




Kapitel 6
Die Worte der Krankenschwester waren von Frustration und Wut durchtränkt. "Wenn Sie die Operation nicht durchführen lassen wollen, dann nehmen Sie ihn hier raus. Ihn in unserem Krankenhaus zu lassen, ist nur eine Verschwendung öffentlicher Ressourcen."
Diese Krankenschwester hatte gerade ihr Geld eingesteckt.
Als sie das Geld nahm, lächelte sie, aber in nur vier Stunden hatte sich ihre Einstellung komplett geändert. Das war die Heuchelei der menschlichen Natur.
Aber sie hatte keine Zeit, mit dem Finger zu zeigen. Sie wusste, dass niemand einem Fremden helfen würde, ohne etwas im Gegenzug zu bekommen.
Besorgt, dass Nancy schlecht behandelt werden könnte, musste sie glatt lügen. "Ich werde bis zum Abend bezahlen."
Der Ton der Krankenschwester wurde aufgeregt. "Wirklich?"
Margaret sagte: "Ja."
Sie legte auf und wählte Raymonds Nummer, in der Hoffnung, dass er nach Hause kommen würde, um über die Scheidung zu sprechen.
Ihre einzige verbleibende Karte war, die Scheidungsbedingungen mit Raymond zu verhandeln.
Wie verrückt, dass eine läppische Million Dollar der letzte Nagel im Sarg ihrer Ehe war.
Sie ging zu einem Druckladen auf der Straße, druckte eine Scheidungsvereinbarung neu aus, änderte die Bedingungen und fuhr dann zur Hughes Group.
Raymond war ganz auf Arbeit fixiert. Er war nicht der Typ, der gerne sozialisierte und machte normalerweise Überstunden im Büro.
Sie wählte die Zeit direkt nach der Arbeit. Das ganze Gebäude war dunkel, außer dem Licht im Büro des CEOs.
Seit ihrem Streit mit Raymond war sie nicht mehr bei der Hughes Group gewesen. Früher nahm sie nur zwei Etagen ein, aber unter Raymonds Führung war sie zu einem ganzen Gebäude gewachsen.
Auf dem riesigen elektronischen Bildschirm des Hughes Group Gebäudes war ein großes Foto.
Der Mann auf dem Foto war ihr Ehemann, Raymond.
Er hatte eine große Statur, trug einen maßgeschneiderten Anzug, saß in einem Stuhl mit übereinandergeschlagenen Beinen, ausdruckslos, mit scharfen Augen, die eine starke Chef-Aura ausstrahlten.
Ja, Kleider machten wirklich Leute.
Als sie Raymond zum ersten Mal traf, trug er ein verblasstes weißes Hemd und aß das billigste Essen.
Wer hätte gedacht, dass der einst unsichere und introvertierte Raymond eines Tages so beeindruckend werden könnte?
Margaret hatte keine Zeit, traurig zu sein. Die dringende Aufgabe war, ihn zu finden und Geld zu leihen, um Marlons Leben zu retten.
Sie stieß die Tür zum Büro des CEOs auf.
Raymond, in einem weißen Hemd und einer schwarzen Weste, sprach in einem sanften Ton: "Du kannst jetzt gehen; mach dir keine Sorgen um mich."
Margaret war verblüfft. Es stellte sich heraus, dass er sogar seine Untergebenen besser behandelte als sie.
Raymond blickte auf, und in dem Moment, als er sie sah, veränderte sich sein Ausdruck leicht. Er kniff die Augen zusammen und spottete: "Wolltest du nicht sterben, bevor du dich scheiden lässt? Und jetzt verlangst du die Scheidung, bevor du stirbst?"
Margaret trat ein und legte es direkt auf den Tisch: "Raymond, gib mir eine Million Dollar."
Raymond war von ihrem plötzlichen Besuch nicht allzu überrascht.
Er sah sie nur mit scharfen Augen an und verspottete sie mit seinem Ton. "Glaubst du, du bist eine Million Dollar wert?"
Niemand wusste, dass Margaret äußerlich ruhig wirkte, aber die Hand, die die Scheidungsvereinbarung hielt, zitterte leicht.
Denn niemand wusste besser als sie, dass Raymond nur ein Biest war.
Sie öffnete die Scheidungsvereinbarung und legte sie auf seinen Schreibtisch. "Das ist die überarbeitete Scheidungsvereinbarung."
Er warf nicht einmal einen Blick auf die Scheidungsvereinbarung, sondern hob die Augen, um sie zu verspotten, seine Augen voller Verachtung. "Was hast du für ein Druckmittel, um mit mir zu verhandeln? Margaret, du bist so selbstbewusst."
Sie antwortete: "Nur weil du meine gute Freundin Sarah magst und sie heiraten willst."
Raymond wurde immer noch nicht wütend, seine langen Finger strichen über sein Kinn. Er sagte nichts.
Margaret konnte kaum noch lächeln. "Raymond, gib mir einfach eine Million Dollar, und du kannst mich loswerden."
Er sah auf und spottete sie an: "Also liegt dir so viel an Marlon."
Sie sagte: "Raymond, du solltest zumindest grundlegenden Respekt vor meinem Vater zeigen. Wir können die Scheidungsbedingungen neu verhandeln."
Ihre Finger ballten sich zur Faust, aber die Vernunft sagte ihr, dass sie nicht die Fassung verlieren durfte. In diesem kritischen Moment war Raymond ihre letzte Hoffnung.
Sie behielt ihre Fassung und sprach in einem sanften Ton.
Kaum hatte sie das gesagt, nahm er die Scheidungsvereinbarung auf.
Mit einem reißenden Geräusch zerriss er die Scheidungsvereinbarung in mehrere Stücke und warf sie in den Mülleimer.