




Kapitel 7: Sie war so lächerlich
Felix wusste, dass er nicht länger bleiben konnte; die ganze Szene war einfach zu peinlich. "Frau Mitchell, es gibt noch einige Details im Vertrag, die geklärt werden müssen. Ich werde jetzt gehen. Wenn Sie Fragen haben, rufen Sie mich einfach an. Ruhen Sie sich aus," sagte er zu Ava.
Mit diesen Worten machte Felix einen schnellen Abgang.
Ava sagte kein Wort, ihr Herz sank in Verzweiflung. Ihr Handy rutschte aus ihrer Hand, das Geräusch, als es auf den Boden fiel, schien weit entfernt. Sie konnte nicht aufhören, sich Alexander und seine erste Liebe im Bett vorzustellen, ihre Körper ineinander verschlungen. In diesen hitzigen Momenten würde seine erste Liebe ihre Finger durch Alexanders Haare fahren, was so im Gegensatz zu seiner Persönlichkeit stand; er schien so distanziert, doch seine Haare waren weich.
Diese Frau – es musste Isabella Harrington sein, Alexanders erste Liebe.
Ava wollte ihn immer noch zurückgewinnen. Aber wie?
Sie hörte vage Alexanders Stimme am anderen Ende des Telefons. "Hallo? Ava? Bist du noch da? Hallo?"
Ava hob das Telefon auf und sagte: "Ich muss mich ausruhen. Ich lege jetzt auf."
Ihre Finger glitten über den Bildschirm des Telefons. Nachdem sie aufgelegt hatte, fühlte sie sich, als ob alle Kraft aus ihrem Körper gewichen wäre. Sie sank aufs Bett, Tränen tränkten ihr Kissen. Ihr Herz schmerzte vor Schmerz und Hilflosigkeit, weil Alexander, der Mann, den sie so sehr liebte, nicht an ihrer Seite war. Sanft berührte sie ihren Bauch, wo ihr ungeborenes Kind, jetzt zwei Monate alt, heranwuchs.
Am nächsten Tag.
Sonnenlicht drang durch die Vorhänge und fiel auf Avas Gesicht. Sie öffnete die Augen; es war bereits Mittag. Die Schmerzen in ihrem Körper erinnerten sie an die Tränen der letzten Nacht. Sie zwang sich, aufzustehen und mechanisch ihre Morgenroutine zu durchlaufen, um die Schwermut in ihrem Herzen abzuschütteln.
Da klingelte das Telefon und durchbrach die Stille. Es war Scarlett. Ava nahm ab, ihre Stimme war etwas heiser.
"Ava, du klingst nicht gut. Geht es dir gut?" fragte Scarlett besorgt.
"Oma, mir geht es gut. Ich bin nur gestern spät ins Bett gegangen," versuchte Ava ruhig zu klingen.
"Ist Alexander bei dir?" erkundigte sich Scarlett.
"Er... er ist ausgegangen," zögerte Ava.
"Ausgegangen?" Scarletts Stimme hatte einen Hauch von Unzufriedenheit. "Heute ist dein Geburtstag. Wie konnte er dich allein lassen?"
Avas Herz sank. Sie hatte es fast vergessen, aber sie konnte Scarlett ihre Enttäuschung nicht zeigen.
"Oma, mach dir keine Sorgen. Alexander erinnert sich. Er ist nur ausgegangen, um eine Überraschung für mich vorzubereiten," sagte Ava und versuchte hoffnungsvoll zu klingen.
Scarlett schwieg einen Moment, dann sagte sie: "Gut, ich glaube dir. Genießt euren Abend zusammen. Ich will euch nicht stören."
Nachdem sie aufgelegt hatte, saß Ava allein da, fühlte sich schuldig und einsam. Sie wollte Scarlett nicht täuschen, aber sie wollte auch nicht, dass sie sich Sorgen machte.
Bald rief ihre gute Freundin Amelia Bennett an, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren. Ava lächelte und erzählte Amelia, dass sie mit Alexander feiern würde.
Mit der Zeit wurde Avas Herz schwerer. Sie wusste nicht, wohin sie gehen oder wen sie sehen sollte. Schließlich entschied sie sich für ein Hotel und blieb still in ihrem Zimmer.
Der Fernseher spielte verschiedene Sendungen, aber Ava fand weder Frieden noch Unterhaltung darin. Plötzlich erregte ein Nachrichtenbeitrag ihre Aufmerksamkeit – intime Aufnahmen von Alexander mit einer mysteriösen Frau. Obwohl das Gesicht der Frau verschwommen war, fühlte sich Avas Herz, als würde es zerschnitten.
Sie wusste, dass diese Frau Isabella war. Ava fühlte sich, als hätte die Welt sie verlassen. Das Lachen im Fernsehen wurde unerträglich, und sie konnte nicht mehr lächeln.