




Kapitel 3 Der Mann ist endlich aufgewacht!
"Sollte eine Geliebte nicht bestraft werden?" sagte Nora und drehte sich um, um zu gehen, nur um gegen jemandes Brust zu stoßen.
"Vorsicht."
Es war Lucas!
Ein kalter Glanz blitzte in Noras Augen auf, als sie zu Lucas aufsah.
Lucas sah sie ebenfalls an, überwältigt von ihrer Schönheit.
Was für eine schöne Frau; zu welcher Familie gehörte sie? Warum hatte er sie noch nie zuvor gesehen?
"Fräulein, geht es Ihnen gut?" Lucas erkannte Nora nicht.
Noras Augen flackerten, und als sie an Becky hinter ihr dachte, verbarg sie schnell ihre Emotionen.
"Es tut weh; Sie sind mir gerade auf den Fuß getreten."
"Entschuldigung, das war keine Absicht. Darf ich Ihren Namen erfahren? Soll ich Sie ins Krankenhaus begleiten, um das überprüfen zu lassen?" Lucas stützte Nora und tat so, als wäre er ein sanfter Gentleman.
Nora rieb sich den Knöchel, gerade als Becky in hohen Absätzen schnell herüberkam.
"Lucas, was machst du da?"
"Becky, ich bin versehentlich mit dieser jungen Dame zusammengestoßen." Lucas lächelte.
Becky zog ihn wütend weg. "Lucas, das ist Nora!"
Was!
Lucas sah Noras reines und elegantes Gesicht an, fassungslos.
"Du bist Nora?"
Noras Blick war eisig. "Ja, ich bin es."
Es dauerte eine Weile, bis Lucas glaubte, dass die schöne Frau vor ihm tatsächlich Nora war.
Er fasste sich. "Nora, es ist gut, dass du zurück bist. Wann sollen wir die Scheidungsformalitäten erledigen?"
Noras Gesicht war kalt. "Wenn du willst, dass ich zurückkomme und die Formalitäten erledige, dann nur, wenn du und Becky vor mir knien und mich anflehen!"
"Nora, übertreib es nicht." Lucas' Gesicht veränderte sich leicht.
"Ich übertreibe; was willst du dagegen tun?" Nora wollte sich nicht mit ihm streiten und ging an ihm vorbei.
Lucas packte sie. "Nora, du weigerst dich zu scheiden, weil du mich immer noch liebst, nicht wahr?"
Nora war sprachlos.
Sie hatte schon narzisstische Menschen gesehen, aber niemanden, der so dickhäutig war wie Lucas.
Nora schüttelte Lucas ab. "Lucas, ich muss blind gewesen sein, um mich früher in dich zu verlieben. Selbst wenn alle Männer auf der Welt tot wären, könnte ich dich niemals lieben!"
Nora und Lucas hatten sich im Studium kennengelernt. Der Grund, warum sie damals Lucas heiratete, war, dass sie dachte, sie wären ein gutes Paar.
Nora wollte ihr kaltes Zuhause schnell verlassen und ihre eigene kleine Familie gründen.
Als Lucas Noras schlanken Rücken betrachtete, waren seine braunen Augen fixiert und schweigend.
'Frauen sagten immer das eine und meinten das andere. Nora hat definitiv noch Gefühle für mich; ich war ihre erste Liebe!'
"Lucas, was schaust du da? Findest du, dass Nora hübscher geworden ist und willst dich nicht von ihr scheiden lassen?" Becky war wütend, als sie sah, wie Lucas Nora hinterhersah.
Lucas' Augen flackerten. "Auf keinen Fall, unser Sohn ist schon vier Jahre alt. Wie könnte ich mich nicht von ihr scheiden lassen?"
Er hatte gerade einige Gedanken gehabt. Die jetzige Nora war anders als früher. Wenn sie keine Scheidung wollte, würde er ihr diesen Wunsch erfüllen. Er könnte das Beste aus beiden Welten haben, mit sowohl Nora als auch Becky.
"Dann finde schnell heraus, wo sie wohnt!" Becky war aufgebracht. "Lucas, ich bin seit vier Jahren ohne Verpflichtung bei dir. Weißt du, wie diese Damen mich bei jedem Treffen ansehen?"
Becky hatte ursprünglich auf Lucas herabgesehen, der damals noch ein einfacher Bürger war. Aber sie hatte nicht erwartet, dass Lucas plötzlich ein Adliger wurde und die Nora heiratete, die sie am meisten verachtete.
Becky konnte nicht zulassen, dass Nora sie überstrahlte, also setzte sie alle Mittel ein, um Lucas in ihr Bett zu locken und ihn dazu zu bringen, sich von Nora scheiden zu lassen und sie zu heiraten.
Lucas stimmte zu, aber verdammt, Nora versteckte sich absichtlich und weigerte sich zu scheiden, was sie in der High Society von Youston zum Gespött machte!
"Ich weiß, solange Nora im Land ist, wird es einfach zu regeln sein."
Lucas beruhigte Becky mit ein paar Worten und rief dann seine Untergebenen an, um herauszufinden, wo Nora wohnte.
In der Zwischenzeit, in einem kleinen Vorstadthaus.
"Billy, der Mann liegt schon einen ganzen Tag und eine Nacht da. Warum ist er noch nicht aufgewacht? Könnte er tot sein?" fragte Samantha.
"Auf keinen Fall, Mamas medizinische Fähigkeiten sind erstaunlich. Sie kann ihn definitiv retten," antwortete Billy.
"Das stimmt. Ich möchte, dass er bald aufwacht und mit mir spielt."
So laut!
Aarons markante Augenbrauen zogen sich leicht zusammen, als er langsam die Augen öffnete.
Das Erste, was er sah, waren die zarten Gesichter von Billy und Samantha. Er war einen Moment lang verblüfft, seine Gedanken noch etwas zerstreut.
"Der Mann ist wach!"
"Alex, komm schnell; dieser Mann ist wach."
Billy und Samantha waren voller Aufregung.
Alex, der den Tumult hörte, kam mit seinen kurzen Beinen herein, immer noch so ernst wie eh und je.
Er stand wie ein kleiner Erwachsener am Bett und sagte ruhig: "Du bist wach?"
Aarons Kopf war noch etwas benommen.
Als er Alex, Billy und Samantha vor sich sah, dachte er einen Moment lang, er träume von einem Land der kleinen Leute.
Nach einer Weile fragte Aaron schließlich: "Wo bin ich?"
"In den Vororten von Youston."
"War es deine Familie, die mich gerettet hat?"
Aarons Stimme war etwas heiser. Obwohl er sehr schwach aussah, war seine Ausstrahlung kalt und mächtig.
"Es war meine Mama, die dich gerettet hat," sagte Samantha schnell.
Aarons Blick wanderte langsam zu ihrem Gesicht, und als er ihre strahlenden Augen sah, wurde sein Ausdruck weicher.
Diese drei müssen Drillinge sein.
Aarons Blick fiel dann auf Alex und Billy, seine tiefen Augen bewegten sich leicht.
Diese beiden Brüder kamen ihm irgendwie bekannt vor.
"Erinnerst du dich, woher du kommst und warum du von so einem hohen Ort gefallen bist?" fragte Billy neugierig.
Aarons dünne Lippen pressten sich zusammen, und ein scharfer Glanz blitzte in seinen kalten braunen Augen auf.
Jemand hatte an seinem Auto manipuliert, was dazu führte, dass es auf der Autobahn gegen die Leitplanke prallte und von einer Klippe stürzte.
Glücklicherweise war er rechtzeitig aus dem außer Kontrolle geratenen Auto gesprungen, und ein Baum hatte seinen Fall gebremst und ihm das Leben gerettet.
"Hast du dein Gedächtnis verloren?" fragte Billy mit großen Augen, als Aaron schweigsam blieb.
Aaron kam wieder zu sich und zog leicht an seinen trockenen Lippen.
Billy plapperte weiter: "Meine Mama hat wirklich hart gearbeitet, um dich zu retten. Wenn du dein Gedächtnis verloren hast und die medizinischen Kosten nicht bezahlen kannst, musst du für uns arbeiten, um die lebensrettende Schuld zu begleichen."
Dieses Kind war ziemlich umsichtig.
Ein Hauch von Amüsement blitzte in Aarons Augen auf, als er Alex ansah, der still war und versuchte, erwachsen zu wirken.
"Du bist ihr großer Bruder, richtig? Wo ist eure Mama?" fragte Aaron.
"Mama ist einkaufen gegangen," sagte Alex mit ernstem Gesicht.
"Ist eure Mama Ärztin?"
"Ja."
"Wo ist euer Papa?"
Alex' kleine Augenbrauen zogen sich zusammen. "Du stellst zu viele Fragen."
Aaron war sprachlos.
Was für ein stolzes kleines Kind!
"Wir haben keinen Papa. Du siehst uns zwar ähnlich, aber leider bist du auch nicht unser Papa." Samantha schmollte, ein wenig enttäuscht.
Alex hatte ihnen bereits gesagt, dass Aaron keine Beziehung zu ihnen hatte.
Aarons Augen flackerten.
Diese drei Kinder hatten keinen Vater, aber ihr Aussehen ähnelte tatsächlich der Familie Gordon.
"Alex, Billy, Samantha, ich bin zurück."
Noras angenehme Stimme kam von draußen.
Die Augen der Kinder leuchteten auf, und sie rannten alle hinaus.
"Mama, der Mann ist wach!" rief Samantha als Erste zu Nora.
"Er ist wach? Lass mich hineingehen und nach ihm sehen." Nora hob eine Augenbraue und sagte Alex, er solle Billy und Samantha zum Spielen mitnehmen, während sie das Zimmer betrat.
Aaron war endlich wach. Sie hatte viele Fragen zu seiner Identität, und jetzt war der perfekte Zeitpunkt, um sie zu stellen.