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Kapitel 9: Ist er krank?

"Ich habe keine Zeit, das zu erklären. Es geht ihm nicht gut. Wenn du ihn sehen willst, folge mir. Wenn es dir egal ist, werde ich dich nicht aufhalten!" Ethan drehte sich um und ging weg. Ava beeilte sich, ihm zu folgen, ihre Sorge um Alexander wuchs mit jeder Sekunde.

William sah ihnen nach, ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen. "Interessant," murmelte er.

Ava bemerkte, dass Ethan eine Tasche mit Medikamenten trug, und ein plötzlicher Schrecken überkam sie. "Warte mal kurz."

Ava musterte die Medikamente in Ethans Hand. "Wofür sind die?"

Ethan blieb stehen, drehte sich um und runzelte die Stirn, offensichtlich genervt von ihr.

"Wofür sind die Medikamente?" wiederholte Ava, ihre Stimme von Dringlichkeit durchdrungen.

Ethan schnaubte. "Medikamente sind dazu da, Krankheiten zu behandeln. Was sonst?"

Avas Herz pochte, eine Welle der Panik überkam sie.

"Bist du krank?" fragte sie instinktiv.

"Ich?" Ethan lachte kalt. "Nein, die sind für deinen Mann!"

Avas Herz zog sich zusammen. "Was ist mit ihm? Warum braucht er Medikamente?"

Ein komplexes Gefühl flackerte in Ethans Augen. "Weißt du das nicht?"

"Ist er krank?" Avas Stimme war voller Sorge, als sie erneut nachhakte und Ethans Spott ignorierte.

Ethan schien von ihrer Frage amüsiert, aber sein Lächeln war kalt. "Dein Mann kennt deinen Menstruationszyklus auswendig, und du weißt nicht einmal, dass er Medikamente braucht!"

Ava war überwältigt von Schuldgefühlen und Verwirrung. Sie hatte keine Ahnung, was mit Alexander los war oder warum sie so ahnungslos war.

Ethan sagte nichts mehr und führte Ava zu einem luxuriösen Apartment im Stadtzentrum. Der Ort schrie nach Luxus, aber für Ethan war es nur eine seiner vielen Residenzen.

Ethan gab den Code ein, und die Tür schwang auf. Er trat ein, aber Ava zögerte an der Schwelle.

"Was ist los? Komm rein," sagte er, ein Hauch von Ungeduld in seiner Stimme.

Ava holte tief Luft. Was auch immer drinnen war, sie musste sich dem stellen.

"Ist noch jemand da drin?" Sie befürchtete, dass Isabella in der Nähe sein könnte, was unangenehm wäre.

Ethan runzelte die Stirn. "Wer sollte denn hier sein?"

Ava zwang sich zu einem Lächeln. "Schon gut."

Ethan warf ihr einen kalten Blick zu und ging hinein.

Sobald sie eintraten, schlug ihnen der starke Geruch von Alkohol entgegen.

Alexander lag auf der Fensterbank, ein Bein hing über den Rand, sein Körper schwankte gefährlich. Der Boden war übersät mit Flaschen und zerbrochenem Glas.

"Was zum Teufel machst du da oben?" Ethan eilte hinüber, hob Alexanders Bein zurück auf die Fensterbank und schob seinen Körper nach innen, aus Angst, er könnte fallen.

"Warum stehst du nur da? Hilf mir!" fuhr Ethan Ava an, die wie erstarrt dastand.

Sie ließ ihre Tasche fallen und eilte herüber.

Alexander stank nach Alkohol, sein Hemd war halb aufgeknöpft. Er war stockbetrunken, seine Stirn gerunzelt, seine Brust hob und senkte sich schwer. Er sah schrecklich aus, wie ein Mann, der völlig außer Kontrolle war.

Doch selbst in diesem verwahrlosten Zustand hatte er nichts von seinem Charme verloren; im Gegenteil, sein wilder, dekadenter Look verstärkte seine Anziehungskraft noch.

Ava streckte die Hand aus, um seine Stirn zu berühren. Sie fühlte sich etwas heiß an, und sie konnte nicht sagen, ob es vom Alkohol oder von Fieber kam.

Für wen trank er? Isabella?

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