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Kapitel 14: Ein Mitternachtsruf

Ava spürte einen Stich in ihrem Herzen, aber sie hielt ihre Stimme ruhig. "Er schläft schon. Wenn es wichtig ist, kannst du morgen mit ihm sprechen."

"Na gut." Isabella legte auf.

Ava legte das Telefon auf den Nachttisch. Sie wollte gerade gehen, änderte aber ihre Meinung und legte sich stattdessen neben Alexander.

Kaum hatte sie sich hingelegt, drehte sich Alexander um und zog sie in seine Arme. Seine Wärme umhüllte sie und brachte ihr den vertrauten Trost, den sie vermisst hatte. Nach ihrer Scheidung würde diese Umarmung Isabella gehören, nicht ihr.

"Liebling," flüsterte Ava, nahm Alexanders Gesicht in ihre Hände und küsste seine Lippen, "Das ist das letzte Mal, dass ich dich so nenne. Wenn die Frau, die du wirklich liebst, dich so nennt, wirst du glücklicher sein, oder?"

Sie kuschelte sich tiefer in seine Arme, hielt ihn fest und atmete gierig seinen Duft ein. Momente wie dieser waren selten. Bald schlief sie ein.

"Alles Gute zum Geburtstag." Halb im Schlaf hörte Ava eine Stimme, konnte die Worte aber nicht richtig verstehen, ihre Augenlider waren zu schwer, um sie zu öffnen. Sie dachte, sie hätte sich verhört.

Am nächsten Tag.

Als Ava aufwachte, fand sie sich immer noch in Alexanders Armen wieder, fühlte sich sowohl süß als auch erstickt. Alexander war bereits wach und starrte sie an.

"Wach? Willst du noch ein bisschen schlafen?" Sein sanfter Ton ließ Ava glauben, sie wären das liebendste Paar der Welt, das niemals getrennt werden würde.

Gerade als sie in Gedanken versunken war, erinnerte sie sich an die kalte, herzlose Art, wie Alexander die Scheidung verlangt hatte. Es war, als ob ein Eimer kaltes Wasser über sie gegossen worden wäre, und sie stand aus seiner Umarmung auf.

"Es tut mir leid. Wir hätten letzte Nacht in getrennten Zimmern schlafen sollen. Ich war zu müde und habe mich einfach hingelegt."

Alexanders sanfter Ausdruck wurde kalt. Er setzte sich auf und sagte: "Dir ist schon klar, dass wir noch nicht geschieden sind, oder?"

"Macht das einen Unterschied? Wir können die Scheidungspapiere heute finalisieren, oder?"

Besser, es schnell zu beenden. Wenn er herausfand, dass sie schwanger war, würde es ein Chaos geben.

"Bist du so eifrig?" Alexanders Stimme wurde kälter.

Ava wollte nicht mehr streiten. Sie stand auf, machte sich fertig und ging nach unten zum Frühstück.

Scarlett saß bereits am Esstisch. "Ava, du bist wach. Da du zu Hause bist, kannst du ruhig ein bisschen länger schlafen. Du musst nicht früh aufstehen, nur um mir Gesellschaft zu leisten."

Ava half Scarlett instinktiv beim Tischdecken.

"Übrigens, solltet ihr beiden nicht die Nacht woanders verbringen? Warum seid ihr zurückgekommen?" fragte Scarlett beiläufig.

"Wir hatten genug Spaß und beschlossen, nach Hause zu kommen. Hier ist es immer besser." Ava fand eine vernünftige Ausrede und stellte eine Schale Brei vor Scarlett.

"Ja." Scarlett tätschelte ihre Hand. "Es gibt keinen Ort wie zu Hause. Egal was passiert, denk immer daran, nach Hause zu kommen."

Scarlett blickte zu Alexander, der an der Treppe stand, und winkte ihn herüber. Als Alexander näher kam, runzelte Scarlett die Stirn und begann, ihn zu tadeln: "Wie viel hast du letzte Nacht getrunken?"

"Oma, es war gestern mein Geburtstag, also habe ich ihm erlaubt, ein paar Gläser mehr zu trinken. Es ist alles meine Schuld," erklärte Ava.

"Du dummes Kind, warum nimmst du die ganze Schuld auf dich? Ich denke, er hat einfach zu viel getrunken." Scarletts kalter Blick richtete sich auf Alexander. Alexander sagte nichts, sondern starrte stattdessen Ava an.

Scarlett bemerkte den subtilen Blick, den Alexander Ava zuwarf, und lächelte. Sie nahm Alexanders Hand und legte sie auf Avas. "Alexander, Ava, ich bin froh, dass ihr euch liebt. Denkt daran, egal was passiert, solange ihr zusammen seid, habt ihr eine vollständige Familie. Ohne einen von euch ist es keine Familie. Verstanden?"

Ava hätte fast angefangen zu weinen. Scarlett war immer so gut zu ihr gewesen, aber sie würden sich bald scheiden lassen.

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