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Kapitel 1 Hatte Sex mit dem Chef

Das erste Licht der Morgendämmerung kroch herein, als Isabella Millers Augen aufschlugen und ihr Kopf von einem Kater hämmerte.

Neben ihr lagen Sebastian Landons gleichmäßige, warme Atemzüge erschreckend nah.

Isabella erstarrte, während Bruchstücke der letzten Nacht zurückkehrten – Alkohol, Körper und Wahnsinn – sie wünschte, sie könnte im Boden versinken.

Sie biss sich fest auf die Lippe, fast bis sie blutete, der metallische Geschmack breitete sich in ihrem Mund aus.

Was jetzt? Sie hatte gerade erst ihren Job begonnen und schon mit ihrem Chef während einer Teambuilding-Reise geschlafen. Was sollte sie tun?

Da Sebastian noch schlief, nutzte sie die Gelegenheit, sprang auf, sammelte hastig ihre verstreuten Kleider und stolperte aus dem Zelt, ohne zu bemerken, dass sie ihr Armband zurückließ.

„Isabella?“ Vanessa Field, eine Kollegin aus dem Team der Executive Assistants, rief ihr neugierig zu.

Isabella zuckte zusammen, unterdrückte ihre wirbelnden Emotionen und versuchte, normal zu klingen. „Morgen, Vanessa.“

„Alles in Ordnung?“ Vanessa musterte sie von oben bis unten. „Du siehst furchtbar aus. Nicht gut geschlafen? Hitzschlag vielleicht?“

„Mir geht's gut.“ Isabella senkte den Blick, um ihre Panik zu verbergen. „Wahrscheinlich nur nicht an das Wasser hier gewöhnt. Ich gehe auf die Toilette.“

Sie konnte unmöglich zugeben, was sie letzte Nacht getan hatte, noch konnte sie Vanessa in die Augen sehen. Sie eilte davon, ihre Schritte unsicher.

Vanessa beobachtete ihre sich zurückziehende Gestalt, ein geheimnisvolles Lächeln spielte auf ihren Lippen.

Als sich die Firmenmitarbeiter für die Tagesaktivitäten versammelten, schienen alle energiegeladen, außer Isabella, die erschöpft aussah.

Sebastian stand vor der Gruppe, sein Ausdruck ernst, ein Armband in der Hand haltend.

„Wem gehört das?“ Seine tiefe Stimme durchschnitt das Gemurmel, sein Blick schweifte über die Menge. „Es wurde letzte Nacht auf dem Campingplatz gefunden.“

Ein Murmeln ging durch die Gruppe, als die Leute über die „Cinderella“ spekulierten.

„Wer auch immer es beansprucht, erhält eine Belohnung von 10.000 Dollar und den doppelten Jahresendbonus“, verkündete Sebastian, sein Ton duldete keinen Widerspruch, wie eine ausgerufene Belohnung.

Das Murmeln wurde lauter, aber niemand trat vor.

Isabella spürte einen kalten Schauer durch ihren Körper laufen, ihr Herz schlug so heftig, dass es aus ihrer Brust zu springen schien.

Das Armband war ein Geburtstagsgeschenk von ihrer Schwester, Nina Miller, etwas, das sie immer trug und sehr schätzte.

Das war eine Katastrophe.

Isabella schloss verzweifelt die Augen, Tränen strömten still über ihr Gesicht.

Sie konnte nicht zugeben, dass das Armband ihr gehörte. Wenn Sebastian von letzter Nacht erfuhr, wie könnte sie weiter in der Firma arbeiten?

„Mir geht es nicht gut. Ich werde die Aktivitäten heute auslassen“, sagte Isabella, ihre Stimme gedämpft und vor Emotionen dick, als hätte sie eine Erkältung.

„Nicht gut?“ Vanessas Stimme war voller Sorge. „Bist du sicher, dass es dir gut geht? Ich habe Medikamente gegen Erkältungen, Durchfall, was auch immer. Was brauchst du?“

„Nein, danke. Ich habe Fiebermittel genommen. Ich muss es nur ausschlafen.“ Isabellas Stimme zitterte, als sie antwortete und sich in ihr Zelt zurückzog. Sie wollte einfach allein sein.

„Gut, ruh dich aus.“ Vanessas Stimme verklang, klang ein wenig enttäuscht.

Isabella rollte sich in ihrem Schlafsack zusammen, ihr Körper zitterte.

Die Bitterkeit des Fiebermittels mischte sich mit ihren Tränen und erzeugte einen salzigen, bitteren Geschmack.

Sebastian nahm auch nicht an den Aktivitäten teil. Er kehrte allein zum Campingplatz zurück. Isabellas Zelt war unheimlich still, wie die Ruhe vor dem Sturm.

Er stand draußen vor dem Zelt, die Stirn gerunzelt, der Ausdruck in seinem Gesicht kompliziert.

Letzte Nacht hatte er zu viel getrunken, seine Erinnerung war verschwommen, aber einige Fragmente waren kristallklar.

Dieses Mädchen, ihr weicher Körper, ihre zitternde Stimme und diese verängstigten Augen, wie ein aufgeschrecktes Reh.

„Mr. Landon, warum sind Sie zurück?“ Vanessas Stimme kam von hinten, von Überraschung geprägt.

Sebastian drehte sich um, sein Gesicht ausdruckslos, sein Blick eisig.

„Isabella fühlt sich nicht gut. Ich bin gekommen, um nach ihr zu sehen“, sagte er flach, sein Ton verriet nichts.

„Ach so“, antwortete Vanessa, nicht erwartet, dass der Chef sich so für eine Praktikantin interessieren würde. Sie lächelte, wenn auch ein wenig gezwungen. „Ich habe vorhin nach ihr gesehen. Sie sagte, sie habe etwas Medizin genommen und sei schlafen gegangen.“

„Okay.“ Sebastian bestätigte, sagte nichts weiter.

Er kehrte zu seinem Zelt zurück, während Vanessa dort stand, ihre Augen flackerten vor Unsicherheit, als ob sie etwas plante. Sie zog ihr Telefon heraus, machte einen Anruf und flüsterte einige Worte.

...

Isabella driftete zwischen Schlaf und Wachsein, ihre Träume waren erfüllt von chaotischen, mehrdeutigen Szenen.

Sie wachte mit einem Ruck auf, schweißgebadet, fühlte sich, als wäre sie aus einem Pool gezogen worden.

Ihr Kopf pochte, und ihr Körper schmerzte, als wäre er überfahren worden.

Mühsam versuchte sie sich aufzusetzen und bemerkte, dass es draußen vor dem Zelt fast dunkel war.

„Wach?“ Eine tiefe Stimme kam von draußen, durchdrungen von Sorge.

Isabellas Herz setzte einen Schlag aus.

Als sie sah, dass es Sebastian war, sprang sie fast aus ihrem Schlafsack vor Schreck.

„Mr. Landon.“ Ihre Stimme war heiser, voller Panik, wie ein Kind, das bei etwas Verbotenem ertappt wurde.

Sebastian trat ein, hielt einen Becher Wasser und einige Tabletten. Sein Schatten erstreckte sich lang im Lampenlicht.

„Nimm diese.“ Er reichte ihr das Wasser und die Tabletten, sein Ton ließ keine Widerrede zu, wie ein Befehl.

Isabella nahm das Wasser und die Tabletten, schluckte sie schweigend, die Bitterkeit breitete sich in ihrem Mund aus.

„Fühlst du dich besser?“ Sebastians Blick war tief, wie ein unergründlicher Brunnen.

„Besser“, murmelte Isabella, den Kopf gesenkt, aus Angst, ihm in die Augen zu sehen, voller Angst, dass er sich an letzte Nacht erinnern könnte. Sie wollte einfach nur verschwinden.

„Letzte Nacht, am Lagerplatz...“ begann Sebastian, seine Stimme tief.

Sein Ausdruck verdunkelte sich, als er Isabella ansah, sein Blick komplex, als wollte er etwas sagen. Bevor er weitermachen konnte, unterbrach Vanessas Stimme von draußen das Zelt.

„Mr. Landon, sind Sie dort drinnen?“

Sebastian warf Isabella einen langen, unergründlichen Blick zu, bevor er sich umdrehte und das Zelt verließ.

„Was gibt es?“ Seine Stimme war kalt, ein scharfer Kontrast zu seinem vorherigen Ton.

„Es gibt ein dringendes Treffen im Ausland. Alle haben nach Ihnen gesucht. Ich wusste nicht, dass Sie hier sind, um nach der neuen Praktikantin zu sehen“, sagte Vanessa süß.

„Verstanden“, antwortete Sebastian kurz angebunden, sagte nichts weiter und ging davon. Er stieg in sein Auto, der Fahrer startete den Motor, und sie fuhren los, hinterließen eine Staubwolke.

Vanessa warf einen Blick auf Isabellas Zelt, ein triumphierender Ausdruck in ihren Augen, als hätte sie eine Schlacht gewonnen.

Sie näherte sich Isabellas Zelt und sagte leise: „Isabella, geht es dir gut? Mr. Landon ist gegangen. Wir sollten auch zurückgehen.“

Isabella antwortete stumpf, saß ruhig in ihrem Zelt, fühlte sich verloren.

Sie hatte etwas so Unüberlegtes getan. Sebastians Blick gerade eben – wusste er alles?

Aber sie hatte einen Freund!

Sebastians Auto verschwand in der Nacht.

Isabella ballte ihre Hand fest, ihre Nägel gruben sich in ihre Handfläche, aber sie bemerkte es nicht. Sie fühlte nur eine Leere in sich.

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