




Kapitel 4
"Kann ich in Raten zahlen?" fragte Margaret mit zitternder Stimme.
Der Typ am Zahlungsfenster schaute kaum auf. "Das ist ein Privatkrankenhaus, meine Dame. Keine Schulden erlaubt. Entweder Sie wechseln in ein anderes Krankenhaus oder zahlen sofort."
"Zahlen Sie jetzt oder nicht? Wenn nicht, machen Sie Platz. Wir warten alle hier," sagte einer der Leute hinter ihr.
"Ja, blockieren Sie nicht die Schlange," stimmte ein anderer ein.
Die Leute hinter ihr verdrehten die Augen und murrten, "Kein Geld? Warum kommen Sie dann ins Krankenhaus? Billiger, zu Hause zu bleiben und abzuwarten."
Margaret seufzte und trat zur Seite, spürte das Gewicht ihrer Blicke.
Sie hatte nicht viele Freunde, die sie um Geld bitten konnte.
Der Einzige, der vielleicht helfen könnte, war Raymond.
Sie rief ihn an, aber keine Antwort.
Sie schrieb eine SMS: [Es ist sehr wichtig, Herr Howard. Bitte gehen Sie ran.]
Das erste Mal, dass sie ihn Herr Howard nannte.
Erster Anruf, keine Antwort. Zweiter, dritter, immer noch nichts.
Sie war kurz davor, die Nerven zu verlieren, aber sie wählte weiter.
Beim 30. Anruf ging Raymond endlich ran. "Bist du am Sterben?"
Sie erstarrte. Woher wusste er das?
Könnte es sein, dass er nachgeforscht hat und sich immer noch um sie kümmert?
"Herr Howard, warum sagen Sie das?" Margaret versuchte, ihre Stimme ruhig zu halten.
Er lachte, kalt wie Eis. "Du klingst gut. Ruf mich an, wenn du wirklich jemanden brauchst, der deine Leiche abholt."
Ihre kurze Hoffnung wurde zerschlagen, aber sie konnte sich jetzt nicht darauf konzentrieren.
"Herr Howard, ich brauche eine Million Dollar. Mein Vater hatte einen Autounfall und braucht eine Operation," sagte sie.
Raymond glaubte ihr nicht. "Du würdest dir einen Autounfall ausdenken, nur um die Scheidung hinauszuzögern?"
"Herr Howard, Sie können es überprüfen," sagte sie fest.
"Ich habe keine Zeit dafür. Vielleicht ist das Karma dafür, dass du die Scheidung hinauszögerst." Seine Worte trafen tief, und dann legte er auf.
Vor dem Operationssaal stand Margaret da, benommen.
Nancy eilte herbei. "Hast du bezahlt?"
Margaret sah Marlon auf der Trage an, sein Gesicht blass, Haare mit Blut verklebt.
Sie fing an zu weinen, und Marlon auch.
Nancy, mit Tränen in den Augen, forderte: "Was ist passiert? Sag etwas!"
Margaret senkte den Kopf. "Ich kümmere mich um das Geld."
"Wenn du nicht genug hast, frag Raymond. Wo ist er?" drängte Nancy.
Margaret biss sich auf die Lippe. Trotz allem brauchte sie seine Hilfe. "Er ist beschäftigt."
Nancys Gesicht wurde rot vor Wut. "Raymond wird zu überheblich."
Sie zog ihr Handy heraus und rief ihn an, zwang sich zu einem Lächeln. "Raymond, bist du beschäftigt?"
"Was willst du?" Raymonds Stimme war träge, abweisend.
Nancys Lächeln erstarb, aber sie machte weiter. "Dein Vater wurde von einem Lastwagen angefahren. Es ist ernst. Kommst du?"
Raymonds Stimme war spöttisch. "Ich bin ein Waisenkind. Wie könnte ich einen Vater haben?"
Nancys Geduld riss. "Raymond, was zum Teufel? Marlon ist dein Vater! Er hatte einen Unfall, und du solltest hier sein. Die Familie Hughes hat sich um dich gekümmert, dich zu dem gemacht, was du bist, dich sogar mit Margaret verheiratet. Und jetzt willst du die Scheidung? Du bist herzlos."
Raymond unterbrach sie. "Ich bin beschäftigt. Tschüss."
Er legte einfach auf.
Nancys Worte beeindruckten ihn nicht.
Margaret konnte nicht glauben, dass er auch Nancy so respektlos behandelte. Nancy zitterte vor Wut, Tränen strömten ihr übers Gesicht.
Gerade als Margaret sie trösten wollte, schlug Nancy ihr hart ins Gesicht. Die Welt drehte sich, und alles wurde verschwommen.