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Kapitel 1 Lauren ist da!

Früh am Morgen hockte eine winzige Gestalt bei den Stufen am Eingang der Foster Group.

Ein gutmütiger Mitarbeiter ging hinüber, um zu sehen, was los war, aber das süße Kind schaute nicht einmal auf. Sie sagte nur mit ihrer sanften Stimme: "Danke, ich warte hier auf meinen Papa!"

Nachdem die neugierige Menge hineingegangen war und die meisten Leute gegangen waren, ertönte plötzlich eine ruhige Jungenstimme aus der Halskette des kleinen Mädchens: "Lauren, hast du dir alles gemerkt, was ich dir beigebracht habe?"

Lauren Foster blinzelte mit ihren Augen, ballte ihre kleinen rosa Fäuste und sagte mit ihrer süßen kindlichen Stimme: "Ich erinnere mich, Bennett. Ich werde mein Bestes für Mama geben!"

Während die beiden Kinder flüsterten, war plötzlich das Geräusch eines herannahenden Autos aus der Ferne zu hören. Lauren schaute auf und sah, wie eine Menge Leute plötzlich aus dem Gebäude rannten und sich respektvoll auf beiden Seiten des Eingangs aufstellten.

Ein schickes Auto hielt am Eingang, und ein Mann im Frack stieg eilig aus dem Vordersitz, ging zur anderen Seite und öffnete die hintere Tür.

Lauren stand hinter der Menge, aber sie versperrten ihr nicht vollständig die Sicht. Sie sah die langen Beine, die in schwarzen Anzughosen steckten, auf den Boden treten, und als sie den perfekt gebügelten Hemdkragen hinaufblickte, sah sie das kalte Gesicht von Jasper Foster, dem Präsidenten der Foster Group.

Der Mann richtete sich auf und ging auf das Gebäude zu, strahlte eine Aura der Unnahbarkeit aus, die es den Menschen schwer machte zu atmen. Für einen Moment war es still, und nur das Geräusch der Lederschuhe auf dem polierten Boden war zu hören.

Plötzlich—"Papa!" Eine zarte Stimme durchbrach die Stille.

Während alle noch verdutzt waren, bemerkte ein Mitarbeiter, der in der Nähe von Lauren stand, sie als Erster, hatte aber keine Zeit, sie aufzuhalten.

Jasper schaute auf und sah ein kleines Mädchen in einem rosa Prinzessinnenkleid, das sich durch die Lücke bei der Tür drängte. Da ihr Kopf gesenkt war, konnte man ihr Gesicht nicht klar erkennen, aber aus irgendeinem Grund, Jasper, der Kinder immer abgelehnt hatte, wich nicht zurück. Er drehte sogar leicht seinen Körper, sodass sie sich genauer an sein Bein werfen konnte.

Der weiche Körper des kleinen Mädchens hatte fast kein Gewicht, als sie sich an ihn warf. Jasper presste die Lippen zusammen, sah sie an, wie sie sich mühsam an seinem Bein festhielt, und wollte gerade sprechen, als er die klagende Stimme des Mädchens hörte. "Papa!"

Schon wieder dieses Wort? Jasper runzelte die Stirn. Er hatte kein Interesse daran, ein Kind zu unterhalten und wusste nicht, wessen Kind hierhergebracht worden war und zu ihm gelaufen kam.

Lauren war auch ein bisschen unzufrieden. Warum verstand Papa nicht? Sie hatte ihn zweimal gerufen, und er hob sie immer noch nicht hoch! Kein Wunder, dass Mama ihn verlassen wollte!

Es schien, als ob die Leute um sie herum anfingen zu flüstern. Jasper fühlte sich genervt, und seine Stimme wurde sehr kalt. "Lass los!"

Aber im nächsten Moment war er verblüfft.

Das niedliche kleine Mädchen schaute auf, ihre großen, wässrigen Augen voller Kummer und Vorwurf. Am wichtigsten war, dass ihr Gesicht eine auffallende Ähnlichkeit mit seinem eigenen aufwies!

Lauren schmollte, erinnerte sich an ihre Mission und streckte immer noch die Arme nach Jasper aus. "Papa, nimm mich auf den Arm. Ich will, dass Papa mich auf den Arm nimmt."

Jasper riss sich endlich zusammen. Obwohl sein Gesicht weiterhin wenig Ausdruck zeigte, begann sein Herz zu erweichen, obwohl dies das erste Mal war, dass er dieses kleine Mädchen traf.

Er hockte sich hin, sein Blick traf auf Laurens klare Augen. Der sanfte Duft des Kindes ließ Jaspers Herz merklich weicher werden. Er hob die Hand und nahm das kleine Mädchen auf den Arm, wandte sich an den Mann neben ihm, der schockiert starrte.

"Joe, sperr dieses Gebiet ab und untersuche das!"

Der Hausmeister Joe hatte Lauren wie versteinert angestarrt. Dieses Kind sah Jasper so ähnlich! Jaspers Eltern hatten ihm keine Geschwister gegeben, also könnte sie wirklich...

Aufgeregt vergaß er nicht, sich umzudrehen und Befehle zu erteilen, sein Gesicht ruhig nach dem ersten Schock.

Ein so junges Kind konnte nicht allein hierhergekommen sein. Wenn sie einfach jemanden anderen für ihren Vater hielt, wäre das in Ordnung, aber wenn jemand absichtlich etwas plante, würde die Foster Group das nicht einfach hinnehmen.

Unterdessen lag Adeline Wilson, die Mutter des kleinen Mädchens, auf dem Bett, ihre Stirn bedeckt mit großen Schweißperlen. Sie runzelte die Stirn, scheinbar in einem weiteren Albtraum gefangen.

Die Tür öffnete sich plötzlich, und ein kleiner, pelziger Kopf lugte herein. Es war ihr junger Sohn. Als er die Szene sah, rannte er schnell nach vorne, kletterte mit seinen kurzen Armen aufs Bett und schüttelte besorgt Adelines Arm. "Mama!"

Adeline fühlte sich, als würde sie wieder über eine Brücke über das Meer gehen, die Welt vor ihr verschwommen durch den starken Regen. Plötzlich leuchtete ein blendend weißes Licht auf sie, und ein großer Lastwagen raste auf sie zu!

Adeline fühlte sich, als würde sie getroffen und in die Luft geschleudert, dann schwer auf den Boden fallen. Ihr Körper fühlte sich an wie ein Stück zerbrochenes Glas, das bei nur ein wenig mehr Druck in Stücke zerbrechen würde. Aber sie zitterte instinktiv weiter und versuchte, ihren Bauch zu schützen.

Da war immer noch ihr Baby drin; sie konnte nicht sterben.

In ihrem benommenen Bewusstsein hörte sie jemanden aus dem Auto steigen und einen Anruf tätigen, sagen: "Herr Foster, das Ziel ist nicht tot. Sollen wir sie nochmal treffen?"

Adelines Herz fühlte sich an, als würde es von dem Lastwagen zerquetscht.

Es hatte in ihrem Leben nur einen Herrn Foster gegeben. Den, den sie am meisten liebte, für den sie alles tun würde—Jasper Foster.

Aber warum tat er ihr das an? War es nur, weil jemand anderes auch sein Kind trug?

Adeline fühlte, wie ihre Augenlider schwerer wurden, als würde das Schließen bedeuten, dass sie nie wieder verletzt würde. Doch sie hörte die besorgte Stimme eines Kindes, das rief: "Mama! Wach auf!"

In einem Augenblick zog sich all der Schmerz wie eine Flut zurück. Adeline zitterte, als sie ihre Augen öffnete und Bennett fast in Tränen sah, der immer noch versuchte, den kalten Schweiß von ihrer Stirn zu wischen. Ihr Blick wurde sofort weich.

Sechs Jahre waren vergangen, und sie hatte längst ein neues Leben und einen Grund zu leben gefunden: ihre Kinder.

Adeline streichelte sanft Bennetts Kopf. "Bennett, es ist okay. Mama hatte nur einen Albtraum, mach dir keine Sorgen."

Nachdem sie gesprochen hatte, sah sie sich plötzlich verwirrt um. "Wo ist Lauren?"

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