




Kapitel 5 Hatte Brady ihr Geheimnis entdeckt?
Nachdem sie ihre Anweisungen gegeben hatte, watschelte Laura zurück zu ihrem Schreibtisch.
Violet wollte keinen Streit mit den älteren Mitarbeitern riskieren, also konzentrierte sie sich eifrig auf ihre Arbeit.
Eine Stunde später war Violets Brust schmerzhaft voll.
Sie musste dringend ihre Muttermilch abpumpen.
Um ihr Stillen geheim zu halten, trug sie unauffällig ihre kleine Tasche mit der Milchpumpe zur öffentlichen Toilette im Flur außerhalb des Büros.
Während Violet nervös in der Toilette Milch abpumpte, hatte Brady gerade ein Meeting beendet. Er fuhr vom 30. Stock in den 10., um zukünftige Modeprojekte mit Max zu besprechen.
In der Toilette füllte Violet zwei große Beutel mit Milch. Es war genug für ihre Babys.
Sie reinigte die Pumpe und packte alles zurück in die kleine Tasche, um die Milchbeutel im Kühlschrank des Pausenraums zu verstecken.
Tief in Gedanken versunken, ging Violet geradeaus, als sie die Toilette verließ, und bemerkte nicht, dass Brady aus dem Aufzug trat.
Sie stießen zusammen, und Violets Tasche rutschte ihr aus der Hand.
Einer der mit Milch gefüllten Beutel fiel heraus und spritzte auf Bradys makellosen, teuren schwarzen Anzug.
Milch spritzte über Bradys Anzug, und ihr schwerer Duft erfüllte die Luft.
Die Assistenten, die Brady begleiteten, schnauften und wussten nicht, was sie tun sollten.
Hatte diese Frau den Verstand verloren? Wie konnte sie es wagen, Milch auf Brady zu verschütten?
Alle starrten schockiert.
Bradys gutaussehendes Gesicht verdunkelte sich, sein Ausdruck war eisig.
Violet wusste, dass sie wieder in Schwierigkeiten steckte.
Sie senkte den Kopf und klammerte sich fest an ihre Tasche.
Sie konnte es sich nicht leisten, diesen Job zu verlieren oder Brady zu verärgern.
Doch erneut hatte sie ihn verärgert.
Brady warf einen Blick auf die Flüssigkeit auf seinem Anzug, seine Augen bedrohlich, seine Stimme eisig. "Schau mich an!"
Violet fühlte sich völlig frustriert. Egal wie sehr sie versuchte, Brady zu meiden, sie lief ihm immer wieder über den Weg.
"Ich sagte, schau mich an!" Bradys Wut war spürbar.
Violet hob langsam ihr Gesicht.
Bradys Augen verengten sich noch mehr. Er packte grob ihr Handgelenk. "Du schon wieder. Was hast du diesmal vor?"
Violet verzog vor Schmerz das Gesicht und versuchte, sich zu befreien, aber Bradys Griff wurde fester. Sie war kurz davor, vor Schmerz zu weinen.
"Es war keine Absicht!" protestierte Violet, fühlte sich ungerecht behandelt. Aber für Brady schien es wie eine Ausrede.
"Keine Absicht? Hör auf zu lügen!" fauchte Brady, sein Ton aggressiv.
Violet begegnete Bradys kaltem, hartem Blick und fühlte einen Stich der Bitterkeit in ihrem Herzen.
Egal wie sie es erklärte, Brady würde ihr nie glauben.
Wenn das so war, entschied Violet, dass es keinen Sinn hatte, sich zu erklären. Soll er doch denken, was er will.
"Na gut, ich habe es absichtlich gemacht. Können Sie mich jetzt loslassen, Herr Hall?" sagte Violet trotzig und biss sich auf die Lippe.
Bradys Reaktion war unerklärlich gereizt. "War es auch vor einem Jahr Absicht?"
"Ja, ich habe Sie absichtlich verführt!" entgegnete Violet wütend.
Brady ließ ihr Handgelenk los, sein Gesicht kalt. "Dann geh. Ich will dich nicht mehr sehen!"
"Warum sollte ich gehen? Ich arbeite jetzt hier." Violet rieb ihr schmerzendes Handgelenk und sammelte ihren Mut. "Herr Hall, ich werde Sie nicht mehr stören. Bitte lassen Sie mich in Ruhe."
"Du arbeitest in meiner Firma?" Bradys Augen verengten sich.
"Nein, ich arbeite bei JK." Violet hob schnell den Milchbeutel vom Boden auf.
Es war so eine Schande. Er war für ihre Babys gedacht. Jetzt war ein Beutel ruiniert, und sie würden weniger zu trinken haben.
"Herr Hall, es tut mir wirklich leid," murmelte Violet. Sie steckte den Milchbeutel ein und zog ein Taschentuch heraus, um die Milch von seinem Anzug zu wischen.
Sie wollte Brady nicht verärgern.
Violets weiche Hände bewegten sich über Bradys Brust, was seine Muskeln anspannen ließ.
Brady schluckte und schob ihre Hand weg. Er zog seinen Anzug aus und warf ihn einem Assistenten zu.
Violet fühlte sich unbehaglich und fürchtete, Brady könnte denken, sie versuche, ihn erneut zu verführen.
In diesem Moment klingelte ihr Telefon. Als sie sah, dass es Hellen war, nahm sie instinktiv ab.
"Mama, Mama!" Die Stimmen der Babys waren leise, aber hörbar.
Sie waren noch zu jung, um viel mehr zu sagen.
Violet geriet in Panik und beendete schnell das Gespräch.
Hatte Brady die Stimmen der Babys gehört? Würde er etwas vermuten?
Wenn Brady herausfand, dass sie nach jener Nacht seine Kinder hatte...
Es wäre eine Katastrophe!
Violet zitterte, beobachtete heimlich Bradys Gesichtsausdruck und betete still, dass er bald gehen würde.
Aber Brady blieb, sein Blick tief und forschend, als ob er ihre Gedanken lesen wollte.
Zwei Babys nannten Violet "Mama"?
Der Duft von Milch lag noch in der Luft. Brady warf einen Blick auf die Flüssigkeit auf dem Boden, seine Stirn runzelte sich.
Die Flüssigkeit, die Violet auf ihn verschüttet hatte, war Milch?!
Es waren noch Spuren von Milch auf Violets Brust. Brady packte plötzlich ihr Handgelenk und drückte sie gegen die Wand.
Er lehnte sich nah an sie und flüsterte in ihr Ohr: "Violet, verheimlichst du mir etwas?"
Violet hielt den Atem an. Bradys warmer Atem an ihrem Ohr machte ihre Knie weich.
Nein! Sie durfte nicht zulassen, dass er von den Babys erfuhr!
Violet war ratlos, und Brady drängte sich näher, seine Brust fast an ihrer.
"Antworte mir!"