte er, "wird aus dieser Welt verschwinden."