




Kapitel 2
Plötzlich schoss die Schlafzimmertür auf.
In der Hitze, die sie nach unten zog, konnte sie ihre Augen kaum mehr als einen Spalt öffnen. Ihre Augenlider fühlten sich schwer an und sie hörte sich selbst beginnen zu keuchen, ein rotes Flimmern überzog ihr Gesicht.
Eine Gestalt stand in der Tür, groß und breit, hielt die Tür fest, als ob er sich genauso berauscht fühlte wie sie.
„Was haben sie sich dabei gedacht, dich hierher zu bringen?“ sagte er, seine Stimme tief und leise, kratzte etwas Verzweifeltes in ihr Inneres. Er hatte begonnen, die Vorderseite seines Hemdes aufzuknöpfen, und bei diesem Anblick begann Cecilia zu zittern. Die Luft roch nach Rosen, Moschus und Zitronengras. Sie kannte diesen Geruch so gut wie die Nässe ihres Körpers, das Gefühl in ihr selbst – etwas, das lange verloren gegangen war, als sie begonnen hatte, ihre Hemmstoffe zu nehmen. Der Duft des Verlangens.
Cecilia konnte ihre Augen nicht lange genug offen halten, um zu sehen, wie er die letzten Knöpfe öffnete. Sie fielen zu, gefangen von der Hitze, die in ihr wirbelte. Sie hörte, wie die Tür sich hinter ihm schloss. Und als er näher kam, fühlte es sich genauso an wie der Alpha in ihrem Traum. Er war ein herannahender Sturm, voller Elektrizität und Kraft.
Voller Gefahr.
Sie hörte das Klirren eines Gürtels, das Geräusch, als er aus den Schlaufen seiner Hose gezogen und auf den Boden geworfen wurde. Er umrundete das Bett, Schritte kamen näher. Sie hörte die Dielen neben ihr knarren.
Etwas berührte ihren Oberschenkel. Eine Hand, heiß gegen die Haut unter ihren Shorts gedrückt. Ihr Herzschlag verdoppelte sich bei der kühlen Berührung von ihm. Die Schauer, die seine Finger in ihrem feuerheißen Körper hervorriefen.
Langsam glitten sie hoch. Hoch. Hoch. Dann unter den Saum ihrer Shorts und über die Nässe ihrer seidigen Unterwäsche. Er berührte sie. Nur leicht, um sie zu testen, aber dennoch schickte es einen Schauer des Vergnügens in ihr Innerstes.
Eine warme Hand packte sie unter dem Kinn und endlich schaffte Cecilia es, ihre Augen zu öffnen und das schattige Gesicht über sich zu sehen. Sie konnte im Dunkeln nicht viel erkennen, aber die schöne Kontur seines Kiefers und seine tiefen, dunklen Wimpern.
„Wie lange hast du auf mich gewartet?“ flüsterte der Alpha. Cecilia konnte nicht mehr als ein sanftes Wimmern als Antwort herausbringen. Sie zitterte, als er seinen Daumen über den feuchten Fleck auf ihrer Unterwäsche strich. Dann beugte sich der Fremde vor und Cecilia spürte, wie der Sturm auf sie zukam, seine Stimme an ihrem Ohr, leise flüsternd,
„Hoffen wir, dass du genauso gut schmeckst, wie du riechst.“
Berauschung brannte durch Cecilias Adern.
Es war nicht nur das Verlangen in ihr, das sie in einen warmen, schwebenden Trancezustand versetzte. Es war der Geruch, der plötzlich den Raum erfüllte, wie Sandelholz, Tabak und Amber. Er hatte sie in ihrem schwachen und nebligen Geisteszustand ergriffen und sich wie ein warmer Kokon um sie gewickelt. Sie fühlte sich von dem Geruch gefesselt. Von der Dunkelheit. Von den Flammen, die in ihrem Inneren loderten. Der sanfte Schmerz zwischen ihren Hüften, der darum bettelte, berührt zu werden.
Stattdessen spürte sie Hände an anderen Stellen. Ihren Bauch, ihre Rippen, ihre Brüste. Sie entzündeten sie mit ihren Berührungen, sanft aber besitzergreifend, als gehöre sie nicht mehr sich selbst. Sie gehörte ihm.
Ihre Kleidung war verschwunden. Sie hatte es nicht bemerkt, bis sie seine nackte Haut gegen ihre spürte. Harte Muskeln gegen ihren Bauch, Atem an ihrem Hals. Sein Gewicht gegen sie, seine Hüften rollend, drückend gegen die empfindliche Stelle zwischen ihren Beinen, wo sie es nicht länger ertragen konnte, unberührt zu bleiben. Die Luft zwischen ihnen brannte in ihrer Brust und sie fühlte sich schwindelig und atemlos unter ihm.
Ein Alpha...
Sie konnte nicht...
Dann berührte er sie—seine große Hand glitt ihre Taille hinunter, zwischen ihre Beine, streifte den einzigen verzweifelten Punkt, der vor Bedürfnis zitterte. Mit seiner anderen Hand umfasste er ihre Wangen, als würde er sie zwingen, ihn anzusehen. Sie konnte es jedoch nicht—ihre Augen fühlten sich zu schwer an, ihr Geist und Körper waren zerrissen. Und selbst wenn sie die Kontrolle über sich selbst hätte, um ihre Augen zu öffnen, würde Cecilia es nicht wagen, einem Alpha ins Gesicht zu sehen, während er sie so zittern ließ.
Wer auch immer er war, sie hasste ihn aus tiefstem Herzen. Aber ihr Körper erzählte eine andere Geschichte.
Er spreizte ihre Beine auseinander und füllte den Raum zwischen ihnen, und ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie etwas Warmes langsam gegen sich gleiten fühlte. Einmal, dann zweimal, wodurch ihre Schenkel in kitzelndem Vergnügen zitterten. Dann drang er langsam ein. Ein splitternder Schmerz durchbrach sie, heiße Tränen traten in ihre Augen, als sie auf seine Größe aufschrie. Er erhob sich über sie, seine warme Hand an ihrer Wange, sein Daumen an ihren Lippen, um sie zu beruhigen.
Sie schaffte es, ihre Augen gerade genug zu öffnen, um ihn in der Dunkelheit zu sehen. Sie konnte seine Gesichtszüge im Schatten nicht erkennen, aber da war ein Ausdruck auf seinem Gesicht—seine Brauen leicht zusammengezogen, als er tiefer in sie eindrang. Sie konnte das Gefühl nicht ertragen, und doch wollte sie verzweifelt mehr. Sie stieß einen lauten, schmerzhaften Laut aus, fühlte das Pulsieren von ihm in ihr wachsen.
Dann begann er langsam, zu stoßen.
Wonne überflutete sie in einem plötzlichen Ausbruch von Ekstase, ihre Finger erwachten, um schwach seinen Rücken zu greifen. Sie hörte ihn in ihr Ohr atmen—ein scharfer und unterdrückter Laut des Vergnügens. Dann bewegte er sich wieder und wieder, sein Körper drückte grob gegen ihren, sein Mund an ihrem Hals, setzte ihre Haut in Brand.
Sie konnte die Geräusche in sich nicht zurückhalten. Sie stöhnte auf, hungrig nach seinen rauen, gnadenlosen Hüften. Die dicke Form von ihm drang tief und rhythmisch in sie ein, seine tiefe, raue Stimme in ihrem Ohr, grunzend, leise stöhnend. Sie musste sich zu fest geklammert haben, denn er riss ihre Hände von seinem Rücken und drückte sie aufs Bett, dann bewegte er sich mit einer Wildheit gegen sie, die sie nicht zurückhalten konnte.
Sie schluchzte vor Lust, stumm um mehr bettelnd. Ein Jucken in ihr baute sich auf und auf, und mit jedem Moment, in dem er sich in ihr bewegte, wurde es stärker. Sie hörte ihn leise an ihrem Ohr lachen, seine Hüften schlugen gegen sie, raubten ihr den Atem und trieben sie immer näher an den Rand.
Dann plötzlich konnte sie es nicht mehr zurückhalten.
Euphorie durchströmte sie, Cecilia wand sich unter ihm, ihr Rücken wölbte sich, eine Explosion erschütterte sie. Nein, sagte sie sich. Er ist ein Alpha... du solltest angewidert sein.
Du solltest dieses Gefühl nicht so sehr lieben, wie du es tust.
Aber sie konnte die plötzlichen Wellen der Lust, die sie ergriffen, nicht zurückhalten, ihre Schreie verstummten über seiner Schulter. Er verlangsamte sich, bewegte sich sanft in und aus ihr, während die Welt um sie herum zu Sternen wurde. Sie hatte noch nie etwas so Schönes gefühlt wie den Nebel, der ihren Kopf durchströmte, die Zitteranfälle, die ihre Hüften ergriffen. Und als sie sich beruhigten und sie nur noch nach Luft schnappen konnte, sah er auf sie herab und strich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht.
„Du hattest deinen Spaß“, sagte er zu ihr. „Jetzt bin ich dran.“
Sie beobachtete durch schwere Wimpern, wie er sich von ihrem Körper zurückzog und nach unten bewegte, um die Haut unter ihrer Brust zu kosten. Er nahm ihre Brustwarze in den Mund und wirbelte eine heiße, feuchte Zunge darum. Dann hielt er die Brust in seiner Handfläche und drückte seinen Mund auf die üppige Haut, hinterließ einen kleinen Bissabdruck.
Es war kaum ein Gefühl im Vergleich zu dem, was er ihr gerade angetan hatte, aber Cecilia wimmerte immer noch hilflos unter ihm. Er bewegte sich ihren Bauch hinunter, ihre Schenkel, küsste das Fleisch mit seiner Zunge und versenkte seine Zähne darin, bis kleine Bissspuren zurückblieben. Über fast jeden Zentimeter ihres Körpers bewegte er sich, hinterließ kleine Spuren auf ihrer Haut – manchmal saugte er, bis ein blauer Fleck erschien, manchmal biss er, bis sie vor Schmerz wimmerte.
Als er zufrieden war, zwang er ihre Schenkel auseinander und berührte die Stelle dazwischen, die immer noch von dem Schmerz von ihm donnerte. „Du bist nasser als vorher“, murmelte er zu ihr. „Braves Mädchen.“
Das Lob kitzelte angenehm durch sie, und bei ihrem Bewusstsein darüber zog Cecilia ihre Knie zusammen und klemmte seine Hand dazwischen ein. Sie würde sich nicht so viel Befriedigung von einem Alpha erlauben... er war ein Monster. Sie würde sich nicht von seinen Lobeshymnen schmeicheln lassen.
„Ah?“ äußerte der Alpha. „Willst du nicht mehr?“
Sie konnte das Gefühl in ihr nicht ertragen, das bettelnd und kratzend seinen Weg nach draußen suchte. Ihre Knie zitterten, als sie sie entspannte und seine Finger in ihr spürte. Sie krümmten sich, während sie sich bewegten, und raubten ihr den Atem.
„Das ist besser“, sagte er. Er packte ihre Hüften und zog sie plötzlich von ihrem Kissen herunter, ihre Beine gegen ihre Hüften gedrückt. Diesmal stieß er ohne Zögern in sie hinein, eine Hand fest über Cecilias Mund gelegt, um ihren lustvollen Schrei zu dämpfen. Sein Körper bewegte sich gnadenlos gegen ihren, jeder Stoß zerriss sie innerlich. Ihre Zehen krümmten sich, ihre Finger gruben sich in seine Haut. Sie spürte seine Zähne an ihrem Hals und hörte seine Stöhnen gegen ihre Haut, und Cecilia gab sich hilflos der Lust, dem Verlangen, dem Bedürfnis hin.
Sie brannte wunderschön unter ihm.
Als sie aufwachte, war es das Morgenlicht, das durch die Jalousien ihres Fensters fiel. Der Klang sanfter Vögel, die draußen vor ihrem Fenster sangen, als wollten sie sie für das, was sie getan hatte, verspotten. Sie setzte sich mit einem Keuchen auf und erinnerte sich an alles, was in der Nacht zuvor passiert war. Ein Schmerz lag immer noch zwischen ihren Hüften, als sie die Decken um sich schlang und sicherstellte, dass sie wieder allein in ihrem Bett war.
Scham traf sie wie ein tobender Sturm. Sie hatte einem Alpha nachgegeben – das eine, was sie sich selbst und ihrer Mutter versprochen hatte, niemals zu tun. Sie hatte sich ihm hingegeben und jeden Moment davon genossen. Und jetzt sollte sie… was? Ihr Leben einfach weiterführen? Ihr Vorstellungsgespräch so fortsetzen, als wäre nichts geschehen?
Sie stand vor einem Ganzkörperspiegel und betrachtete die Spuren an ihrem Körper – Bisse und Knutschflecken, blaue Flecken von seinen Fingern an ihren Armen, Hüften und Oberschenkeln. Ihre Beine zitterten bei dem Anblick ihrer selbst.
So sah eine Omega aus. Dies war das Schicksal, gegen das sie so hart gekämpft hatte.
Nein. Das konnte nicht ihre Zukunft sein. Sie würde nicht das Leben führen, das ihre Mutter gehabt hatte.
Sie wischte sich wütend die Tränen aus den Augen und suchte in ihren Sachen nach ihrer Tasche, in der sie das Päckchen mit den Inhibitoren fand. Es waren Spritzen, die ähnlich wie Verhütungsmittel angeordnet waren – in datierten Fächern, die zeigten, an welchen Tagen sie sie genommen hatte und an welchen nicht. Sie überprüfte die Daten, fand aber nur leere Fächer, wo die Inhibitoren gewesen waren.
Sie hatte sie definitiv genommen.
Es war vorbei. Ihr Vorwand als Beta war vorbei. Dieser Alpha wusste genau, was sie war, und bald würde es jeder wissen.
Sie musste das Vorstellungsgespräch absagen. Sie musste von hier weg.
Doch als sie begann, ihre Sachen in ihre Tasche zu packen, begann Cecilias Telefon zu klingeln.
Ihr Herz raste in ihrer Brust, als sie das Gerät auf dem Nachttisch neben dem Bett vibrieren sah, das sanfte Lied, das es sang, flüsterte durch die Luft.
Sie war erledigt.