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Kapitel 8 Was wirst du dagegen tun?

Reese konnte sich nicht mit diesem unhöflichen Mädchen abgeben; sie war immer jemand, der nachtragend war.

"Ich bin jetzt Malcolms Frau. Solltest du mir nicht etwas Respekt entgegenbringen?"

Everly war für einen Moment verblüfft. Sie hatte nicht erwartet, dass diese unscheinbare Frau eine so scharfe Zunge haben würde.

"Denk nicht, dass ich es nicht weiß. Wenn es nicht wegen des Familienabkommens und der Unfruchtbarkeit deiner Schwester wäre, glaubst du, du hättest überhaupt eine Chance? Wie kannst du es wagen, so hochmütig zu sein? Hast du dich mal im Spiegel angesehen? Glaubst du wirklich, du verdienst das?"

Reese lächelte schwach, aber der Blick in ihren Augen war scharf, was Everly erschaudern ließ.

"In diesem Fall, bitte geh und störe meinen Mann nicht, während er sich ausruht."

"Mann... Mann?" Everly war fassungslos, dann spottete sie, "Du hast wirklich keinen Anstand. Mit einem Gesicht wie deinem wagst du es, Malcolm deinen Mann zu nennen? Es ist widerlich, das zu hören."

Reese konnte sehen, dass Everlys Gefühle für Malcolm mehr als nur geschwisterliche Zuneigung waren; in ihren Augen lag Eifersucht.

Sie hob eine Augenbraue und lächelte süß, während sie plötzlich ihren Arm um Malcolms legte.

"Na und? Gesetzlich ist er mein Mann. Entschuldigung, aber bitte geh und stör uns nicht, während wir uns ausruhen."

Malcolm senkte leicht die Augen. Die Art, wie sie ihn "Mann" nannte, klang so natürlich, und es hörte sich sogar irgendwie nett an. Außerdem war sie wirklich gut im Kontern.

Als sie das sah, zitterten Everlys Schultern vor Wut, ihr hübsches Gesicht verdunkelte sich.

"Du schamlose Frau!"

"Wir sind gesetzlich verheiratet. Hast du ein Problem damit?"

"Du... warte nur ab!"

Everly stampfte mit dem Fuß, drehte sich um und knallte die Tür hinter sich zu.

Reese atmete erleichtert auf. Mit diesem Gör umzugehen, war wirklich anstrengend. Sie wollte gerade Malcolm loslassen, als er plötzlich seinen Arm um ihre Taille legte und sie an sich zog.

"Malcolm, lass mich los!"

Sie versuchte, sich zu befreien, aber Malcolm war überraschend stark, und sie konnte sich nicht rühren.

Malcolms Atem kitzelte ihr Ohr.

"Wer zum Teufel bist du?"

Reese war für einen Moment verblüfft und sah Malcolm mit einem unschuldigen Ausdruck an.

"Wovon redest du? Ich bin deine neue Frau."

"Du weißt, dass das nicht meine Frage ist."

"Was fragst du dann?" Sie konnte sich in seinen Armen nicht bewegen, also gab sie auf, es zu versuchen.

"Tu nicht so, als wüsstest du es nicht." Seine Finger packten ihr Kinn, seine Augen waren scharf.

Reeses klare Augen zeigten keine Panik, sie blieben unheimlich ruhig.

Sie seufzte leise, "Du musst nicht so angespannt sein. Ich werde dir nichts tun."

Malcolm spottete. Dieser Ton war ziemlich überheblich.

"Was könntest du mir schon antun?"

Malcolm ließ sie los und lehnte sich gegen das Kopfteil.

"Wenn du deine Jugend hier nicht verschwenden willst, solltest du bald gehen."

"Ich gehe nicht. Wir sind jetzt verheiratet, und wir haben eine Ehevereinbarung. Oma hat mir immer gesagt, ich soll meine Versprechen halten und nicht zurücktreten."

Außerdem würde Aiden auch nicht zustimmen.

Im Flynn-Anwesen zu bleiben, konnte sie den Tod ihrer Großmutter untersuchen. Und sie konnte auch Malcolms Bein behandeln, dann würde sie sich nicht schämen, wenn sie ging.

Nachdem sie gesprochen hatte, stand Reese vom Bett auf, sammelte die Silbernadeln vom Boden auf und legte sie in ihren kleinen Koffer. Diese waren unbezahlbare Gegenstände, die Calvin in ganz Atlanta gesucht hatte, und sie waren fast von Everly zerstört worden.

Malcolm warf einen Blick auf die Schale mit Medizin auf dem Nachttisch, nahm sie und trank sie in einem Zug aus. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, und sein Gesicht verdunkelte sich.

Der Geschmack war unbeschreiblich.

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