Read with BonusRead with Bonus

Kapitel 10: Ich war nicht sie!

Avas Stimme durchschnitt die stille Nacht, ihre gerunzelten Augenbrauen zeigten tiefe Besorgnis und Vorwurf.

"Warum hast du ihn nicht aufgehalten? Wie konntest du ihn so viel trinken lassen?" fragte sie, ihre Stimme zitterte leicht.

Ethan drehte sich abrupt um, Überraschung blitzte in seinen Augen auf, bevor Wut die Oberhand gewann. Er zeigte auf sich selbst und erhob seine Stimme. "Du gibst mir die Schuld? Ernsthaft? Du bist seine Frau. Dein Mann kommt nachts nicht nach Hause und trinkt draußen, und du tust nichts dagegen."

Ava öffnete den Mund, fand aber keine Worte. Ihr Herz war schwer von Schuld und Hilflosigkeit, wie ein unsichtbares Gewicht, das auf ihr lastete.

Nach einer langen Pause sprach sie schließlich, ihre Stimme klang hilflos. "Er war mit Isabella. Er sollte glücklich sein. Wie könnte ich ihn stören?"

Ethan brüllte fast: "Was? Ist das dein Ernst? Dein Mann ist mit einer anderen Frau unterwegs, und es ist dir egal?"

Ava schwieg, ihr Lächeln war bitter. "Wir lassen uns scheiden."

Sie versuchte, ihre Emotionen im Zaum zu halten. "Also, mit wem er auch immer zusammen ist, es ist nicht meine Sache."

"Scheidung?" Ethan war fassungslos. "Kein Wunder, dass Alexander so getrunken hat! Das ist alles wegen dir!"

Ava schüttelte den Kopf. "Nein, du verstehst das falsch, er..."

"Halt den Mund!" unterbrach Ethan sie, seine Stimme war voller Wut und Verwirrung. "Was hat Alexander dir jemals angetan, dass du ihn verlassen willst? Seit er dich geheiratet hat, hat er mit niemandem geflirtet oder etwas Unangemessenes getan. Egal was, er denkt immer zuerst an dich. Selbst wenn wir zusammen trinken, schiebt er die Mädchen weg, schaut ständig auf die Uhr, um früh nach Hause zu gehen und bei dir zu sein, aus Angst, dass du zu Hause auf ihn wartest!"

Ethan holte tief Luft, seine Stimme zitterte. "Für dich hat er sich von allen distanziert! Siehst du nicht, wie gut er zu dir ist? Selbst wenn du es nicht siehst, wir alle tun es! Du lässt dich von so einem Mann scheiden? Bist du verrückt?"

Ava war von seiner Wut überrascht. "Ich erinnere mich, als ich ihn geheiratet habe, hast du mit ein paar reichen Kids gewettet, dass Alexander innerhalb von drei Monaten genug von mir haben und herumflirten würde. Du hast eine Million verloren und musstest nackt singen. Seitdem hegst du einen Groll gegen mich."

Ethan berührte verlegen seine Nase. "Erwähne das nicht, und ich trug Shorts!"

"Ich weiß, rote Unterhosen," fügte Ava hinzu, "Ich habe das Video gesehen. Du warst ein ziemlicher Tänzer."

"Video?" explodierte Ethan, "Wo hast du das Video gesehen? Wer hat es gefilmt? Sag es mir jetzt!"

Seine Emotionen waren intensiv, als er nach vorne stürmte, Avas Schultern packte und sie anstarrte.

Ava verzog das Gesicht vor Schmerz. "Lass mich los."

"Sag mir, wer hat das Video gefilmt?"

In diesem Moment öffnete Alexander langsam die Augen, sein verschwommenes Blickfeld erfasste eine vertraute Gestalt. Er kletterte sofort vom Fensterbrett herunter, eilte herüber, zog Ava hinter sich und packte Ethan am Kragen, um ihn zu schlagen!

Ava blickte zu Alexander auf, der vor ihr stand, und konnte nicht widerstehen, sanft sein Gesicht zu streicheln. Er war derjenige, der die Scheidung wollte, aber warum war er jetzt hier, trank und kämpfte für sie?

Plötzlich hielt Alexander Avas Handgelenk, küsste sanft ihre Finger und sagte leise: "Tut es weh, Isabella?"

Ava erstarrte, als sie "Isabella" hörte, selbst Ethan neben ihr zeigte einen Moment der Überraschung in seinen Augen.

"Es tut mir leid, Isabella. Ich habe dich erschreckt. Ich werde es nicht wieder tun," sagte Alexander und umarmte sie fest, voller Reue.

Die grausame Realität zerriss in diesem Moment all ihre Weichheit. Sie biss die Zähne zusammen und stieß Alexander heftig weg.

"Ich bin nicht Isabella. Ich bin Ava!"

Previous ChapterNext Chapter