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Kapitel 7 Ich kann dir nicht geben, was du willst

Reeses lange Wimpern flatterten, ein scharfer Glanz in ihren Augen. Sie wusste die Antwort bereits in ihrem Herzen. "Es ist Malcolm."

"Malcolm? Ist das nicht dein Ehemann? Warum schnüffelt er hinter dir her?"

Sie waren bereits verheiratet, also was gab es noch zu entdecken? Und warum kam Calvin der Name Malcolm so bekannt vor?

Calvin überprüfte schnell und rief sofort aus: "Oh mein Gott, Reese, dein Mann ist ein ziemlicher großer Fisch. Ihr zwei seid ein Power-Paar."

"Aber... es ist schade wegen des Autounfalls letztes Jahr. Seitdem hat er sich kaum um die Angelegenheiten der Firma gekümmert, aber sein Ruf in München ist immer noch unerschütterlich."

"Schluss mit dem Gequatsche, komm zum Punkt. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit," schnappte Reese ungeduldig.

"Sollen wir dafür sorgen, dass er nichts findet oder was?"

"Das geht nicht. Das würde ihn nur noch misstrauischer machen. Aber wir können auch nicht zulassen, dass er alles herausfindet. Sag ihm einfach, dass ich mich mit Medizin auskenne. Vielleicht kann er mir später helfen."

Angesichts seines aktuellen Status musste er gründlich sein. Nach weniger als einer halben Stunde mit ihr stellte er bereits ihre Identität in Frage. Sie müsste in der Flynn Villa von nun an vorsichtig sein.

"Verstanden. Außerdem gibt es ein Projekt in der Firma, in das du vielleicht investieren möchtest. Ich habe es dir per E-Mail geschickt. Schau es dir an, wenn du Zeit hast."

"Ihr kümmert euch darum. Ich werde in nächster Zeit vielleicht nicht viel online sein."

"Verstanden, ich lege auf."

Reese löschte das Anrufprotokoll und schlich sich aus dem Arbeitszimmer.

Nach dem Abendessen brachte sie die vorbereitete Medizin in Malcolms Zimmer. Ein übler Geruch stieg Malcolm in die Nase, und er konnte sich ein Stirnrunzeln nicht verkneifen.

"Was ist das? Es stinkt."

"Das ist die Medizin, die ich für dich gemacht habe. Trink sie später, und ich werde dir ein paar Akupunkturbehandlungen geben. Mal sehen, wie es in ein paar Tagen aussieht."

Malcolm hatte nicht erwartet, dass Reese so aufmerksam auf seine Bedürfnisse eingehen würde. Aus Gewohnheit fragte er instinktiv: "Warum machst du das alles für mich?"

Reese ließ sich nicht beirren. Sie stellte die Medizin auf seinen Nachttisch und antwortete ruhig: "Du bist jetzt mein Ehemann. Wenn dein Bein besser wird, muss ich dich nicht jeden Tag bemuttern. Das macht mein Leben einfacher."

"Dein Leben einfacher, hm?" Malcolms Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln. Seine Augen verengten sich. "Ich bin von der Taille abwärts gelähmt. Was auch immer du willst, ich kann es dir nicht geben."

"Ich kümmere mich nicht um Sex," platzte es aus ihr heraus, ohne nachzudenken.

Malcolms Gesicht verdunkelte sich. War es ihr egal, oder dachte sie, er sei unfähig?

"Du musst nur mit mir kooperieren," sagte Reese und hockte sich hin. Sie holte die Silbernadeln heraus, desinfizierte sie und ordnete sie ordentlich an, alles in einer fließenden Bewegung.

In diesem Moment stürmte jemand von draußen herein.

"Malcolm..."

Die Eindringling war Malcolms zweite Schwester, Everly Flynn. Reese war ein wenig genervt. Wie viele Schwestern hat Malcolm eigentlich?

Everlys Gesicht wurde blass, als sie die Nadeln in Reeses Hand sah. Sie stürzte vor und schubste Reese weg.

"Du bösartige Frau, versuchst du Malcolm umzubringen, kaum dass du hier bist?"

Reese war überrascht und fiel zu Boden. Everly sah dann Reeses Gesicht und hielt sich den Mund zu, als hätte sie einen Geist gesehen.

"Oh mein Gott, Opa muss verrückt sein. Selbst wenn Malcolm gelähmt ist, muss er sich nicht mit so etwas abfinden."

Everly ging auf Reese zu und zupfte verächtlich an ihren Kleidern mit den Fingerspitzen.

"Was trägst du überhaupt? Bist du aus einer anderen Epoche hierher gereist?"

Sogar die Schürzen der Dienstmädchen sahen besser aus als ihre Kleidung.

Reese richtete ihre Brille, ihre leuchtenden Augen wirkten etwas einschüchternd.

Everly verspürte ein wenig Angst, als sie Reeses Blick begegnete.

"Du... was für ein Blick ist das? Ich sage dir, ich bin Miss Flynn in diesem Haus. Du solltest etwas Respekt zeigen."

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