




Kapitel 5 Matchmaking
Isabellas Herz fühlte sich so schwer und feucht an wie der Regen draußen.
„Hey, Bella, ich habe dir etwas zu essen mitgebracht.“
Die Tür des Krankenzimmers knarrte, als Nina hereinkam, durchnässt vom Regen und eine Thermoskanne in der Hand haltend. Ihr Haar klebte an ihrer Stirn, was sie etwas zerzaust aussehen ließ.
„Nina, was machst du hier? Es schüttet draußen!“ Isabella stand schnell auf und nahm Nina die Thermoskanne aus den Händen.
„Das ist kein Problem; ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“ Nina lächelte warm, ihr strahlendes Lächeln vertrieb die Dunkelheit in Isabellas Herz.
„Komm schon, iss, solange es heiß ist.“ Nina öffnete die Thermoskanne und enthüllte dampfende heiße Rippchensuppe und einige Beilagen.
„Du solltest auch essen.“ Isabella füllte Nina eine Schüssel Suppe ein.
Die beiden Schwestern saßen am Krankenhausbett, aßen und plauderten.
„Übrigens, du hast gerade deinen neuen Job angefangen und bist jetzt im Krankenhaus. Macht dein Chef dir das Leben schwer?“ fragte Nina plötzlich.
Isabellas Herz setzte einen Schlag aus. Sie unterdrückte ihre Panik und schüttelte den Kopf. „Nein, er war ziemlich nett.“
„Das ist gut.“ Nina seufzte erleichtert, ohne zu wissen, was zwischen Isabella und Sebastian vorgefallen war.
„Mein Enkel mag ein bisschen chaotisch sein, aber er hat Verbindungen. Wer ist dein Chef? Wenn er dir Ärger macht, lasse ich meinen Enkel helfen!“ sagte Zoe zuversichtlich.
„Übrigens, Bella, hast du einen Freund? Mein Enkel ist dreißig und immer noch Single. Ich weiß nicht, womit er die ganze Zeit beschäftigt ist!“
Isabella berührte verlegen ihre Nase und sagte kein Wort.
Unterdessen arbeitete Vanessa spät im Büro.
Sie blieb absichtlich länger, um zu warten, bis Sebastian mit der Arbeit fertig war, bevor sie sich zum Gehen fertig machte.
„Herr Landon, gehen Sie jetzt?“ fragte Vanessa, als sie Sebastian am Aufzug traf.
„Ja,“ antwortete Sebastian kühl.
„Herr Landon, gehen Sie auch ins Krankenhaus?“ bohrte Vanessa nach.
Sebastian nickte.
„Das ist großartig, ich kann mit Ihnen mitfahren. Ich habe gerade etwas Essen für Isabella gekauft.“ Vanessas Gesicht leuchtete vor echter Aufregung, als sie eine schön verpackte Essensbox aus ihrer Tasche zog.
Sebastian sagte nichts, trat schweigend in den Aufzug.
Vanessa folgte ihm hinein.
Im Auto wollte Vanessa mehrmals etwas sagen, hielt sich aber zurück.
Sie kamen schnell im Krankenhaus an.
„Übrigens, Herr Landon, vielleicht ist es besser, wenn Sie ihr das geben, um Ihre Fürsorge zu zeigen,“ lächelte Vanessa und reichte Sebastian die Essensbox.
Sebastian runzelte leicht die Stirn und sah Vanessa an, ohne ein Wort zu sagen. Nach einer Weile nahm er sie und ging in die Station.
Vanessa folgte ihm, ihr Herz war voller Eifersucht.
Warum kümmerte sich Sebastian so sehr um Isabella?
Sebastian erreichte Isabellas Krankenzimmer und klopfte sanft an die Tür.
Es kam keine Antwort.
Er öffnete die Tür und trat ein.
Drinnen lagen Isabella und Zoe eng aneinander gekuschelt im Bett und schliefen tief und fest.
Sebastian blieb stehen.
Er sah die schlafende Isabella an, ein sanfter Ausdruck in seinen Augen.
Vanessa stand hinter Sebastian und beobachtete die Szene.
Ihr Herz sank.
„Mach keinen Lärm,“ flüsterte Sebastian Vanessa zu.
Seine Stimme war weich und zärtlich, als ob er Angst hätte, die schlafende Isabella zu stören.
Vanessa spürte einen scharfen Schmerz in ihrem Herzen.
Sebastian sagte nichts mehr, schloss leise die Tür und drehte sich um, um zu gehen.
Vanessa stand dort und beobachtete Sebastians sich entfernende Gestalt, ihre Gefühle waren in Aufruhr.
Sie wusste, dass sie verloren hatte, verloren gegen einen Praktikanten, den sie nie ernst genommen hatte.
Sebastian ging bis zum Ende des Flurs und hielt an.
Er reichte Vanessa die Essensbox zurück.
„Du solltest es ihr selbst geben.“ Seine Stimme war ruhig, ohne jegliche Emotion.
Vanessa nahm die Essensbox wortlos entgegen.
Sie wusste, dass Sebastian sie warnte, sich von Isabella fernzuhalten.
„Mr. Landon…“ Vanessa biss sich auf die Lippe, wollte etwas sagen.
Sebastian unterbrach sie. „Geh zurück.“
Damit drehte er sich um und ging in den Aufzug.
Vanessa stand da und sah zu, wie sich die Aufzugtüren schlossen, und fühlte einen tiefen Verlust.
Sie wusste, dass es keine Zukunft für sie und Sebastian gab.
Im Krankenzimmer schliefen Isabella und Zoe tief und fest.
Sebastian stand am Bett und beobachtete sie leise.
Sein Blick war zärtlich und tief, als wollte er sie für immer in sein Gedächtnis einprägen.
„Weck sie nicht auf“, murmelte er zu sich selbst, seine Stimme so leise, dass nur er sie hören konnte.
Die Nacht war still, abgesehen vom Geräusch des Regens, der stetig fiel.
Am nächsten Tag kehrte Sebastian ins Krankenzimmer zurück und öffnete die Tür, um Isabella am Bett sitzen zu sehen, wie sie vorsichtig den Schweiß von Zoes Stirn wischte.
Sebastian ging zum Bett. „Großmutter, du bist wach. Wie fühlst du dich?“
„Sebastian, du bist hier.“
Zoe lächelte Isabella an und mochte sie immer mehr. „Du bist so ein gutes Mädchen. Du wirst heute entlassen, oder? Komm unbedingt mal zu Hause vorbei. Ich werde etwas Leckeres für dich kochen.“
„Danke, Mrs. Landon.“ Isabella war ein wenig überwältigt von der plötzlichen Wärme.
„Sebastian, du musst Isabella richtig danken“, wies Zoe Sebastian an.
„Natürlich“, antwortete Sebastian.
Isabella trat aus dem Krankenzimmer und war überrascht, den starken Regen draußen zu sehen.
Isabella stand am Eingang und zögerte, ob sie hinausrennen sollte.
Plötzlich spürte sie einen festen Griff an ihrem Handgelenk.
Erschrocken drehte sich Isabella um und sah Sebastian.
Gerade als sie fragen wollte, was er tat, zog Sebastian sie zum Parkplatz.
„Warum wirst du immer rot, wenn du mich siehst?“ Sebastians Stimme war tief und fordernd.
Isabellas Herz raste. Warum war er immer so direkt?
„Du hast einen einzigartigen Duft.“ Sebastian hielt plötzlich an und sah Isabella an, sein Blick war tief.
Isabella machte instinktiv einen Schritt zurück, um seinen Augen auszuweichen.
Sebastian kam näher.
Er senkte den Kopf, beugte sich nahe an Isabellas Hals und nahm einen sanften Schnupper.
Isabella spürte einen warmen Atem an ihrem Hals, der sie erzittern ließ.
„Warst du es in jener Nacht?“ Sebastians Stimme war heiser.
Isabellas Verstand wurde leer.
„Ich weiß nicht, wovon du sprichst“, Isabellas Stimme zitterte.
Sebastian spottete. „Dein Duft ist genau derselbe wie der, den ich in jener Nacht gerochen habe.“
Isabellas Herz sank. Es schien, sie konnte es nicht länger verbergen.
Sie öffnete den Mund, um zu erklären, wusste aber nicht, was sie sagen sollte.
„Lass uns gehen.“ Sebastian sagte nichts mehr und zog Isabella zum Parkplatz.
Isabella leistete keinen Widerstand. Sie wusste, es war sinnlos.
Der Regen goss herab, und Isabellas Herz fühlte sich kalt an.
Sebastians Auto war in einer Ecke des Parkplatzes geparkt.
Er öffnete die Tür und schob Isabella hinein.