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Kapitel 2 Mach Platz für den Ex

Susanna versteckte schnell den Schwangerschaftstest und fauchte: "Es war nur ein Test wegen Krämpfen. Wenn ich wirklich schwanger wäre, glaubst du, ich würde über eine Scheidung reden?"

Erica musterte Susanna misstrauisch und ließ nicht locker. "Wer weiß, was eine geldgierige Person wie du tun würde! Was, wenn du etwas Wichtiges gestohlen hast? Du könntest Aaron ruinieren! Gib es her!"

Als Erica danach griff, drehte sich Susanna um und eilte in den begehbaren Kleiderschrank, den Test fest umklammernd. "Das ist meine Privatsache. Du hast kein Recht, es zu sehen."

"Privatsache? Für wen hältst du dich? Gib es mir!" Erica stürzte vor, versuchte Susannas Hand zu öffnen und hob sogar die Hand, um sie zu schlagen. Susanna wich instinktiv aus, wodurch Erica das Gleichgewicht verlor und ungeschickt zu Boden fiel, vor Schmerz aufschreiend: "Mein Bein, es tut so weh!"

Susanna streckte die Hand aus, um ihr zu helfen, aber eine strenge Stimme unterbrach sie: "Susanna, was machst du da?"

Aaron war angekommen, sein Gesicht verdüsterte sich, als er Erica auf dem Boden sah. Er riss Susanna weg.

Die Wucht von Aarons Griff ließ Susannas Schulter gegen den Kleiderschrank prallen, aber sie stand da, wie betäubt, und fühlte, wie ihr Herz mehr schmerzte als ihr Körper.

Aaron bückte sich, um Erica aufzuheben, bereit zu gehen, als er die verstreuten Scheidungspapiere auf dem Boden bemerkte. Susannas Unterschrift war auf der letzten Seite deutlich zu erkennen. Aarons Augen flackerten überrascht. Sie hatte so bereitwillig unterschrieben? Aus irgendeinem Grund überkam ihn eine Welle von Wut.

"Aaron?" Ericas Stimme war weich und kläglich.

Aaron kehrte in die Realität zurück und fragte Erica sanft: "Geht es dir gut?"

Tränen stiegen in Ericas Augen, als sie wimmerte: "Aaron, mein Bein tut so weh. Werde ich wieder laufen können?"

Aaron massierte ihre Wade, um die Prellung zu lindern. "Es wird schon gut. Ich lasse den Arzt nachsehen."

Er rief den Hausarzt, dann wandte er sich mit einem kalten Blick an Susanna. "Entschuldige dich bei Erica."

Als sie Ericas Namen hörte, zog sich Susannas Herz zusammen. In jener Nacht hatte Aaron denselben Namen geflüstert, sie festgehalten, sich zwischen Zwang und Zärtlichkeit bewegt, seine Stimme ließ sie erzittern.

Jetzt wurde ihr klar, der Name auf seinen Lippen und in seinem Herzen war "Erica", nicht "Susanna". Sie war immer nur ein Ersatz für Erica gewesen.

Ihr Herz wurde taub, und sie sprach heiser: "Ich habe sie nicht geschlagen. Sie hat versucht, mich zu schlagen und ist selbst gefallen..."

"Das stimmt nicht!" Calliope mischte sich von der Tür aus ein. "Herr Abbott, ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie Frau Abbott Frau Jones gestoßen hat."

Aarons Stirn runzelte sich, sein Blick wurde kälter. "Susanna, erinnere dich an das, was deinem Onkel passiert ist."

Ihr Onkel, Vincent Everhart, war wegen Körperverletzung verhaftet worden und hatte bei der Flucht einen Autounfall gehabt. Jetzt lag er im Krankenhaus im Koma.

Tränen unterdrückend, starrte Susanna Aaron, den Mann, den sie einst liebte, trotzig an. "Aaron, ich hätte nie gedacht, dass du so ein Mensch bist."

Sie drehte sich um und sah Erica auf dem Ehebett liegen, das Hochzeitsfoto über dem Kopfteil schien sie zu verspotten.

Am Ende gab Susanna der Realität nach, ihre Stimme heiser. "Es tut mir leid."

Sie wandte sich zum Gehen, wollte keine Sekunde länger bleiben.

Erica sprach plötzlich auf: "Gehst du schon? Ich habe dir noch nicht vergeben."

Susanna blieb stehen und sagte gleichgültig: "Was willst du?"

Erica blickte aus dem Fenster, tat so, als wäre sie aufrichtig. "Knie eine Stunde lang im Hof, und ich werde dir großzügig vergeben. Ich gebe dir sogar 100.000 Euro, um der Familie Everhart zu helfen. Wie klingt das?"

Susanna konnte es nicht fassen. "Erica, übertreib es nicht!"

Aaron runzelte die Stirn, schwieg einen Moment, bevor er sprach: "Susanna, du willst doch nicht wissen, was passiert, wenn du die Familie Jones verärgerst, oder?"

Es war sowohl eine Erinnerung als auch eine Warnung. Erica war die Erbin der Familie Jones. Wenn ihre drei Brüder herausfanden, dass Susanna Erica verletzt hatte, würde Susannas Leben sehr schwierig werden.

Susanna starrte Aaron an, schockiert, dass er so etwas sagen würde, die Würde seiner Frau für die Frau, die er liebte, mit Füßen tretend. In diesem Moment hasste sie sich dafür, Aaron so rücksichtslos geliebt zu haben. Aber was konnte sie tun? Von ihren leiblichen und Adoptiveltern verlassen, fand sie Zuflucht bei ihrer Tante Madison Everhart. Madison behandelte sie gut, und sie fühlte sich verpflichtet, diese Freundlichkeit zurückzuzahlen.

Schließlich senkte Susanna den Kopf, ihre Stimme rau. "Gut, ich werde es tun."

Ein leichter Regen begann zu fallen, der den steinernen Hof rutschig machte. Als Susanna hinaustrat, war ihre Schulter halb durchnässt.

'Aaron, ich werde die Schande ertragen. Von nun an lass uns alle Verbindungen kappen und uns nie wiedersehen,' flüsterte Susanna leise. Sie ging entschlossen vorwärts. Der kalte Regen durchdrang sie bis auf die Knochen.

Plötzlich rutschte sie aus und fiel nach vorne. Instinktiv griff sie nach dem nahegelegenen Blumenbeet, ergriff aber stattdessen eine starke Hand.

In diesem Moment der Gefahr fing Aaron sie auf und zog sie mit Kraft zurück. Ihr Kopf prallte gegen seine Brust, ihre Wange lag an seinem Herzen, und sie hörte seinen gleichmäßigen Herzschlag.

Susanna trat schnell zurück, versuchte, Abstand zu gewinnen. Aber Aaron hob sie auf und trug sie die Stufen hinunter, ihr Gesicht an seine Brust gedrückt, umgeben von seinem reifen Duft.

Seine kalte Stimme kam von oben. "Pass auf, dass du nicht noch einmal fällst."

Susanna biss sich auf die Lippe, ihre Emotionen beruhigten sich, ein Hauch von Selbstironie in ihren Augen. "Ich werde jetzt knien."

Aarons Stirn runzelte sich tiefer, er konnte es nicht ertragen, Susanna so unterwürfig und niedergeschlagen zu sehen, wie sie es die letzten drei Jahre gewesen war. "Du musst nicht. In der Familie Abbott gibt es keinen Grund für solche Demütigungen." Er tätschelte Ericas Hand beruhigend. "Erica, der Arzt ist da. Lass uns dein Bein behandeln."

Susanna fühlte eine hohle Leere, als sie Aaron beobachtete, wie er Erica wegtrug. Es fiel ihr zunehmend schwer, ihn zu verstehen. Bedeutete seine Weigerung, sie knien zu lassen, dass er noch etwas Mitgefühl für sie hatte?

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